Keine Einigung gefunden

Ingram Micro beendet Zusammenarbeit mit Broadcom

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von Yannick Züllig und tme

Ingram Micro beendet ab Januar 2025 die Geschäftsbeziehungen mit Broadcom und reduziert die Zusammenarbeit mit VMware in bestimmten Regionen. Broadcom will sich indes auf eine kleinere Anzahl Distributoren fokussieren.

(Source: CHUTTERSNAP / Unsplash.com)
(Source: CHUTTERSNAP / Unsplash.com)

Ingram Micro, der weltweit zweitgrösste Technologie-Distributor, hat angekündigt, ab Januar 2025 keine Geschäfte mehr mit Broadcom zu tätigen. Gleichzeitig wird die Zusammenarbeit mit VMware in ausgewählten Regionen eingeschränkt. In einer Stellungnahme an das Fachmagazin "CRN" erklärte das Unternehmen, dass weder Broadcom noch VMware einen wesentlichen Einfluss auf das Geschäftsergebnis hätten.

"Wir konnten mit Broadcom keine Einigung erzielen, die unseren Kunden hilft, die besten technologischen Ergebnisse zu erzielen, während gleichzeitig eine angemessene Rendite für unsere Aktionäre gewährleistet wird", so Ingram Micro.

Ein nicht namentlich genannter CTO eines Lösungsanbieters kritisierte Broadcoms Vorgehen nach der Übernahme von VMware im November 2023. Er erklärte, dass die Bearbeitungszeit für Angebote seit der Akquisition erheblich gestiegen sei. "Vor der Übernahme dauerte es zwei bis drei Tage. Jetzt sind es vier bis fünf Wochen", schrieb der CTO in einem E-Mail an "CRN". Dies habe die Zusammenarbeit für Partner und Endkunden deutlich erschwert.

Broadcom reagierte auf die Ankündigung von Ingram Micro mit einer eigenen Stellungnahme. Das Unternehmen bezeichnete Ingram Micro als "geschätzten Partner", betonte jedoch, dass die Entscheidung Teil einer Strategie sei, tiefere Beziehungen mit einer kleineren Anzahl von Distributoren aufzubauen. "Unsere sich entwickelnden Geschäftsprioritäten und die Notwendigkeit eines fokussierteren Distributionsnetzwerks haben diesen Schritt erforderlich gemacht", erklärte Broadcom.

Die Übernahme von VMware durch Broadcom war bereits im Vorfeld umstritten und wurde über 17 Monate hinweg von Regulierungsbehörden geprüft. Trotz eines Umsatzanstiegs von 3,3 Prozent im ersten Jahr unter Broadcoms Führung bleibt die Integration von VMware offenbar mit Herausforderungen verbunden. Broadcoms Kerngeschäft im Bereich Chip-Herstellung hingegen profitiert von der steigenden Nachfrage nach KI-Chips, die laut Unternehmensangaben ein Umsatzpotenzial von bis zu 90 Milliarden US-Dollar bieten könnten.

Ingram Micro betonte, dass die Entscheidung, sich von Broadcom zu trennen, keine wesentlichen Auswirkungen auf die Einnahmen habe. "Für uns und die mehr als 1500 Anbieter und 161'000 Kunden, mit denen wir zusammenarbeiten, liegt die Zukunft des Geschäfts in der Transformation von Beziehungen, nicht nur im Verkauf von Produkten", erklärte das Unternehmen.

 

Broadcom plant ausserdem, künftig die grössten 500 VMware-Kunden direkt zu betreuen. Zunächst plante das Unternehmen, die grössten 2000 Kunden unter seine Fittiche zu nehmen, liess sich dann jedoch umstimmen. Mehr dazu lesen Sie hier. 

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