Welche Digital-Signage-Software darf es sein?
Viele Unternehmen betreiben ihre Digital-Signage-Installationen immer noch mit Microsoft Powerpoint. Dabei gibt es heute Softwarelösungen, die speziell für die Bespielung von Pro-AV-Displays entwickelt wurden. Mit Google Chrome gibt es zudem eine kostengünstige Alternative. Drei Anwendungen im Vergleich.
Hardware für Digital-Signage- und Pro-AV-Installationen gibt es heute wie Sand am Meer. Mehrere Anbieter kämpfen um Marktanteile und bieten Bildschirme, Projektoren und Videowalls an. Was aber ist mit der Software? Ohne eine gute Anwendung für die Streuung der Inhalte bringt das beste Display nichts.
Littlebit Technology hat drei Lösungen verglichen, mit denen sich Digital-Signage-Installationen bespielen lassen. Der IT-Distributor schaute sich Googles Browser Chrome, die Software Magicinfo von Samsung und die Cnario Suite von YCD genauer an. Dabei zeigte sich, dass all diese Lösungen ihre Vorzüge haben – die Anwendungszwecke der Produkte sind allerdings unterschiedlich.
Für Einsteiger: Google Chrome
Wer auf eine webbasierte Software setzen will, kann Google Chrome verwenden. Laut Littlebit punktet der Browser vor allem mit einer hohen Anwenderfreundlichkeit (4 von 5 Sternen) und seiner Einfachheit. "Die Google-Chrome-Lösung lohnt sich besonders für diejenigen, die mit kleinem Budget Inhalte darstellen möchten", urteilt Littlebit. Die Content-Produktion beschränke sich aber auf Websites, Google-Präsentationen und Youtube-Videos.
Die Basis für Digital Signage mit Chrome bildet die Hardware. Um die Software nutzen zu können, braucht es Geräte von Drittanbietern, auf denen Chrome OS als Betriebssystem läuft. Beispielsweise eine Chrome-Box des Herstellers AOpen oder einen Kleinstrechner in Grösse eines USB-Sticks, der Chromebit genannt wird. Die Chromebits können allerdings nur einen Bildschirm ansteuern.
Inhalte lassen sich mit dem kostenlosen Chrome Sign Builder erstellen. Google bietet zudem die kostenpflichtige Lösung Chrome Device Management an. Sie zentralisiert die Steuerung und ermöglicht es, mehrere Inhalte auf mehreren Chrome-Geräten bereitzustellen, wie Littlebit schreibt.
Für Fortgeschrittene: Magicinfo von Samsung
Magicinfo ist eine Software, die für die Smart-Signage-Lösungen von Samsung gebaut ist. Sie funktioniert ausschliesslich mit Samsung-Bildschirmen. "Magicinfo brilliert mit einer benutzerfreundlichen Oberfläche, die den Einstieg ins Digital-Signage-Business erleichtert", sagt Littlebit. Content lasse sich ohne grossen Zeitaufwand kreieren, planen und präsentieren.
Samsung bietet drei unterschiedliche Pakete an: Magicinfo Express, Magicinfo Server SaaS und Magicinfo Server. Die Express-Version ist gratis und erlaubt eine lokale Steuerung über das Wi-Fi. Möglich sind eine aktive Verbindung pro Display und bis zu zehn Displays in einem Netzwerk. Die Server-SaaS-Variante kostet eine monatliche Gebühr und erlaubt es, die Lösung über das WAN zu steuern. Mit ihr sind unbegrenzt viele Verbindungen möglich.
Magicinfo Server gibt es für eine einmalige Lizenzgebühr und unbegrenzt vielen Verbindungen. Als Highlights nennt Littlebit einen einfachen Fernzugriff auf die Bildschirme und das anpassbare Software Development Kit.
Für Profis: YCD Cnario
YCD Cnario ist eine High-End-Software, die Multi-Screen-Installationen ermöglicht. "Durch umfassende und extrem flexible Möglichkeiten zur Programmierung und Konfiguration lässt sich beinahe jede Idee realisieren", schreibt Littlebit. So sei es möglich, komplexe Digital-Signage-Lösungen für Retail- und Corporate-Umgebungen umzusetzen.
Das offene System könne bis ins letzte Detail angepasst werden. Möglich sei unter anderem die Anzeige von interaktiven Inhalten, Videos, Präsentationen, Websites und Live-Streaming. Die Lösung sei nicht nur für Bildschirme und Player geeignet, sondern auch für Schalter und Sensoren. Sie könne unter anderem auf Menschen reagieren, die an einem Display vorbeilaufen. Auch Effekte und andere erweiterte Interaktionen seien möglich, schreibt Littlebit.
Wer will, kann zudem Vorlagen erstellen die dank Rechtemanagement nur von der Designabteilung bearbeitet werden können. "Der Kollege im Sales kann anschliessend über den YCD Media Manager nur noch Preis und Text anpassen", schreibt Littlebit. Der Administrator könne zudem jeden Player bis auf die Komponentenebene überwachen – inklusive Benachrichtigungen bei unvorhergesehenen Ausfällen.
Das Programm ist kostenpflichtig. Die Suite gibt es für einen einmaligen Beitrag, zusätzlich wird eine kostenpflichtige Lizenz für jeden Bildschirm benötigt.