Ein Notstromaggregat bei Internetausfällen
"All-IP" heisst es spätestens Ende 2017, wenn schweizweit alle analogen Telefonanschlüsse und ISDN verschwinden. Was bedeutet dies für Firmen, die dringend auf die Festnetztelefonie angewiesen sind?
Vor hundert Jahren vermeldete die "New York Times" das erste erfolgreiche Telefongespräch quer über den amerikanischen Kontinent: Über tausende Kilometer Kupferkabel sprach Alexander Graham Bell vom New Yorker Hauptquartier von AT&T aus mit seinem Assistenten Thomas A. Watson in San Francisco. Die Verbreitung des Telefons revolutionierte fortan die Kommunikation und die Wirtschaft. Bis in die 1990er-Jahre blieben analoge Kupferanschlüsse der technische Standard.
Damit ist es Ende 2017 endgültig vorbei. Vor 2018 werden sämtliche alten Kupferanschlüsse in der Schweiz stillgelegt und durch modernere digitale Netze und Leitungen ersetzt. Auch Festnetztelefonate werden dann ausschliesslich über das Internet geführt. Willkommen im digitalen Zeitalter! Mit All-IP geht die Schweiz den Weg, den UPC Cablecom bereits vor über einem Jahrzehnt vorgezeichnet hat: Voice over IP (VoIP) wird zum schweizweiten Standard.
VoIP-Anfänge im Privatkundengeschäft
Für kostenbewusste Privatkunden mit weniger hohen Ansprüchen an Connectivity (Verfügbarkeit) und Leistung war VoIP von Beginn an eine lohnende Innovation. Die Akzeptanz in Businessumgebungen nahm durch die fortschreitende Digitalisierung der Wirtschaft, die immer höheren Bandbreiten (bei UPC Cablecom nun bis zu 500 Mbit/s, beziehungsweise bis 10 Gbit/s mit Gigaclass Services) und die konsequente Priorisierung von Telefondaten in den Netzen zu. Diese geniessen Vorfahrt auf der Datenautobahn, wodurch auch bei geringen Bandbreiten heute eine störungsfreie Telefonie gewährleistet ist. Trotzdem hält sich hier und dort das Vorurteil, VoIP sei qualitativ der herkömmlichen Telefonie unterlegen. Das Gegenteil ist der Fall, wie die langjährige Erfahrung von UPC Cablecom Business als Partner von KMUs beim Thema VoIP zeigt: Aus Sicht von Unternehmen – insbesondere im KMU-Bereich – bietet VoIP eine mindestens gleich gute Tonqualität wie die althergebrachte Festnetztechnologie. Zudem sind bei höheren Bandbreiten selbst Videogespräche in HD-Qualität heute zuverlässig möglich. Firmen, die sich bewusst für VoIP entscheiden, profitieren zudem im Alltag von vielfältigen Möglichkeiten, ihre Geschäftsprozesse zu optimieren und Effizienzpotenziale zu erschliessen.
Flexible Softwarelösungen für Telefonanlagen:
Virtuelle Telefonanlagen (Virtual PBX) leisten gleich viel oder mehr als herkömmliche Telefonanlagen. Sie sind softwaregesteuert und können flexibel an die Notwendigkeiten des Geschäfts angepasst werden. Ob Nutzerverwaltung, individuelle Telefonbeantworter, Rufumleitungen oder Ähnliches: Mit einem Mausklick lassen sich die wichtigsten Anpassungen vornehmen.
Integration in bestehende Datenverarbeitungssysteme:
Da VoIP auf dem Internetprotokoll (IP) basiert, lässt sich die Telefonie ohne spezielle Schnittstellen in bestehende Datenverarbeitungssysteme, Cloud-Anwendungen oder Office-Home/-Infrastrukturen integrieren.
Betriebswirtschaftliche Effizienz:
Die VoIP-Technologie ist im Vergleich zu herkömmlichen Analog- und ISDN-Lösungen preiswert, da der Unterhalt einer separaten Infrastruktur für die Tonübertragung wegfällt. Aus Sicht des Betreibers stellt die Telefonie kaum mehr eine separate Dienstleistung dar, sondern eine natürliche Erweiterung des Internetzugangs. Dies erlaubt auch bei den Gesprächskosten beträchtliche Einsparungen.
Die Rapperswiler Firma Cnlab, ein Spin-off der Hochschule Rapperswil, analysiert systematisch die Verbindungsqualität und -geschwindigkeit von Festnetz- und Mobile-Anschlüssen. Der Gründer von Cnlab, Professor Peter Heinzmann, sieht keine grundsätzlichen Einwände gegen den flächendeckenden Wechsel auf VoIP. "Aus Sicht der Verfügbarkeit sind die Risiken gering." Gerade für Geschäftskunden sei es aber zentral, dass der Wechsel auf VoIP nicht auf Kosten der Systemstabilität gehe, sagt Heinzmann. In vielen Geschäftsmodellen ist der jederzeitige Zugang zur Telefonie ebenso entscheidend wie ein zuverlässiges und schnelles Internet. Besonders, aber nicht ausschliesslich, gilt dies für Branchen wie die Gesundheits- und Sicherheitsindustrie, das Finanzwesen und generell für alle Geschäftsmodelle, die stark internet- oder telefoniebasiert arbeiten. Die heutigen Internetanschlüsse erfüllen in der Regel alle Voraussetzungen. Allerdings zeigt die tägliche Praxis, dass selbst höchste Sorgfalt gelegentliche Unterbrechungen nicht ausschliessen kann.
Sicherheit für hochsensitive Firmenkunden
Gegen das Restrisiko können sich Kunden wappnen. Für Privatanwender, so der Fachmann von Cnlab, sei ein Smartphone mit Datenoption eine kostengünstige und zuverlässige Möglichkeit, Festnetz- und Internetunterbrechungen zu überbrücken. Komplizierter wird es bei Firmenkunden. Back-up-Systeme über das Mobilnetz genügen hier unter Umständen nicht. Dann, sagt Heinzmann, "ist eine Back-up-Lösung auf dem Festnetz eine Prüfung wert".
Die momentane Herausforderung für Internetprovider lautet: Die Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit aus Graham Bells alter Kupferwelt in die neue VoIP-Welt zu übersetzen. Lücken im Internetzugang werden in der digitalen Wirtschaft zur Achillesverse. Darum hat UPC Cablecom Business für jene Firmenkunden, die besonderen Wert auf die Rund-um-die-Uhr-Connectivity legen, eine Innovation auf dem Schweizer KMU-Markt lanciert: In den "Secure"-Paketen für KMUs wird beim Ausfall der Internetleitung automatisch eine technologisch unabhängige Doppelleitung aktiviert. Das Zauberwort heisst "Redundanz" und ist aus vielen sicherheitssensitiven Bereichen bekannt: Stromausfälle können etwa mit einem automatisch anspringenden Notstromaggregaten überbrückt werden. In der Flugzeugtechnologie ist die Redundanz sogar ein allgemeines Konstruktionsprinzip: Jedes relevante System ist doppelt vorhanden und wenn möglich auf einer unterschiedlichen Technologie aufgebaut. Bei den "Secure"-Angeboten bedeutet dies: zwei Leitungen mit zwei Technologien aus einer Hand.
Zu den ersten Kunden des "Secure-Pakets" gehören Stephanie Collet und Irene von Meiss. Sie haben am Fusse des Zürichbergs den kinderfreundlichen Family Club "Wilde Tiere" gegründet, der sich an Schweizer und ein international orientiertes Publikum richtet. Er bietet "Play Time" für die Kinder und "Time Out" für die Eltern. Das ganze Areal ist mit WLAN ausgestattet. Es umfasst ausser einer Lounge und Cafés auch ausgedehnte Spielmöglichkeiten, Sport- und Sprachkurse sowie eine Kinderkrippe. "Unsere ganze Business-Software ist komplett internetabhängig", sagen die Firmengründerinnen. "Wenn das Internet nicht tut, dann steht unser Geschäft still." Die Zielgruppen des Family Clubs sind ebenso internet-affin wie die Gastgeber. Nicht nur die Kommunikation mit Kunden und Lieferanten läuft online – auch vor Ort erwarten die Gäste eine zuverlässige WLAN-Abdeckung. Unterbrechungen in der Internetversorgung würden sämtliche Abläufe des Betriebs durcheinanderbringen und das Kundenvertrauen erschüttern. Darum haben sich Stephanie Collet und Irene von Meiss entschieden, auf Nummer sicher zu gehen.