Allzeithoch bei Neugründungen in der Schweiz
Im ersten Quartal 2025 haben Jungunternehmerinnen und -unternehmer 13'983 neue Unternehmen gegründet. Dies entspricht einem Anstieg von 3,9 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum und markiert einen Höchststand.

Die Firmengründungen in der Schweiz befinden sich auf Rekordjagd. Wie aus der aktuellen Studie "Nationale Analyse Schweizer Firmengründungen Q1 2025" des IFJ Instituts für Jungunternehmen hervorgeht, gründeten Jungunternehmerinnen und -unternehmer rekordverdächtige 13'983 neue Unternehmen. Als Quelle für diese Zahl nennt das IFJ die Neueintragungen im Handelsregister. Dies stellt einen Zuwachs von 3,9 Prozent im Vergleich zur Vorjahresperiode dar und entspricht dem aktuellen Allzeithoch.
Im Tagesdurchschnitt entstehen demnach 155 neue Unternehmen, wie das IFJ vorrechnet. Rund 70 Prozent der Neueintragungen ins Handelsregister seien tatsächlich neue Geschäftstätigkeiten, während ein Fünftel bestehende Geschäfte unter neuem Namen weiterführten. Rund fünf Prozent der Neugründungen würden aus steuerlichen Gründen oder als Ausgründungen (Spin-offs) aus bestehenden Unternehmen erfolgen.
Auch die Entwicklung bei der Beliebtheit bestimmter Rechtsformen ist erwähnenswert: So verzeichnete die Aktiengesellschaft (AG) das stärkste Wachstum mit einem Plus von 15,1 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Die Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) wuchs um 4,3 Prozent, während Einzelfirmen leicht rückläufig waren (-0,8 Prozent).
Insgesamt stellen GmbHs mit einem Anteil von 40,2 Prozent die beliebteste Rechtsform bei den Neugründungen dar, gefolgt von Einzelfirmen (34,8 Prozent) und AGs (16,7 Prozent).
IT & ICT unter den Top-Gründerbranchen
Im Branchenvergleich führen die Branchen Beratung (1485 Gründungen), Handwerk (1469) und Immobilienwesen (1387) die Zahl der Neugründungen an. Auch B2B- und B2C-Dienstleistungen (1148) sowie der Detailhandel (1084) zählen zu den gründungsstärksten Sektoren. Die IT- und ICT-Branche belegt mit 933 Neugründungen im ersten Quartal 2025 den achten Platz. Auffällig ist laut IFJ die Vielfalt der Schweizer Gründungslandschaft: Selbst die führende Branche "Beratung" macht nur 10,6 Prozent aller Neugründungen aus.
Warum gründen Gründerinnen und Gründer?
Die parallel veröffentlichte empirische Studie "Gründermarkt Schweiz 2024" von PostFinance und dem IFJ Institut für Jungunternehmen gibt Einblicke in die Motivation von Gründerinnen und Gründern. Basierend auf 753 qualitativen Interviews mit Personen, die in den letzten 24 Monaten ein Unternehmen gegründet haben, zeigt die Untersuchung: Der Wunsch nach Freiheit und Unabhängigkeit ist der wichtigste Beweggrund für den Schritt in die Selbstständigkeit. Ganze 40 Prozent der Befragten nannten dies als Hauptmotivation.
Weitere wichtige Gründungsmotive sind der Wunsch nach Selbstverwirklichung (31 Prozent) sowie die Möglichkeit, eigene Kompetenzen und Ideen besser einbringen zu können (28 Prozent). Finanzielle Anreize spielen hingegen eine untergeordnete Rolle – höheres Einkommen wurde nur von sieben Prozent der Befragten als Hauptmotiv genannt, wie es weiter heisst.
Die Studie zeigt auch, dass fast drei Viertel der Schweizer Neugründerinnen und Neugründer innerhalb eines Jahres nach der ersten Idee den Schritt in die Selbstständigkeit wagen. Bei knapp einem Viertel erfolgt dieser Schritt sogar innerhalb von drei Monaten.
Herausforderungen vor und nach der Gründung
Vor der Unternehmensgründung bereiten den angehenden Selbstständigen vor allem die Themen "genügend Aufträge generieren" und administrative Hürden Sorgen. Weniger problematisch erscheinen dagegen die konkreten Schritte der Firmengründung selbst: Nur zehn Prozent der Befragten empfanden das Schreiben eines Businessplans als sehr herausfordernd. Auch die Wahl der passenden Rechtsform stellte für etwa zwei Drittel kein grösseres Problem dar.
Nach der erfolgten Gründung verschieben sich die Sorgen: Das Bekanntwerden durch Werbemassnahmen und die Generierung von Aufträgen rücken in den Vordergrund. Bemerkenswert ist, dass der allgemeine Sorgendruck nach der Firmengründung deutlich abnimmt. Während vor der Gründung nur 17 Prozent der Befragten keine nennenswerten Sorgen hatten, steigt dieser Anteil nach der Gründung auf 39 Prozent.
Regionale Unterschiede
Im regionalen Vergleich konnte die Zentralschweiz mit einem Plus von 15,7 Prozent am stärksten zulegen, gefolgt von der Südwestschweiz (+11,0 Prozent), Zürich (+3,7 Prozent) und der Nordwestschweiz (+2,2 Prozent). Rückgänge verzeichneten hingegen das Espace Mittelland (-2,7 Prozent), die Ostschweiz (-4,9 Prozent) und das Tessin (-7,5 Prozent).
Auf Kantonsebene zeigen sich teilweise erhebliche Unterschiede. Während 14 Kantone Zuwächse bei der Anzahl Gründungen verzeichneten – darunter Appenzell Innerrhoden (+44,8 Prozent), Obwalden (+40,9 Prozent) und Nidwalden (+32,4 Prozent) – mussten andere Kantone Rückgänge hinnehmen. Die deutlichsten Einbussen gab es in Uri (-27,9 Prozent), Glarus (-18,8 Prozent) und im Jura (-11,2 Prozent).
Im Fünfjahresvergleich liegt die aktuelle Zahl der Neugründungen (13'983) über dem Durchschnitt der Jahre 2021 bis 2025 (13'379), wie das IFJ weiter schreibt und einem Wachstum von 4,5 Prozent entspricht. Dies unterstreiche den positiven Trend der Schweizer Gründungslandschaft angesichts wirtschaftlicher Unsicherheiten und globaler Spannungen.
Auch 2024 lagen die Firmenneugründungen auf einem Rekordhoch. Lesen Sie hier mehr darüber.

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