Die Highlights der "IT-Markt"-Macher: stv. Chefredaktor Coen Kaat
Seit 15 Jahren begleitet der "IT-Markt" den Schweizer IT-Channel. In jeder Ausgabe diskutieren im Podium Vertreter aus der Branche aktuelle Themen. Zum Jubiläum dreht die Redaktion den Spiess um und steht selbst im Podium Rede und Antwort. Stv. Chefredaktor Coen Kaat sagt, was für ihn die wichtigsten und nichtigsten Technologien der vergangenen 15 Jahre waren.

Welche Technologie hat für dich in den vergangenen 15 Jahren am meisten ausgelöst?
Coen Kaat: Die künstliche Intelligenz (KI) hat sicher viel verändert und wird noch viel verändern. Aber ich will noch einen Schritt zurückgehen und antworte: das Internet, obwohl es schon lange keine Neuheit mehr ist. Aber im vergangenen Jahrzehnt hat es einen Reifegrad erreicht, dank dessen es in nahezu allen Bereichen unseres Lebens essenziell geworden ist. Bricht die Verbindung ab, funktioniert für viele der ganz normale Alltag nicht mehr. Und auch die KI (oftmals als Cloud-Anwendung realisiert) ist nur möglich, weil die fast augenblickliche Konnektivität über das Internet zu einer Commodity geworden ist.
Welche technologische Neuheit aus dieser Zeit verwendest du selbst am häufigsten?
Für die unscheinbaren, aber omnipräsenten Dinge: das Smartphone. Heute erledige ich eine Vielzahl von Aufgaben – vom Bezahlen im Supermarkt bis zum Ein- und Ausschalten meines Weckers – über mein Handy. Für die bewussten Dinge: das E-Paper-Tablet Remarkable. Ich schreibe liebend gerne von Hand Notizen, aber möchte kein Papier verschwenden. Das Remarkable, ein digitaler Notizblock und zugleich E-Reader, ist die perfekte Lösung. Egal, ob ich etwas lesen oder meine Gedanken auf digitalem Papier ordnen möchte – das Remarkable nutze ich tagtäglich schon fast so oft wie das Smartphone.
Von welcher Technologie hast du erwartet, dass sie höhere Wellen schlagen würde, als sie es tatsächlich hat?
E-Paper-Displays haben mit E-Readern zwar schon seit Jahren eine Nische für sich gefunden. Diese Technologie hat aber so viel mehr zu bieten. Da solche Displays nur Strom verbrauchen, wenn das dargestellte Bild wechselt, eignen sie sich etwa hervorragend für zahlreiche Anwendungsfälle im Bereich Digital Signage. Erfreulicherweise scheint die Branche dieses Potenzial langsam zu erkennen. So präsentierten etwa in diesem Jahr gleich mehrere Hersteller auf E-Paper basierende Digital-Signage-Lösungen an der Pro-AV-Messe ISE in Barcelona (lesen Sie hier mehr dazu).
Was war der grösste Flop der vergangenen 15 Jahre?
Unter uns ... wenn wir ehrlich sind: Die Tech-Branche produziert ja ab und zu mal Flops – und ich rede hier nicht von den Gleitkommaoperationen pro Sekunde, kurz FLOPS, der schnellsten Supercomputer der Welt. Wer trägt heute schon einen AI Pin auf der Brust oder ein Google Glass auf der Nase? Aber den Titel als grössten Flop hat wohl das Metaverse verdient. Insbesondere, weil es effektiv etwas versucht hat, das bereits knapp zwei Jahrzehnte zuvor mit Second Life kaum Wellen geschlagen hat, ohne dabei wesentlich etwas an der Rezeptur zu ändern.
Auf welche Innovation wartest du noch immer?
Ein Drucker, der tatsächlich zuverlässig ist und nicht nur dann richtig funktioniert, wenn man ihn eben nicht unbedingt braucht. Da ich aber nicht mehr daran glaube, dass es so etwas jemals geben wird, lautet meine Antwort: die Replicator-Technologie von "Star Trek". Manchmal ist die Balance zwischen akutem Hunger, Zeit zum Kochen und etwas im Kühlschrank zu haben, ein wenig aus dem Lot. Da wäre es schon praktisch, eine beliebige, nahrhafte und köstliche Mahlzeit herbeizaubern zu können.
Die Antworten der weiteren Teilnehmenden des Podiums:
- Konstantinos Georgiou, Key Account Manager: "Ich wünsche mir, dass Nanotechnologie weiter vorangetrieben wird."
- Marc Landis, Chefredaktor: "Ich warte noch immer auf ein funktionierendes Maschinen-Gehirn-Interface."
- Susanne Löbe, Chefin vom Dienst: "Der grösste Flop der vergangenen 15 Jahre war für mich das 3-D-Fernsehen."
- Joël Orizet, stv. Chefredaktor Netzwoche: "Dass ganze Diskografien nur noch einen Mausklick entfernt sind, war mehr als nur verheissungsvoll."

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