Konkurs nach Kapitel 11

Mitel restrukturiert seine Unternehmensschulden

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von Filip Sinjakovic und jor

Mitel kündigt die Restrukturierung seiner Unternehmensschulden an. Der UC-Anbieter bestätigt damit Gerüchte über einen möglichen Konkurs nach Chapter 11 der US-amerikanischen Konkursordnung. Auf die Schweizer Niederlassungen und ihre Kunden soll sich die Restrukturierung allerdings nicht auswirken.

(Source: Yü Lan / Fotolia.com)
(Source: Yü Lan / Fotolia.com)

Der kanadische UC-Anbieter Mitel hat Pläne für seine Umschuldung bekannt gegeben. Laut einer Mitteilung ist diesbezüglich eine Vereinbarung mit einer "Ad-hoc-Gruppe" von Gläubigern und weiteren Interessenten getroffen worden. Die Massnahmen umfassen vor allem freiwillige Petitionen vom Unternehmen und damit verbundenen Gruppen und Personen zur finanziellen Entlastung gemäss Kapitel 11 der US-amerikanischen Konkursordnung. Damit bestätigt das Unternehmen Gerüchte, über die "Bloomberg" vergangene Woche unter Berufung auf nicht namentlich genannte Quellen berichtete.

Schweizer Zweigstelle nicht betroffen

Mitel versichert, dass die Restrukturierung langfristig der Firmenstrategie und den 70 Millionen Kunden in 100 Ländern zugutekommen würden. Während des  Restrukturierungsprozesses werde das Unternehmen seine Dienstleistungen weiterhin ungehindert anbieten können. Des Weiteren seien Mitels Aktivitäten ausserhalb der US-amerikanischen und kanadischen Einheiten sowie bestimmten Holdinggesellschaften in Grossbritannien nicht betroffen.

Mitel Schweiz mit Niederlassungen in Zürich, Solothurn und Chur sei ebenfalls von der finanziellen Restrukturierung ausgenommen. "Für Kunden, Partner und andere Stakeholder, unabhängig davon, mit welchem Unternehmen sie Geschäfte machen, ergeben sich aus diesem Prozess keine negativen Auswirkungen und keine Einschränkungen für die Dienstleistungen, die sie von Mitel erhalten", teilt das Unternehmen auf Anfrage mit und ergänzt: "Mitel arbeitet weltweit wie gewohnt, hält sich an seine Verpflichtungen und bietet seinen Stakeholdern ein Höchstmass an Service." Auch personelle Konsequenzen für Mitel Schweiz würden nicht erwartet. 

Finanzierung der Restrukturierung

Mitel hat von einigen der unterstützenden Kreditgeber eine Zusage für eine neue Debtor-in-Possession-Finanzierung (DIP) in Höhe von 60 Millionen US-Dollar erhalten, um das Geschäft während des Umstrukturierungsprozesses zu unterstützen. Kapital von Schweizer Kreditgebern sei dabei nicht involviert, heisst es auf Anfrage weiter. Nach der Genehmigung durch das Konkursgericht würden die DIP-Finanzierung und das vorhandene Betriebskapital des Unternehmens Liquidität zur Unterstützung des täglichen Betriebs während des Verfahrens bereitstellen.

Das Unternehmen hat ausserdem eine Zusage für eine neue Exit-Finanzierung in Höhe von 64,5 Millionen Dollar nach Abschluss der Restrukturierung erhalten, um den Fortgang des Betriebs zu gewährleisten. Dieser Prozess habe das Ziel, die Bilanz des Unternehmens um etwa 1,15 Milliarden Dollar zu entlasten und den jährlichen Zinsaufwand um etwa 135 Millionen Dollar zu verringern.

 

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