WWDC 2024

Apple präsentiert KI-Strategie und partnert mit OpenAI

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von Sara Meier und jor

Zum Auftakt der Entwicklerkonferenz WWDC 2024 hat Apple Neuerungen für seine Betriebssysteme präsentiert. Zudem enthüllte der Hersteller seine eigene KI namens Apple Intelligence und gab eine Partnerschaft mit OpenAI bekannt.

Apple-CEO Tim Cook begrüsst die Zuschauerinnen und Zuschauer im Livestream. (Source: Screenshot / https://www.youtube.com/watch?v=RXeOiIDNNek)
Apple-CEO Tim Cook begrüsst die Zuschauerinnen und Zuschauer im Livestream. (Source: Screenshot / https://www.youtube.com/watch?v=RXeOiIDNNek)

Apple hat zu Beginn seiner Entwicklerkonferenz WWDC 2024 seine neue KI unter dem Namen Apple Intelligence vorgestellt. Für alle Geräte von Apple gibt es neue Betriebssysteme, die mithilfe der hauseigenen KI mehr personalisierte Funktionen bekommen. 

Mit visionOS 2 stellte der kalifornische Hersteller ein neues System für die Apple Vision Pro vor. Mit diesem soll die VR-Brille räumliche Fotos und Videos besser darstellen können. Über die Shareplay-Funktion in der Fotos-App liessen sich solche Bilder einfacher teilen als zuvor, teilt Apple mit. Aus einer Partnerschaft mit dem Kamerahersteller Canon geht zudem eine neue Linse hervor, mit der Nutzende räumliche Videos und Fotos mit einer Canon-EOS-Kamera aufnehmen können. Die Vision Pro kommt in neue Märkte, jedoch noch nicht in die Schweiz. Für Entwicklerinnen und Entwickler ist visionOS als Developer Preview bereits verfügbar. 

Wieso die Apple Vision Pro fasziniert und wo sie drückt lesen Sie hier in unserem Hands-on zur VR-Brille. 

Neue iPhone-Funktionen und ein Taschenrechner fürs iPad

Bei iOS 18, dem Betriebssystem für iPhones, lassen sich die Widgets und Apps auf dem Homescreen flexibler anpassen. Nutzende können die Elemente auch farblich anpassen und ihnen einen Darkmode-Look verpassen. Künftig lassen sich einzelne Apps mit der "Lock an App"-Funktion zusätzlich mit Passwörtern, FaceID oder TouchID schützen, sodass Unbefugte diese nicht öffnen können. Mit der Funktion "Tap to Cash" könnten sich User durch das Aneinanderhalten ihrer iPhones gegenseitig Geld zusenden. Die Beta-Version von iOS 18 soll im Juli verfügbar sein. 

tap to cash

Mit "Tap to Cash" lanciert Apple ein neues Feature fürs mobile Bezahlen. (Source: Screenshot / https://www.youtube.com/watch?v=RXeOiIDNNek)

Airpods könnten künftig besser mit Apples Sprachassistent Siri kommunizieren. Die Kopfhörer erkennen, ob eine Person den Kopf schüttelt oder nickt. Dadurch könne man Siri befehlen, einen Anruf an- oder abzulehnen, ohne dass man dabei mit Siri direkt sprechen muss. Die Airpods bekommen zudem in naher Zukunft personalisierbaren räumlichen Klang. Die neuen Funktionen kommen als Firmware-Update im Herbst. Die Siri-Interaktionen, Stimmisolations-Funktionen und eine verbesserte Stimmqualität gibt es für Airpods Pro der zweiten Generation. 

Ein Update gibt es auch für tvOS. Die "Enhanced Dialogue"-Option soll Gespräche in Filmen besser hörbar machen. Weitere Neuerungen beinhalten neue Screensaver, zu denen unter anderem Snoopy-Animationen zählen. Die neuen Softwarefunktionen sind ab Herbst als kostenloses Update verfügbar. 

Bei der Vorstellung von watchOS 11 ging es vor allem um Fitness- und Gesundheitsfunktionen. So sollen Nutzende durch die neue App namens Vitals ihre Gesundheitsdaten über einen längeren Zeitraum analysieren können. Die Apple Watch lässt sich mit dem neuen OS zudem durch das Zusammentippen der Fingerspitzen steuern, ähnlich wie bei der Apple Vision Pro. Das System schlägt ausserdem Fotos vor, die sich als Hintergrund für die Apple Watch eignen sollen. Eine öffentliche Beta-Version soll ab Juli verfügbar sein. 

Das iPad kriegt mit dem neuen iPadOS endlich eine Taschenrechner-App. Mit dem Apple Pencil und der Funktion "Mathematische Notizen" könnten User auch komplexe trigonometrische Berechnungen durchführen. In der Notizen-App soll die Funktion "Smart Script" zudem für leserliche, handschriftliche Einträge sorgen. Die öffentliche Beta-Version des neuen iPadOS ist ab Juli verfügbar. 

Passwortmanager und Gaming auf dem Mac

Für den Mac gibt es ein neues Betriebssystem mit dem Codenamen Sequoia. Im Fokus steht die Integration zwischen dem Mac und anderen Apple-Geräten. So kommt das Feature "iPhone Mirroring" auf den Mac, wodurch Nutzende vom Mac aus ihr iPhone steuern können sollen. Neu für den Mac gibt es einen von Apple herausgegebenen Passwortmanager, der Passwörter über alle Apple-Geräte hinweg speichert. 

Der Webbrowser Safari bekommt einen Highlights-Tab, über den der Browser die wichtigsten Informationen einer Webseite zusammenfasst. Die Reader-Funktion des Browsers bekommt derweil ein Inhaltsverzeichnis spendiert. 

Apple will den Mac bei Gamern beliebter machen und lanciert das Game Porting Toolkit 2, durch das Gamestudios ihre Spiele einfacher auf den Mac portieren sollen. In einem Gastauftritt bestätigt Ubisoft, dass das Studio seine neuen Spiele, inklusive Assassin’s Creed: Shadows, auf den Mac bringt. 

Eine öffentliche Beta-Version von MacOS Sequoia kommt im Juli. Die Release-Version soll ab Herbst verfügbar sein. 

Apple Intelligence und eine Partnerschaft mit OpenAI

Das grosse Finale der Keynote war die Enthüllung von Apples KI-Assistent, der Apple Intelligence. Die KI kommt aufs iPhone, das iPad und den Mac und soll verschiedene GenAI-Tools in verschiedene Apps bringen. Die KI soll keine User-Daten sammeln und die meisten Anfragen von Nutzenden auf dem Gerät ausführen können. Bei komplexeren Anfragen greift die Apple-KI trotzdem auf eine Cloud zurück, jedoch würden persönliche Daten nicht auf der Cloud gespeichert. Apple spricht in diesem Zusammenhang von "Private Cloud Compute". 

Durch Apple Intelligence kommen einige Neuerungen für den Sprachassistenten Siri. Dieser soll nun in der Lage sein, innerhalb von Apples eigenen Apps Aktionen auszuführen. Dabei weiss Siri neuerdings, was sich auf dem iPhone-Bildschirm abspielt. Zudem soll Siri den "persönlichen Kontext" der Nutzenden nachvollziehen können, ohne dabei aber Kompromisse beim Datenschutz einzugehen. 

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Siri kann auf Wunsch auch auf ChatGPT zugreifen. (Source: Screenshot / https://www.youtube.com/watch?v=RXeOiIDNNek)

Wie erwartet, kündigte Apple eine Partnerschaft mit OpenAI an. Wenn man Siri nun etwas fragt, kann der Sprachassistent die Frage an ChatGPT weiterleiten, sodass man am Ende eine Antwort von ChatGPT über Siri erhält. Dies soll ohne die Erstellung eines OpenAI-Accounts möglich sein. 

Eine erste Testversion will Apple noch diesen Sommer in den USA lancieren. Im Herbst soll die erste Beta-Version aufs iPhone, das iPad und den Mac kommen.

 

Die Highlights der Keynote finden Sie im Ticker zur Nachlese

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