Backblaze bietet Online-Storage zum Kampfpreis
Der Cloud-Anbieter Backblaze hat in der Techbranche mit seinem preisgünstigen Back-up-Angebot auf sich aufmerksam gemacht. Nun zündet der US-Cloud-Anbieter die nächste Stufe und offeriert den Cloud-Speicher B2 zum Kampfpreis.
Der Cloud-Anbieter Backblaze erregte insbesondere in der US-Techbranche einiges an Aufsehen mit seinem günstigen Online-Back-up. Dieses soll günstiger als jenes der grossen Konkurrenten Amazon oder Google sein. Wie das geht, erklärte Co-Gründer CEO Gleb Budman der Redaktion in einem Interview mit der Redaktion.
Nun hat der Anbieter nachgelegt und offeriert mit der Lösung B2 auch Cloud-Speicher. Der neue Service sei eine Antwort auf die Nachfrage von Back-up-Kunden, die sich zusätzlich zu ihrem Back-up auch noch Online-Speicherplatz zu einem niedrigen Preis gewünscht hätten, wie Budman europäischen Journalisten an der diesjährigen IT-Presstour erklärte.
Onlinespeicher zum Kampfpreis
Der Preis ist auch das Top-Argument, wenn man den Berechnungen des Anbieters glaubt. Demnach ist das Angebot bis zu 75 Prozent günstiger als jenes der grossen Anbieter wie etwa AWS oder Google.
Ansonsten bietet Backblaze, wie andere Dienstleister auch, wahlweise einen einfachen Gratis-Support und einen kostenpflichtigen Premium-Support an. Das Service-Level beträgt 99,9 Prozent. Das bedeutet theoretisch 43 Minuten Downtime pro Monat. Bei Backblaze bedeute dies geplante und nicht geplante Downtime, erläuterte Budman.
15'000 Beta-Tester
Vor dem Marktstarkt lies das Unternehmen seinen Onlinespeicher testen. 15'000 IT-Spezialisten hatten sich nach Unternehmensangaben für die geschlossene Betaphase registriert. Für die öffentliche Beta-Phase, die im Dezember des vergangenen Jahres folgte, seien nochmals so viele Interessenten hinzugekommen.
B2 lässt sich wie die Back-up-Lösung über Schnittstellen in die eigene Speicherumgebung einbinden. Synology-Kunden können über das 2.1.0 Cloud Sync Package B2 als Onlinespeicher nutzen.
Partnerschaft mit OpenIO
Backblaze ging eine Kooperationspartnerschaft mit dem französischen Start-up Open IO ein. Was Open IO genau anbietet, erklärt dessen Co-Gründer Guillaume Dellaporte im Interview mit der Redaktion.
Ideal für Object Storage
Die Speicherlösungen von Open IO eignen sich für Unternehmen, die insbesondere auf Object Storage setzen, wie Budman sagt.
Die Kombination aus Backblaze B2 und Open IO sei insbesondere für Unternehmen und Organisationen interessant, die Daten im Tera- und Petabytebereich verwalten und eine kostengünstige Speicherlösung suchten, sagt Budman.
B2 soll auch das Tape ersetzen
Viele Organisationen würden auf Tape archivieren, was teuer, langsam und unzuverlässig sei, meint Budman. Der Cloud-Speicher B2 könnte innerhalb einer durch Open IO verwalteten Storage- und Archivierungsumgebung als Off-Site-Speicher eingesetzt werden, auf den schnell zugegriffen werden könne. Darüber hinaus wäre diese Form der Archivierung günstiger als LTO-Tape-Systeme.
Die maximale Dateigrösse, die Anwender direkt auf B2 hochladen können, beträgt laut Backblaze 10 Terabyte. Gleiches gelte für Snapshots.
Kostenmodell im Auge behalten
B2 mag vielleicht günstig sein, aber man muss sich ausrechnen, wie man den Dienst einsetzen will. Denn einige Services sind gratis. Andere kosten. Backblaze bietet seinen Kunden etwa die ersten 10 Gigabyte pro Monat gratis an.
Wer mehr Speicherplatz benötigt, muss 0,005 US-Dollar je Gigabyte pro Monat bezahlen. Der Anbieter verrechnet keine Kosten für den Upload von Daten. Dafür verlangt das Unternehmen 0,05 US-Dollar pro Gigabyte für den Download. Das erste Gigabyte pro Tag sei gratis.