Boomender Markt

AMD kauft ZT Systems und steigt in den Wettbewerb um KI-Chips ein

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von Rodolphe Koller und Übersetzung: Gayathri Albert, tme

AMD zahlt 4,9 Milliarden US-Dollar für die Übernahme des Server-Herstellers ZT Systems. Mit der Übernahme vergrössert AMD sein Team an spezialisierten Ingenieuren und will so seine Position auf dem boomenden Markt für KI-Chips stärken.

Innenansicht eines der Standorte von ZT Systems. (Source: ZT Systems)
Innenansicht eines der Standorte von ZT Systems. (Source: ZT Systems)

AMD hat die Übernahme von ZT Systems angekündigt. Sie soll es dem Unternehmen ermöglichen, sein Wachstum auf dem schnell wachsenden Markt für KI-Chips zu beschleunigen. ZT Sytsems mit Sitz in der Nähe von New York hat sich auf die Entwicklung und Herstellung von Systemen (Racks, Speicher, HPC), aber auch von Grafikprozessoren für Rechenzentren und die Cloud spezialisiert. "Unsere Übernahme von ZT Systems ist der nächste grosse Schritt in unserer langfristigen KI-Strategie, die darauf abzielt, führende Trainings- und Inferenzlösungen anzubieten, die schnell auf der Ebene von Cloud-Anbietern und Unternehmen eingesetzt werden können", kommentiert Lisa Su, CEO von AMD.

Der Markt für KI-Chips explodiert bekanntlich geradezu, da Tech-Giganten wie Microsoft, OpenAI, Meta, Google, Amazon oder Oracle massiv in ihre Rechenkapazitäten investieren. Nvidia ist der Supergewinner dieses Wettlaufs mit einem Umsatz von 22 Milliarden US-Dollar im vergangenen Quartal in diesem Segment, fünfmal so viel wie ein Jahr zuvor.

Aber auch AMD baut sein KI-Geschäft schnell aus und profitiert dabei zum Teil von dem Wunsch der Hyperscaler, ihre Abhängigkeit von Nvidia zu verringern. So verzeichnete AMD im letzten Quartal einen Umsatzanstieg von +115 Prozent bei Servern (2,8 Milliarden US-Dollar) und +49 Prozent bei PCs, die ebenfalls vom KI-Effekt profitieren.

Fachwissen von 1000 neuen Engineers

Für die Übernahme von ZT Systems wird AMD 4,9 Milliarden US-Dollar zahlen. Das ist viel im Vergleich zu den derzeitigen KI-Einnahmen, aber wenig im Vergleich zu einem Markt, der nach AMD-Schätzungen bis 2028 auf 400 Milliarden US-Dollar anwachsen könnte.

AMD hat bereits angekündigt, dass es nach einem Käufer für das Fertigungsgeschäft von ZT Systems suchen will. AMD ist an der Übernahme vor allem wegen des Know-hows von ZT Systems im Bereich der Unternehmens- und Cloud-Kunden und der 1000 spezialisierten Ingenieure interessiert, die AMD bei der Entwicklung von Serversystemen verdreifachen werden. Das kombinierte Team von 1600 Ingenieuren wird unter der Leitung von Doug Huang, dem derzeitigen Präsidenten von ZT Systems, stehen. "ZT fügt ein Weltklasse-Know-how im Bereich Systemdesign und Rack-Scale-Lösungen hinzu, das unsere KI-Systeme für Rechenzentren und unsere Möglichkeiten zur Aktivierung von Kunden erheblich stärken wird", betont AMDs CEO.

 

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