Was der Channel beim Storage-Geschäft im Auge behalten sollte
Der Trend hin zu KI-gestützter Datenverarbeitung kurbelt auch das Storage-Geschäft an. Wie sich der Markt entwickelt und welche weiteren Trends ihn prägen, sagt Stefan Troxler, Sales Director & Leiter des Datacenter-Vertriebsteams bei Dell Technologies Schweiz.
Welchen Einfluss haben aktuelle Entwicklungen rund um KI auf das Storage-Geschäft?
Stefan Troxler: Für Unternehmen sind künstliche Intelligenz und GenAI die grösste Chance seit der Cloud. Aber die riesigen Datenmengen, die beim Einsatz von KI-Lösungen entstehen, stellen Unternehmen auch vor grosse Herausforderungen. Bei der umfassenden Modernisierung ihrer Storage-Infrastruktur sollten Unternehmen strategisch vorgehen, in der Cloud und Edge auf gezieltes Datenmanagement mit einer Zero-Trust-Architektur setzen und in Storage-Lösungen investieren, die möglichst flexibel und skalierbar sind.
Wie relevant ist Software-defined Storage für den Schweizer Markt?
Software-defined Storage (SDS) kommt im dynamischen Wirtschaftsumfeld Schweiz eine Schlüsselrolle zu. SDS-Speichersysteme sind sehr flexibel und leicht skalierbar und bieten dadurch hohe Kosteneffizienz. Das ist besonders für KMUs wichtig, die in der Schweiz einen bedeutenden Teil der Wirtschaft ausmachen. Zudem ermöglicht SDS nahtloses Datenmanagement zwischen verschiedenen Cloud-Plattformen und bietet darüber hinaus fortschrittliche Datensicherungs- und Wiederherstellungsfunktionen. Damit ist SDS für die Sicherung der Innovationskraft und der Wettbewerbsfähigkeit der Schweizer Unternehmen unerlässlich.
Welche weiteren technologischen Entwicklungen prägen den Markt derzeit?
Die grösste Innovationskraft haben fünf zentrale Entwicklungen: Neben KI und GenAI sind dies die Bereiche Modern Infrastructure, Edge Computing, Multi-Cloud sowie Future of Work. Hinzu kommt das Dauerthema IT-Sicherheit, das angesichts der sich immer weiter verschärfenden Bedrohungslage zur echten Überlebensfrage für Unternehmen geworden ist.
Was muss der Fachhandel in diesem Jahr im Auge behalten, um im Storage-Geschäft erfolgreich zu sein?
Um als Vertriebspartner im Storage-Geschäft auch langfristig erfolgreich zu sein, muss der Fachhandel über eine breite Palette von Fähigkeiten in der Kundenberatung verfügen. Essenziell sind neben fundierten Kenntnissen der unterschiedlichen Speichertechnologien auch ein tiefgreifendes Verständnis von KI, GenAI und Cybersicherheit. Im Rahmen unserer Partner-First-Strategie für Storage führen wir mit unseren Partnern regelmässige Schulungen mit anschliessender Zertifizierung durch, damit sie sich erfolgreich positionieren und das Wachstumspotenzial unserer Storage-Lösungen voll nutzen können.
DNA, Quarzglas und biologische Speicherchips aus Peptidverbindungen: Aus der Forschung kommen immer wieder neue alternative Speichermedien. Welche sollte man weiter beobachten?
Für die Schweiz sind vor allem DNA und Quarzglas vielversprechende Alternativen. Beide zeichnen sich durch eine Kombination von Langlebigkeit, hoher Datendichte und grosser Kapazität bei gleichzeitig sehr hoher Datensicherheit aus.
Die Antworten der weiteren Teilnehmenden des Podiums:
- Michael Berchtold, Lenovo: "Traditionelle Storage-Systeme stossen bei typischen AI Use Cases sehr schnell an ihre Grenzen."
- Martin Casaulta, HPE: "Daten sind für KI, was Sauerstoff für uns Menschen darstellt: die Existenzgrundlage."
- Marc Ender, Netapp: "KI benötigt Daten in grosser Menge und Vielfalt – deshalb muss Storage künftig noch effizienter sein."
- Turan Kara, Pure Storage: "Es ist nicht ratsam, eine Lösung zu entwickeln, die nur heutigen Anforderungen entspricht."