Wärmeexport von Rechenzentren

Equinix sucht Abnehmer für Abwärme

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von Joël Orizet und yzu

Rechenzentrumsbetreiber Equinix will Gemeinden mit überschüssiger Wärme versorgen. Zu diesem Zweck sucht das Unternehmen nach Partnerschaften mit Gemeinden und Infrastrukturbetreibern.

(Source: 4X-image / iStock)
(Source: 4X-image / iStock)

Equinix startet ein Wärmeexportprogramm, um das Potenzial überschüssiger Wärme aus seinen Rechenzentren (RZ) auszuschöpfen. Das Programm sieht vor, Restwärme aus den Rechenzentren an Gebäude und Schwimmbecken in den umliegenden Gemeinden zurückzuspeisen. Zu diesem Zweck sucht der RZ-Betreiber nach Partnerschaften mit Gemeinden, kommunalen Planungsbehörden, Energieversorgern und Wärmenetz­betreibern, wie es in einer Mitteilung heisst. 

Eine grafische Darstellung des Wärmeexportprogramms von Equinix. Die Grafik zeigt den Weg von der Abwärme eines Rechenzentrums bis zur zurückgewonnenen Wärme, die man zum Beispiel fürs Heizen von Schwimmbädern verwenden kann.

Von der Abwärme des Rechenzentrums bis zur Heizwärme für Gebäude und Schwimmbäder: So stellt Equinix sein Wärmeexportprogramm dar. (Source: zVg)

Erste Wärmeexportprojekte setzte Equinix demnach in Europa, Nord- und Südamerika mit Projekten in der Schweiz, in Frankreich, Finnland, Deutschland, Irland und Kanada um. So soll beispielsweise ein Rechenzentrum in Paris ab kommendem Monat Wärme an das Stadtentwicklungsgebiet Plaine Saulnier und das Olympische Wasserzentrum abgeben. In einem weiteren Projekt in Toronto werde Abwärme an mehrere Wohngebäude sowie an ein nahe gelegenes Hotel, eine Universität und ein lokales Einkaufszentrum in der Innenstadt von Markham verteilt, heisst es in der Mitteilung weiter. 

Ein Foto von Roger Semprini, Schweiz-Chef von Equinix.

Roger Semprini, Managing Director Schweiz bei Equinix. (Source: zVg)

"Die Abgabe von überschüssiger Wärme ergibt vielerorts absolut Sinn und zeigt, wie verschiedene Akteure gemeinsam einen positiven Beitrag leisten können", sagt Roger Semprini, Managing Director Schweiz bei Equinix. "Wir würden uns hier in der Schweiz eine grössere Nachfrage wünschen, um gemeinsam mit den jeweiligen Gemeinden die bestmöglichen Synergien zu schaffen. Denn solche Projekte funktionieren nur, wenn alle am gleichen Strick ziehen. Auch eine klare Unterstützung seitens der Regierung wäre hilfreich, um weitere Anreize zu schaffen."

 

Bei Equinix steht übrigens demnächst ein Führungswechsel an: Zum Ende des zweiten Quartals 2024 tritt Equinix-CEO Charles Meyers ab - auf ihn folgt Adaire Fox-Martin, aktuell President von Google Cloud Go-to-Market. Lesen Sie hier mehr dazu

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