Hintergrund

ECM-Trends 2025: KI, Cloud und ­Modularität rücken in den Fokus

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von Coen Kaat

Künstliche Intelligenz hält derzeit in allen Bereichen der IT Einzug – auch beim Enterprise Content Management (ECM). ­Ausser neuen Chancen bringt dies auch neue Anforderungen an ECM-Plattformen mit sich. Was ferner noch das ECM-­Geschäft in diesem Jahr prägen wird, prognostiziert Heinz Wietfeld von Hyland.

Heinz Wietfeld, Director, Hyland. (Source: zVg)
Heinz Wietfeld, Director, Hyland. (Source: zVg)

Heinz Wietfeld, Director beim Anbieter von Lösungen für Enterprise Content Management (ECM) Hyland, hat einen Blick in die Kristallkugel geworfen. Anlässlich des neuen Jahres analysierte Wietfeld die verschiedenen Trends im ECM-Geschäft, die 2025 im DACH-Markt relevant sein werden. Das neue Jahr bringt nämlich "frische Perspektiven, neue Chancen und spannende Herausforderungen – auch für Unternehmen und ihre Technologien", wie Hyland mitteilt.

Ein zentraler Treiber ist die zunehmende Bedeutung von künstlicher Intelligenz (KI). Unternehmen streben danach, "AI-ready" zu werden. Die Performance-hungrige Technologie bringe aber viele Altsysteme an ihre Grenzen. Besonders im Mittelstand (angetrieben durch beispielsweise komplexere Geschäftsprozesse und steigende Kundenerwartungen) wächst der Druck auf Unternehmen, ihre Altsysteme abzulösen. Eine Migration sei nur eine Frage der Zeit.

Für eine wertstiftende Implementierung muss zunächst die Datenbasis stimmen. Moderne Content-Plattformen müssten dafür nicht nur grosse Datenmengen effizient verarbeiten, sondern auch als "AI-ready-Repository" fungieren, schreibt Hyland. Die Integration von Schnittstellen und APIs wird dabei immer wichtiger, um eine nahtlose Verbindung zwischen verschiedenen Anwendungen zu ermöglichen. Denn Unternehmen würden nicht für jede neue Applikation eigene Clients entwickeln wollen.
KI und Machine Learning beschleunigen zudem viele Prozesse innerhalb des Content-Managements – von Freigabeprozessen über die Dokumentenprüfung bis hin zum Workflow-Management. Es sei zu erwarten, dass die Nachfrage nach intelligenten Content-Lösungen steigen werde, sagt Heinz Wietfeld. 

Monolithische Plattformen müssen weichen

Die Architektur von ECM-Systemen verändert sich ebenfalls grundlegend. Monolithische Plattformen, die vor 10 bis 15 Jahren noch Standard waren, sollen zunehmend modularen und flexiblen Lösungen weichen. Diese ermöglichen eine individuellere Anpassung an spezifische Geschäftsprozesse und bieten Unternehmen die Möglichkeit, verschiedene Anwendungen in eine einheitliche, aber flexible Umgebung zu integrieren. Vielfältige Konfigurationsmöglichkeiten, eine einfache Anpassung und eine nahtlose Integration in bestehende Systemlandschaften werden zu den Erfolgsfaktoren.

Eine einfache Nutzung wird auch aufgrund anderer Faktoren erforderlich. Der Fachkräftemangel bleibt eine der grössten Herausforderungen für Unternehmen, wie Hyland sagt. Und  Lösungen, die ohne umfangreiche Programmierkenntnisse implementiert werden könnten – sogenannte Low- und No-Code-Plattformen –, würden daher an Bedeutung gewinnen. Gleichzeitig legen Unternehmen Wert auf umfassenden Support durch Anbieter, um ihre internen Teams zu entlasten und eine schnellere Implementierung zu ermöglichen.

Schliesslich spricht Wietfeld auch die Cloud an. Die DACH-Region zeige eine wachsende Akzeptanz gegenüber Cloud-Lösungen, ebenso im Bereich Content-Management. Branchen, in denen grosse Mengen an sensiblen Daten verarbeitet werden – wie etwa im öffentlichen Sektor oder im Gesundheitswesen –, werden weiterhin auf On-Premise-Lösungen setzen. Im Allgemeinen sollen sich aber hybride Modelle zunehmend durchsetzen.

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