Drohnen, Metalldetektoren, AR-Brillen und Digital Signage aus Holz
Die IMS und die parallel dazu stattfindende Light & Sound sind vorbei. Neben zahlreichen Beamern und Displays wartete die AV-Doppelmesse auch mit einigen unerwarteten Ausstellungsobjekte auf. Hier einige Highlights.
Im September 2018 hat Luzern die AV-Branche zu sich geholt. An der Integrated Media Solutions (IMS) zeigten Hersteller und Distributoren im Digital-Signage-Umfeld vom 23. bis zum 25. September, was sie zu bieten haben. Parallel dazu fand in der benachbarten Messehalle die Light & Sound statt. Was das Integrationsgeschäft derzeit bewegt, lesen Sie an dieser Stelle.
Die AV-Doppelmesse hatte aber noch mehr im Petto neben Displays, Beamer, Licht- und Sound-Anlagen. Zum Teil auch Lösungen, die man an einer AV-Messe nicht erwarten würde. So zeigte der Distributor Dr. W. A. Günther etwa eine mobile Metalldetektor-Schleuse von Fisher Labs.
Dr. W.A. Güther brachte einen mobilen Metalldetektor zur Messe. (Source: Netzmedien)
Das Produkt namens M-Scope Walk-Through Metal Detector kann von einer Person wie ein Rollkoffer zum Einsatzort gebracht werden. Einmal aufgestellt, bietet die Batterie eine Laufzeit von rund 40 Stunden.
Der Metalldetektor zeigt zudem ungefähr an, wo eine Person Metall am Körper mit sich trägt. Adrian von Allmen, Head of Product Management beim Disti, sagt das Gerät drei Detektionszonen bietet. Zielpublikum sind etwa Eventveranstalter oder Sicherheitsfirmen wie Securitas. Gemäss Katalog liegt der UVP bei 7323 Franken inklusive Mehrwertsteuer.
Datenbrille von Epson bei Ceconet
Ceconet hatte derweil die Datenbrille Moverio T-300 AR von Epson im Messegepäck dabei. Die Augmented Reality Lösung (AR) bietet gemäss Fredy Lang, Verkauf AV-Fachhandel bei Ceconet, einige interessante Möglichkeiten für Unternehmen, die viele Service-Aufgaben erledigen.
Mit einer AR-Brille habe der Techniker etwa die benötigten Anleitungen und Pläne direkt vor Augen. Er kann über die Datenbrille zudem mit Kollegen in Kontakt treten, falls er zusätzliche Expertise benötigt. "Und bei all dem hat er immer die Hände frei", sagte Lang.
Fredy Lang, Verkauf AV-Fachhandel bei Ceconet, mit der Moverio T-300 AR von Epson. (Source: Netzmedien)
Der grösste Kostenfaktor solcher Projekte sei jedoch nicht die Hardware. Epson listet für die Datenbrille einen UVP von knapp 727 Franken. Teuer werde lediglich die Entwicklung der Software. Allerdings könne man diese, wenn sie einmal funktioniere, auch wieder weiterverkaufen.
Vernetzte Digital-Signage-Lösungen aus Holz, Leder und Metall
Eine Auffälligkeit unter den Digital-Signage-Anbietern ist auch Oldfuture. Das Unternehmen kombiniert moderne Displays mit Echtholz, Leder und Messing. So will es Hightech und hochwertige Materialen vereinen.
An der IMS in Luzern zeigte das Berner Unternehmen etwa eine neue Vitrine. Das Gehäuse bestand aus Holz, mit Leder überzogen und von einem Messingrahmen zusammengehalten. Sicherheitsglas sorgt dafür, dass die Inhalte bleiben, wo sie sind. Und hinter den Objekten: ein LCD-Screen. Auf diesen kann der Anbieter beispielsweise Werbe- oder Infovideos abspielen.
Der Kunde kann die Vitrine stark individualisieren. Holz, Leder und Metall würden seinen Wünschen entsprechend gewählt, sagte Stefan Stammbach, Head of Sales bei Oldfuture. Die Vitrine unterstütze zudem LTE und RFID.
Das Team von Oldfuture an der IMS in Luzern (von Links): Christina Lovric, Stefan Stammbach, Andreas Amacher und Marc Egli. (Source: Netzmedien)
Individualisieren war auch beim zweiten Produkt von Oldfuture ein Thema. Das Unternehmen zeigte noch einen Konfigurator für die Uhrenmarke Armin Strom. Das Interessanteste daran, ist jedoch das, was drin steckt. Lösungen wie diese sollen Teil eines globalen LTE-Netzes werden, sagte Oldfuture-CEO Marc Egli.
Der Nutzer konfiguriert zunächst am Terminal seine Wunschuhr. Da das Terminal im ERP der Uhrenmarke eingebunden ist, kann er sie direkt bestellen. Der Nutzer kann sein Design aber auch auf Social Media teilen oder speichern. Falls er es speichert, könnten andere Displays etwa das Design des Nutzers aufgreifen, wenn er an diesen vorbeiläuft.
Ermöglicht wird dieses Netz durch das sogenannte LTE Cloud Network System von Oldfuture. Das Unternehmen bietet daneben auch das LTE Mini CMS an. Dieses ist für kleinere und lokale Installationen von bis zu 20 Geräten gedacht.
Light & Sound hebt erstmals ab
Die Light & Sound hatte dieses Jahr zum ersten Mal auch eine Drone Area. Dort zeigten Daniel Scherz, Geschäftsführer der Luzerner Regionalzeitung Rontaler, und Martin Schumacher, Inhaber von Air-View.ch, ihre Fluggeräte.
Die beiden Drohnenpiloten gingen in einem Vortrag zudem auf die gesetzliche Grundlage für Drohnenflüge in der Schweiz ein. "Die Frage bevor man abhebt sollte nicht sein, ob wir irgendwo fliegen können, sondern ob wir dort fliegen dürfen", erklärte Schumacher.
Drohnen wie die des Herstellers DJI haben zwar jeweils eine Begleitapp mit einer Karte, die in rote und nichtmarkierte Zonen unterteilt ist. Diese sollten Drohnenpiloten jedoch vergessen, sagte Schumacher. Denn kein Hersteller könne sämtliche Länderspezifischen Flugverbotszonen eintragen.
Daniel Scherz, Geschäftsführer von Rontaler (links), zusammen mit Martin Schumacher, Inhaber von Air-View.ch. (Source: Netzmedien)
Stattdessen solle man sich an die interaktive Drohnenkarte des Bundesamts für Zivilluftfahrt (BAZL) halten. Diese kann gemäss der Website des BAZL auch in der App "Swiss Map Mobile" angezeigt werden. Die App ist kostenlos für Android- und iOS-Geräte erhältlich.
Ein weiterer wichtiger Punkt in der hiesigen Gesetzgebung ist der Sichtkontakt: Schweizer Drohnenpiloten müssen ihr Fluggerät jederzeit sehen können. "Sicht heisst jedoch nicht, dass man in der Ferne einen schwammigen grauen Punkt sieht, oder dass man die Drohne an ihren Positionslichtern oder mit einem Fernrohr erkennt", sagte Schumacher.
Der Pilot muss ohne Hilfsmittel und ohne Zweifel jederzeit erkennen können, wie seine Drohne orientiert ist. Damit er im Notfall, wenn etwa ein Hubschrauber der Rega unerwartet vorbeifliegt, sofort reagieren kann.
Im Anschluss an den Vortrag von Scherz und Schumacher zeigten die beiden Drohnenpiloten ihre Flugkünste in einer Live-Demo. (Source: Netzmedien)
"Wir sind aber auch ganz klar der Meinung, dass die Gesetzgebung zwischen privater und kommerzieller Nutzung von Drohnen unterscheiden muss", sagte Scherz. Diese Trennung gebe es aktuell noch nicht. Im Anschluss an ihren Vortrag demonstrierten die Drohnenpiloten ihre Flugkünste noch in einem Live-Flug auf einem der grossen Bildschirme der Messe.
Die nächste IMS findet vom 13. bis zum 15. September 2020 in der Messe Luzern statt. Sie wird wieder parallel zur Light & Sound stattfinden.
Lesen Sie hier den ersten Teil der Berichterstattung zur IMS und Light & Sound in Luzern. Im ersten Teil stellt Comm-Tec einen neuen Partner vor, Panasonic zeigt ein Highlight der ISE, Mobilepro setzt auf interaktive Lösungen und Tech Data baut Maverick in der Schweiz auf.