Meta muss für personalisierte Werbung um Zustimmung bitten
Meta darf nicht mehr automatisch davon ausgehen, dass es Nutzerdaten standardmässig für personalisierte Werbung verwenden darf. Ab sofort muss das Unternehmen auf seinen Plattformen Facebook und Instagram explizit um Erlaubnis zur Datensammlung bitten.
Nutzerinnen und Nutzer von Facebook und Instagram sollen zukünftig um ihre Zustimmung gebeten werden, bevor ihre Daten für personalisierte Werbung genutzt werden. Damit beugt sich der Mutterkonzern neuen Datenschutzbestimmungen der EU, welche laut "Nau.ch" nebst dem Europäischen Wirtschaftsraum auch für die Schweiz gelten.
Bisher hatte Meta durch "legitimes Interesse" an den Nutzung der Daten gerechtfertigt, dass die Zustimmung zur Datennutzung für neue Nutzer standardmässig vorausgesetzt wird. Gegenüber Werbekunden versicherte Meta, dass das lukrative Modell rund um personalisierte Werbung weiterhin möglich sein werde.
Schon seit Jahren steht Meta in der Kritik für seinen Umgang mit persönlichen Daten. So verurteilte die irische Datenschutzkommission den Konzern im Januar zu einer Geldstrafe von 390 Millionen Euro, da der Meta durch die Nutzung persönlicher Daten gegen die EU-DSGVO verstossen hatte. Dies war nur eine von mehreren Strafen, die der Konzern aufgrund seines Umgangs mit Daten einkassierte, wie Sie hier nachlesen können.
Wie "Golem" berichtet, begrüsste der österreichische Datenschutzaktivist Max Schrems, der durch eine Klage das Verfahren gegen Metas Nutzung von persönlichen Daten für personalisierte Werbung ins Laufen gebracht hatte, die Ankündigung: "Nach mehr als fünf Jahren Rechtsstreit kommt Meta endlich zu dem Schluss, dass es die Menschen fragen muss, ob es sie für Werbung ausspionieren darf."
Trotzdem zeigte sich Schrems skeptisch, ob Meta die Zustimmungspflicht gänzlich umsetzen werde: "Bislang ist von hoch personalisierter oder verhaltensorientierter Werbung die Rede, und es ist unklar, was das bedeutet. Die DSGVO deckt alle Arten der Personalisierung ab, auch in Bezug auf Dinge wie das Alter, was kein Verhalten ist. Wir werden natürlich weiter dagegen vorgehen, wenn Meta das Gesetz nicht vollständig einhält."