Wibke ­Sudholt im Podium Managed Services

Elca Cloud Services sagt, wo XaaS an Grenzen stösst

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von Coen Kaat

Ein Angebot als Dienstleistung zu beziehen, ist nicht in allen Fällen der optimale Weg. Wo Managed Services Sinn ergeben und wo On-Prem weiterhin der Favorit bleibt, sagt Wibke ­Sudholt, Senior Product Managerin bei Elca Cloud Services.

Wibke ­Sudholt, Senior Product Managerin bei Elca Cloud Services. (Source: zVg)
Wibke ­Sudholt, Senior Product Managerin bei Elca Cloud Services. (Source: zVg)

Heutzutage kann wohl alles auch als Service angeboten ­werden. Aber ist dies bei allen Angeboten/Produktkategorien sinnvoll?

Wibke Sudholt: Everything-as-a-Service ist wichtig und breitet sich weiter aus. Durch die leichte Konfigurier- und Abrufbarkeit können Kunden ihre IT flexibel auslagern. Dies setzt jedoch Standardisierbarkeit voraus, was individuelle Lösungen schwierig umsetzbar macht. Selfservice verlangt zudem eine gewisse Maturität. Also bieten wir weiterhin zusätzlich massgeschneiderte Services an.

Sind On-Premise-Applikationen ein Auslaufmodell?

In der IT gab es immer Wellen von Zentralisierung und Dezentralisierung. Dies hängt nicht nur von den Technologien, sondern auch den Rahmenbedingungen ab. So gibt es viele Unternehmen, die in die Cloud migrieren, aber auch einzelne, die diese wieder verlassen. Viele Anforderungen verlangen weiterhin eine Private Cloud. Andererseits wollen Kunden von der Flexibilität und Modernität einer Public Cloud profitieren. Daher ist individuelle Beratung empfehlenswert.

Wie hat sich der Markt für Managed Services in der Schweiz im vergangenen Jahr verändert?

Man muss heute ein breiteres Spektrum an Dienstleistungen anbieten. So möchten Kunden Consulting, Implementierung, Betrieb und Optimierung für Public und Private Cloud sowie Workplace kombinieren. Weitere Entwicklungen sind, dass die Ansprüche an die Nutzung von KI steigen, Public Cloud jetzt auch regulierte Industrien erreicht und Nachhaltigkeit zum Thema wird.

Worauf muss man zwingend achten, wenn man erfolgreich ­Managed Services anbieten will?

Organisationen verlassen sich mit ihren Daten und Applikationen auf uns Anbieter, wollen jedoch die Kontrolle behalten. Dieser Verantwortung kann man nur mit hoher Qualität und Sicherheit sowie langjähriger Erfahrung gerecht werden. Heute ist allerdings niemand mehr bereit, hohe Preise für Standardleistungen zu bezahlen. Daher müssen Managed Services strukturiert, automatisiert und effizient sein.

Seit dem 1. September 2023 ist das totalrevidierte Datenschutzgesetz (DSG) in Kraft. Wie hat sich dies auf das Geschäft mit Managed Services ausgewirkt?

Die Auswirkungen des neuen DSGs waren für Anbieter, die gut darauf vorbereitet waren, minimal. Die Berücksichtigung der europäischen Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) wurde bereits vor ihrer Einführung häufig gefordert. Trotz einiger Unterschiede ist das DSG stark darauf abgestimmt. Dadurch wird Kunden eine einheitliche Abdeckung geboten.

Die Antworten der weiteren Teilnehmenden des Podiums:

  • Kevin ­Bruggemans, ­Sharkbyte: "Managed Services sind vor allem dann sinnvoll, wenn eine stetige Überwachung oder Weiterentwicklung nötig ist."
  • Michael Gniffke, BDO: "Hohe Qualität, tiefgreifendes Interesse an beziehungsweise Kenntnis der Bedürfnisse und des Geschäftsmodells der Kundinnen und Kunden."
  • Lukas ­Hebeisen, ­Swisscom: "Unter dem Strich muss ein Managed Service attraktiver sein als eine On-Premise-Lösung."
  • Alain Kistler, Netcloud: "Ein weiterer wichtiger Faktor ist eine massgeschneiderte Standardisierung der Ser­vices zu erreichen."
  • Claudio ­Lässer, Aveniq: "Der regelmässige Austausch und das Verständnis der Herausforderungen der Kunden sind essen­ziell."
  • Christian Speck, Bechtle: "An erster Stelle steht die Benutzerfreundlichkeit: Kunden erwarten einfache und intuitive Lösungen."
  • David ­Wagner, Ricoh: "Anbieter von Managed Services sollten besonders auf Sicherheitsstandards, Skalierbarkeit, Know-how, transparente Kommunikation und Kundensupport achten."
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