David ­Wagner im Podium Managed Services

Ricoh sagt, wo XaaS an Grenzen stösst

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von Coen Kaat

Ein Angebot als Dienstleistung zu beziehen, ist nicht in allen Fällen der optimale Weg. Wo Managed Services Sinn ergeben und wo On-Prem weiterhin der Favorit bleibt, sagt David ­Wagner, Senior ­Solution ­Consultant ­bei Ricoh Schweiz.

David ­Wagner, Senior ­Solution ­Consultant ­bei Ricoh Schweiz. (Source: zVg)
David ­Wagner, Senior ­Solution ­Consultant ­bei Ricoh Schweiz. (Source: zVg)

Heutzutage kann wohl alles auch als Service angeboten ­werden. Aber ist dies bei allen Angeboten/Produktkategorien sinnvoll?

David Wagner: Das As-a-Service-Modell bietet vor allem Flexibilität, Skalierbarkeit und Kosteneffizienz mit Best-Practice-Ansätzen, ist jedoch nicht für alle Produktkategorien sinnvoll. Abhängigkeit von Anbietern und damit fehlendes eigenes Know-how sowie eingeschränkte Kontrolle können problematisch sein. Besonders spezialisierte Hardware und individuelle notwendige Anwendungen eignen sich oft weniger.

Sind On-Premise-Applikationen ein Auslaufmodell?

On-Premise-Applikationen haben durchaus ihre Daseinsberechtigung. Sie bieten weiterhin Vorteile wie volle Kontrolle und Sicherheit und können auf Dauer kostengünstiger sein. Dies gilt besonders für Unternehmen mit sensiblen Compliance-Anforderungen oder Daten. Cloud-Lösungen gewinnen jedoch an Bedeutung durch ihre geringeren Anfangsinvestitionen und durch die entsprechende personelle Ressourceneinsparung.

Sind On-Premise-Applikationen ein Auslaufmodell?

On-Premise-Applikationen haben durchaus ihre Daseinsberechtigung. Sie bieten weiterhin Vorteile wie volle Kontrolle und Sicherheit und können auf Dauer kostengünstiger sein. Dies gilt besonders für Unternehmen mit sensiblen Compliance-Anforderungen oder Daten. Cloud-Lösungen gewinnen jedoch an Bedeutung durch ihre geringeren Anfangsinvestitionen und durch die entsprechende personelle Ressourceneinsparung.

Wie hat sich der Markt für Managed Services in der Schweiz im vergangenen Jahr verändert?

Der Markt für Managed Services in der Schweiz verzeichnete im vergangenen Jahr ein bemerkenswertes Wachstum. Dies ist hauptsächlich auf die beschleunigte Digitalisierung, den steigenden Bedarf an Cybersicherheit sowie die zunehmende Verbreitung von Remote-Arbeitsmodellen zurückzuführen. Immer mehr Unternehmen wenden sich an spezialisierte Dienstleister, um ihre IT-Infrastrukturen effizienter und sicherer zu machen.

Worauf muss man zwingend achten, wenn man erfolgreich ­Managed Services anbieten will?

Unternehmen, die Managed Services anbieten möchten, sollten besonders auf folgende Punkte achten: 1. Sicherheitsstandards: Einführung und laufende Aktualisierung umfassender zeitgemässer Sicherheitsmassnahmen. 2. Skalierbarkeit: Dynamische Anpassung der Dienstleistungen an die individuellen Anforderungen der Kunden. 3. Know-how: Kunden erwarten ein hohes Know-how bei den Services, aber auch für die Prozesse und die Systeme des Kunden. 4. Transparente Kommunikation: Regelmässige Kommunikation mit den Kunden. 5. Kundensupport: Wenn möglich regionalen Rund-um-die-Uhr-Support und schnelle Reaktionszeiten bei Problemen.

Seit dem 1. September 2023 ist das totalrevidierte Datenschutzgesetz (DSG) in Kraft. Wie hat sich dies auf das Geschäft mit Managed Services ausgewirkt?

Seit der Einführung des revidierten Datenschutzgesetzes am 1. September 2023 hat sich das Geschäft mit Managed Services in der Schweiz deutlich verändert. Anbieter sind nun verpflichtet, strengere Datenschutzstandards einzuhalten, was die Nachfrage nach spezialisierten Datenschutzlösungen deutlich gesteigert hat. Unternehmen legen vermehrt Wert auf Compliance und Datensicherheit, was Managed Services-Anbieter dazu zwingt, ihre Sicherheitsprotokolle und -prozesse zu verstärken. Diese Anpassungen stärken das Vertrauen der Kunden und eröffnen zusätzliche Marktchancen für Anbieter, die diese hohen Datenschutzanforderungen erfüllen.

Die Antworten der weiteren Teilnehmenden des Podiums:

  • Kevin ­Bruggemans, ­Sharkbyte: "Managed Services sind vor allem dann sinnvoll, wenn eine stetige Überwachung oder Weiterentwicklung nötig ist."
  • Michael Gniffke, BDO: "Hohe Qualität, tiefgreifendes Interesse an beziehungsweise Kenntnis der Bedürfnisse und des Geschäftsmodells der Kundinnen und Kunden."
  • Lukas ­Hebeisen, ­Swisscom: "Unter dem Strich muss ein Managed Service attraktiver sein als eine On-Premise-Lösung."
  • Alain Kistler, Netcloud: "Ein weiterer wichtiger Faktor ist eine massgeschneiderte Standardisierung der Ser­vices zu erreichen."
  • Claudio ­Lässer, Aveniq: "Der regelmässige Austausch und das Verständnis der Herausforderungen der Kunden sind essen­ziell."
  • Christian Speck, Bechtle: "An erster Stelle steht die Benutzerfreundlichkeit: Kunden erwarten einfache und intuitive Lösungen."
  • Wibke ­Sudholt, Elca Cloud Services: "Heute ist niemand mehr bereit, hohe Preise für Standardleistungen zu bezahlen."
Webcode
FWFjWK8w