DSAG-Umfrage

SAP-Anwender fordern einfachere Integration von KI-Modellen

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von Gayathri Albert und jor

SAP soll die Integration von KI-Modellen in SAP-Anwendungen erleichtern - dies fordert die deutschsprachige SAP-Anwendergruppe vom Walldorfer ERP-Hersteller. Eine Umfrage unter den Mitgliedern des Anwenderverbands gibt auch einen Einblick in den Stand der Dinge bezüglich der KI-Implementierung in Schweizer Unternehmen.

(Source: rawpixel.com / Freepik.com)
(Source: rawpixel.com / Freepik.com)

SAP soll Referenzarchitekturen, Best-Practices-Guides und Standards für die Integration von KI-Modellen in SAP-Applikationen entwickeln und verfügbar machen - diese Forderung leitet die deutschsprachige SAP-Anwendergruppe (DSAG) aus einer Umfrage unter ihren Mitgliedern ab. Die Umfrage, die die DSAG in Zusammenarbeit mit der US-amerikanischen SAP-Anwendergruppe durchführte, liefert auch einen Einblick in den Status quo der KI-Implementierung in Schweizer Unternehmen. 

Demnach ist KI in Schweizer Unternehmen zwar präsent, jedoch sieht sich noch kein hiesiger SAP-Anwender als KI-Experte. Die Hälfte der Befragten gab immerhin an, derzeit viel über KI und generative KI zu lernen. "Die Auseinandersetzung mit KI, den Voraussetzungen und den möglichen Einsatzszenarien ist aktuell das Gebot der Stunde, auch bei den Schweizer Unternehmen", sagt Jean-Claude Flury, bis vor Kurzem noch DSAG-Fachvorstand für die Schweiz. Mitte Oktober ernannte die DSAG mit Markus Bierl einen Nachfolger von Flury als Fachvorstand für die Schweiz. Flury hatte sich im vergangenen Jahr dafür eingesetzt, dass SAP seine KI-Innovationen nicht nur in der Cloud-Version von S/4-Hana zur Verfügung stellt.

Ein Foto von Jean-Claude Flury.

Jean-Claude Flury, Head of IT von V-Zug und bis vor Kurzem Fachvorstand für die Schweiz der DSAG. (Source: zVg)  

SAP kündigte an, bis Ende 2024 rund 100 Use Cases für KI-Implementierungen zu präsentieren. "Es bleibt abzuwarten, wie SAP diese Ankündigung in die Tat umsetzen kann", lässt sich Flury in der Mitteilung zitieren. "Wichtig wird in jedem Fall sein, dass der konkrete Nutzen für die Anwender klar ersichtlich wird und ein tragfähiger Business-Case gerechnet werden kann."

Transparenz, angemessene Preise und Unabhängigkeit vom SAP-Betriebsmodell

Bei der Einführung von KI legen Schweizer Unternehmen der Umfrage zufolge Wert auf Transparenz. Klarheit darüber, wo KI zum Einsatz kommt und auf welchen Daten sie basiert, ist für 90 Prozent der hiesigen SAP-Anwender wichtig. Als weitere wichtige Faktoren nennen die Befragten aus der Schweiz angemessene Preismodelle (68 Prozent); die Möglichkeit, KI-Lösungen in bestehende Systeme einzubetten (89 Prozent); und die Möglichkeit, KI unabhängig vom SAP-Betriebsmodell vor Ort einsetzen zu können (58 Prozent). 

"Es ist keine Überraschung, dass auch bei KI-Projekten die identischen Faktoren wie bei anderen Lösungen aufgerufen werden: Transparenz, Datenbasis, Preismodell und Integration", sagt Jean-Claude Flury. "Wenn SAP in diesen und weiteren Punkten angemessen unterstützt, wird das für viele Unternehmen eine wichtige Entscheidungshilfe sein."
 
Die Umfrage lief vom 13. August bis zum 13. September 2024. 246 DSAG-Mitglieder nahmen daran teil. 
 

Auch der neu gewählte DSAG-Fachvorstand für die Schweiz, Markus Bierl, fordert, dass SAP seine KI-Features auch On-Prem-Nutzern zugänglich macht. Mehr über seine Pläne mit der DSAG lesen Sie im Interview.

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