Goodbye für Nexphone und Salt

iWay baut eigene Infrastruktur für Festnetz- und Mobiltelefonie

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von René Jaun und yzu

iWay krempelt sein Telefonieangebot um. Der Telko baut eine eigene Infrastruktur, auf der er künftig Festnetz- und Mobile-Services anbieten will. Letztere laufen über das Netz von Swisscom.

Markus Vetterli, CEO, iWay. (Source: zVg)
Markus Vetterli, CEO, iWay. (Source: zVg)

iWay wird zum eigenständige Telefonieanbieter. Wie das Unternehmen mitteilt, baut es aktuell eine eigene Infrastruktur auf. Diese sei zuverlässiger und ermögliche es iWay, Partnern und Kunden attraktivere Angebote zu machen, wie CEO Markus Vetterli in der Mitteilung erklärt. "Als eigenständiger Telefonieanbieter werden wir sowohl im Festnetz- als auch im Mobilfunkbereich mit weniger Abhängigkeiten konfrontiert sein, dadurch flexibler auf Marktveränderungen reagieren und Produktentwicklungen schneller umsetzen können", fügt er hinzu. Mit dem Angebotswechsel erhalten Partner zudem die Möglichkeit, die Telefonieprodukte von iWay auch im White-Label-Modell mit eigenem Branding beziehen und vermarkten zu können.

Auf Anfrage der Redaktion verriet Vetterli, wie lange es schätzungsweise dauert, um die Investitionskosten für die neue Infrastruktur zu amortisieren: "Die Amortisationsdauer ist abhängig von vielen Faktoren. Die Investitionen in eine eigene Telefonieinfrastruktur sind aber auf jeden Fall langfristig ausgelegt, entsprechend kann die Amortisation mehrere Jahre in Anspruch nehmen. Wir gehen von einer Payback-Dauer von eineinhalb bis zwei Jahren aus", schreibt er.

Swisscom statt Salt, Abschied von Nexphone

Neue Produkte im Bereich Festnetztelefonie will iWay bereits ab Anfang 2025 anbieten. Neue Mobilfunkprodukte seien ab Mitte 2025 erhältlich, heisst es weiter. Dazu nutzt iWay das physische Mobilfunknetz von Swisscom, wird also zum Full Mobile Virtual Network Operator (MVNO). Mit der eigenen Hard- und Softwareplattform agiere man weitgehend eigenständig und könne eigene Tarifmodelle und Angebote entwickeln, erklärt iWay.

Bislang setzte iWay für seine Mobilfunkangebote auf das Netz von Salt. Auf Anfrage begründet iWay-CEO Vetterli den Netzwechsel: "Weil wir unseren Kundinnen und Kunden das beste und beliebteste Netz anbieten wollen. Dieser Entscheid für Swisscom bedeutet auch ein konsequenter Ausbau der bereits in anderen Bereichen bestehenden langfristigen und erfolgreichen Zusammenarbeit mit Swisscom."

Mit dem Wechsel auf die eigene Infrastruktur beendet iWay die Partnerschaft mit dem Unternehmen Nexphone, einem Wholesale-Anbietervon Telefoniedienstleistungen. Eine solche Partnerschaft erübrige sich mit dem strategischen Entscheid, eigenständiger Telefonieanbieter zu werden, erklärt Vetterli.

Nexphone wurde im Jahr 2010 gegründet. Einer der Co-Gründer war auch Matthias Oswald, Mitgründer von iWay und Vetterlis Vorgänger als CEO. Aktuell ist Oswald Verwaltungsratspräsident von Nexphone. Bei iWay sei er nicht mehr aktiv, sagt Vetterli.

 

Im Geschäftsjahr 2023 erzielte iWay einen Umsatz von 44,6 Millionen Franken. Die Hälfte davon generierten Unternehmenspartner, wie Sie hier lesen können.

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