Dreamforce 2024

Slack-CEO Denise Dresser über die Zukunft der Arbeit mit Slack

Uhr
von Marc Landis und jor

Denise Dresser, CEO von Slack, spricht am Roundtable mit Journalisten aus aller Welt über die Zukunft der Arbeit mit KI. Ausserdem erklärt Dresser, wie Slack, das seit vier Jahren zu Salesforce gehört, die an der Dreamforce in San Francisco vorgestellten KI-Agenten von Agentforce integriert.

Denise Dresser, CEO von Slack, erklärte an einem Roundtable, wie sie die Zukunft der Arbeit mit Slack und Agentforce sieht. (Source: zVg)
Denise Dresser, CEO von Slack, erklärte an einem Roundtable, wie sie die Zukunft der Arbeit mit Slack und Agentforce sieht. (Source: zVg)

Sie haben hier an der Dreamforce in San Francisco darüber gesprochen, dass 47 Prozent der Arbeitnehmer heute nicht über die Informationen verfügen, die sie für ihre Arbeit benötigen ...

Denise Dresser: Ja, das ist ein sehr grosses Problem. Fast die Hälfte der Arbeitnehmer kämpft damit, nicht die richtigen Informationen zu finden, um ihre Arbeit zu erledigen. Wir stehen an einem Punkt, an dem sich die Arbeit grundlegend verändern muss. Auf der anderen Seite sehen wir den rasanten Fortschritt in der KI. Unsere Untersuchungen zeigen, dass 60 Prozent der Menschen bereits heute einen KI-Agenten nutzen. Bis 2030 könnten 80 Prozent der Projektmanagement-Aufgaben von KI übernommen werden. Aber wenn wir diese Innovation auf ein ineffizientes Arbeitsumfeld anwenden, riskieren wir, Chaos zu schaffen, anstatt Produktivität zu steigern.

Wie begegnet Slack dieser Herausforderung?

Wir sind überzeugt, dass es jetzt einen neuen Weg der Arbeit braucht – und das ist keine Option, sondern eine Notwendigkeit. Slack verfolgt seit dem Anfang die Vision, ein Betriebssystem für die Zukunft der Arbeit zu entwickeln. Und wir sehen, dass Arbeit heute viel mehr auf Konversation basiert. Wir suchen nach Informationen, identifizieren ein Thema, ergreifen Massnahmen oder lassen KI-Agenten handeln, und all das passiert in Echtzeit. Dafür braucht es eine Plattform, die Menschen, Daten, Anwendungen und Arbeitsabläufe – und nun auch KI-Agenten – nahtlos miteinander verbindet.

Slack hat also eine zentrale Rolle in dieser neuen Arbeitsweise?

Absolut. Slack ist das Interface, nicht nur zu Salesforce und Agentforce, sondern zu allen Arbeitsbereichen. (Lesen Sie hier, was es mit der Lancierung der autonomen KI-Agenten von Agentforce auf sich hat, Anm. d. Red.). Unsere Plattform integriert durchschnittlich 43 verschiedene Anwendungen pro Kunde, was den Nutzern hilft, den ständigen Wechsel zwischen Anwendungen zu vermeiden. Das reduziert die kognitive Belastung und verbessert die Produktivität. Wir haben heute mehr als drei Millionen Workflows in der Plattform, und allein im letzten Jahr wurden 13'000 KI-basierte Anwendungen in Slack erstellt. Das zeigt, dass wir bereits auf dem Weg sind, den Arbeitsalltag grundlegend zu verändern.

Die KI-Agenten von Agentforce sind in Slack integriert. Wie muss man sich das genau vorstellen?

Agentforce ist eines der spannendsten neuen Features, das wir gerade bei Slack einführen. Es handelt sich dabei um eine Plattform, auf der Unternehmen KI-Agenten erstellen können, die ihnen helfen, Aufgaben zu automatisieren. Diese Agenten sind direkt in Slack integriert und können zum Beispiel Konversationen zusammenfassen, Prioritäten setzen oder den Nutzern Empfehlungen geben, worauf sie sich konzentrieren sollten. Agentforce in Slack ermöglicht es uns, die Arbeitsweise grundlegend zu verändern, indem es den Nutzern ermöglicht, sich auf die wichtigen Aufgaben zu konzentrieren und die repetitive, wenig wertschöpfende Tätigkeiten den Agenten zu überlassen.

Slack hat auch mit Kritik zu kämpfen, dass die ständigen Benachrichtigungen und Nachrichten ablenken. Wie gehen Sie mit diesem Feedback um?

Ja, es stimmt, dass Menschen heute aus vielen verschiedenen Kanälen kontaktiert werden. Das kann überwältigend sein. Aber genau hier kommt KI ins Spiel. Mit unseren neuen KI-Funktionen können Nutzer die Nachrichtenflut besser bewältigen, indem sie beispielsweise unwichtige Informationen herausfiltern und sich auf die wesentlichen Inhalte konzentrieren. Ausserdem haben wir in unserer Keynote auf der Dreamforce neue Funktionen vorgestellt, wie die Zusammenfassung von "Huddles"-Calls, bei der die wichtigsten Punkte und Aufgaben direkt angezeigt werden. Dadurch können unsere Nutzer fokussierter arbeiten und ihre Zeit besser einteilen.

Slack arbeitet auch mit Drittanbietern zusammen, um die Möglichkeiten der Plattform zu erweitern. Wie wichtig ist die Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen?

Sehr wichtig. Wir sind davon überzeugt, dass Slack ein Ökosystem ist, das durch Partnerschaften gestärkt wird. Ein Beispiel ist unsere Zusammenarbeit mit Workday, die es ermöglicht, KI-Agenten und Workflows auch in anderen Plattformen zu integrieren. Es gibt bereits zahlreiche Drittanbieter, die ihre eigenen Agenten in Slack entwickeln, und wir werden diese Partnerschaften weiter ausbauen.

Wie geht Slack mit der Sorge um, dass KI Arbeitsplätze ersetzen könnte?

Das ist eine Sorge, die wir sehr ernst nehmen. Unsere Forschung zeigt, dass zwei Drittel der Büroangestellten heute noch keine KI nutzen. Viele von ihnen haben Bedenken, dass KI ihnen die Arbeit wegnehmen könnte. Wir glauben jedoch, dass KI vielmehr neue Möglichkeiten schafft. Es wird neue Jobs geben, wie etwa in der Entwicklung von KI-Agenten oder im Bereich Prompt Engineering. Wir sehen KI als Werkzeug, das den Menschen hilft, produktiver zu arbeiten und sich auf kreative und wertschöpfende Aufgaben zu konzentrieren.

Was sind die nächsten Schritte für Slack?

Wir arbeiten intensiv daran, die Agentforce-Plattform weiter auszubauen und die Integration von KI in den Arbeitsalltag voranzutreiben. Unsere oberste Priorität ist es, sicherzustellen, dass unsere Kunden echten Mehrwert aus den neuen Funktionen ziehen. Wir wollen nicht einfach nur neue Features entwickeln, sondern genau die Lösungen anbieten, die unsere Nutzer produktiver machen.

Wie sieht die Arbeitswelt in 12 Monaten aus? Was möchten Sie mit Slack bis dann erreicht haben?

Ich hoffe, dass unsere Kunden in 12 Monaten die neuen KI-Funktionen voll nutzen und damit ihre Produktivität und Effizienz steigern. Wir glauben fest daran, dass die Zukunft der Arbeit konversationell ist – sei es durch menschliche Interaktion oder durch KI-Agenten, die in den Arbeitsablauf integriert sind. Slack wird dabei die zentrale Plattform sein, auf der all diese Prozesse zusammenkommen.

 

Lesen Sie hier, zu welchem Preis Salesforce vor vier Jahren Slack übernommen hat.

Webcode
m9SsBEYt