Softwarepatente verletzt

Update: Zürcher Firma Lzlabs unterliegt vor Gericht gegen IBM

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von Yannick Chavanne und Joël Orizet und René Jaun und Übersetzung: René Jaun, msc, dwi

IBM hat das Schweizer Unternehmen Lzlabs verklagt. Der Tech-Gigant wirft Lzlabs vor, Lizenzbestimmungen und Patente verletzt zu haben. Ein Gericht im Vereinigten Königreich gibt IBM recht.

(Source: Fineas / Fotolia.com)
(Source: Fineas / Fotolia.com)

Update vom 11.03.2025: Lzlabs hat IBMs Softwarepatente verletzt. Zu diesem Urteil kommt ein Gericht im Vereinigten Königreich, wie "Reuters" berichtet. Es stützt den Vorwurf seitens IBM, wonach Lzlabs – respektive deren britische Tochter Winsopia, die von IBM lizenzierte Software illegalerweise mittels Reverse Engineering untersucht und darauf aufbauend seine eigene Software (das Software Defined Mainframe) entwickelt habe. Lzlabs wehrte sich gegen diesen Vorwurf und argumentierte, man habe die Software eigenständig entwickelt und IBMs Lizenzbestimmungen nicht verletzt.

Das Gericht gab grösstenteils IBM recht, wie "Reuters" zusammenfasst. Was das konkret heisst und insbesondere, wie viel Schadenersatz Lzlabs nun allenfalls leisten muss, werde zu einem späteren Zeitpunkt verhandelt.

 

Update vom 29.04.2024:

IBM zieht gegen Zürcher Firma Lzlabs vor Gericht

IBM zieht gegen die Zürcher Softwareschmiede Lzlabs vor ein Londoner Gericht. Der Prozess vor dem High Court beginnt am 29. April. Es geht, wie in einem ähnlichen Gerichtsfall in Texas, um die von Lzlabs angebotene Plattform Software Defined Mainframe (SDM) - also um eine Lösung für die Migration von Mainframe-Anwendungen in die Cloud oder auf  x86-Plattformen. 

IBM wirft der Schweizer Firma vor, sie habe für die Entwicklung der SDM-Lösung über eine in Grossbritannien ansässige Tochtergesellschaft namens Winsopia Reverse Engineering von IBM-Software betrieben und somit gegen geltende Verträge verstossen. Lzlabs bestreitet die Vorwürfe, wie aus den Gerichtsdokumenten hervorgeht. 

IBM hatte bereits 2022 eine Klage gegen Lzlabs vor einem Gericht in Texas eingereicht. In diesem Fall, der im Verlauf dieses Jahres zur Verhandlung angesetzt ist, stehen die Vorwürfe der Patentverletzung und der widerrechtlichen Aneignung von Geschäftsgeheimnissen im Raum. 

 

Originalmeldung vom 23.03.2022: 

IBM klagt gegen Schweizer Unternehmen Lzlabs

Lzlabs hat Patente von IBM verletzt - dieser Meinung ist zumindest IBM. Der Tech-Gigant hat nun Klage gegen den in Zürich ansässigen Softwarehersteller eingereicht.

Wie IBM in einer Mitteilung ausführt, geht es konkret um seine Mainframe-Technologie. Lzlabs bietet Software-defined-Mainframelösungen an, und soll dabei die geistigen Eigentumsrechte von IBM verletzen. Zudem habe das Unternehmen "durch Reverse Engineering, Reverse Compilation und Übersetzung von IBM Software auch vorsätzlich Geschäftsgeheimnisse entwendet".

Weiter wirft IBM dem Zürcher Unternehmen vor, falsche und irreführende Aussagen über seine Produkte gemacht zu haben. Als Wiedergutmachung fordert IBM unter anderem eine einstweilige Verfügung gegen Lzlabs, um die weitere illegale Nutzung seines geistigen Eigentums und seiner Geschäftsgeheimnisse zu verhindern. Eine Stellungnahme von Lzlabs liegt zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Artikels nicht vor.

Erinnerungen an einen vergangenen Rechtsstreit

In seiner Mitteilung weist IBM darauf hin, dass sich unter den Leitern und Eigentümern von Lzlabs auch Investoren des Unternehmens Neon Enterprise Software befinden. Auch gegen dieses Unternehmen hatte IBM geklagt, ebenfalls wegen Patentverletzungen in Zusammenhang mit der Mainframe-Technologie. Wie das Portal "Silicon" berichtet, einigten sich die beiden Parteien in diesem Streit aussergerichtlich, und Neon nahm seine "Zprime"-Produkte vom Markt.

 

In der Schweiz zählt Lzlabs unter anderem Swisscom zu seinen Kunden. Vor ein paar Jahren gab Swisscom zudem bekannt, zusammen mit Lzlabs ein Mainframe as a Service-Angebot anbieten zu wollen. Mehr dazu lesen Sie hier.

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