Update: Zweite Aargauer EPD-Eröffnungssstelle startet
Es hat sehr lange gedauert, aber ab dem 3. Mai kann jeder, der dies will, in der Aarauer Hauptpost ein elektronisches Patientendossier eröffnen. Interessierte benötigen eine Einwilligungserklärung, einen gültigen Ausweis und eine TrustID.
Update vom 01.06.2021: Im Kanton Aargau hat die zweite EPD-Eröffnungsstelle ihren Betrieb aufgenommen. Ab dem 1. Juni kann die Aargauer Bevölkerung nun auch in der Postfiliale in Baden ein elektronisches Patientendossier eröffnen. Bis Ende Jahr kommen in Muri und Rheinfelden noch zwei weitere Postfilialen dazu, wie die Stammgemeinschaft eHealth Aargau mitteilt.
Das Aargauer EPD heisst Emedo, was für "elektronisches medizinisches Dossier" steht. Für die Eröffnung brauchen Interessierte gemäss Mitteilung eine ausgedruckte und unterschriebene Einwilligungserklärung, einen gültigen Ausweis und eine TrustID – ein elektronischer Identitätsausweis, der vom Westschweizer IT-Dienstleister Elca entwickelt und von Bundesamt für Gesundheit zertifiziert wurde.
Interessierte müssten die TrustID an der Eröffnungsstelle validieren lassen. Nach der Eröffnung des EPD erhielten Nutzerinnen und Nutzer einen Brief, in dem ihr Benutzername und Passwort stehe. Diese Angaben braucht es, um das EPD mit der TrustID zu verknüpfen, wie es in der Mitteilung weiter heisst.
Update vom 03.05.2021: Jetzt kann jeder ein EPD eröffnen. Seit heute Morgen (3. Mai 2021) ist es endlich so weit: Wer dies will, kann sein eigenes elektronisches Patientendossier (EPD) eröffnen. Interessierte können dieses kostenlos in der Hauptpost in der Bahnhofstrasse in Aarau tun, heisst es in einer Mitteilung der Stammgemeinschaft eHealth Aargau. Deren Geschäftsführer Nicolai Lütschg spricht von einem "Meilenstein fürs Schweizer Gesundheitswesen". Auf Anfrage sagt er, er wisse nicht, wie viele Personen das Angebot schon genutzt haben. Er versichert aber: Wer die benötigten Unterlagen zur Poststelle mitbringe, könne nach erfolgreicher Anmeldung die Poststelle verlassen und sofort auf sein EPD zugreifen.
Doch mit leeren Händen sollte man nicht bei der Poststelle erscheinen. Für die Eröffnung benötigen Interessierte nämlich eine ausgedruckte und unterschriebene Einwilligungserklärung, einen gültigen Ausweis sowie eine TrustID. Letzteres ist ein digitaler Login, der mit den durch die Post verifizierten Passdaten verknüpft wird. Die TrustID ist laut Nicolai Lütschg derzeit die einzige Möglichkeit, seine Identität für das EPD bestätigen zu lassen. Später sollen auch andere Anbieter, namentlich die SwissID, dafür zugelassen werden. Weitere Informationen stellt die Stammgemeinschaft online zur Verfügung.
Laut der Medienmitteilung können Einwohnerinnen und Einwohner im Kanton Aargau ein EPD beantragen. De Facto werde jedoch aktuell nicht überprüft, wo genau ein Antragsteller wohne, erklärt Lütschg, somit stehe das Patientendossier der Stammgemeinschaft eHealth Aargau, welches den Namen "Emedo" (für "Elektronisches medizinisches Dossier") trägt, auch Interessierten ausserhalb des Kantons offen. In den kommenden Monaten sollen weitere Aargauer Poststellen für eine EPD-Eröffnung zugelassen werden: Schon im Juni soll laut Mitteilung die Postfiliale in Baden dazukommen, später dann Rheinfelden und Muri AG.
In Sachen Digitalisierung sind Schweizer Spitäler im Hintertreffen. So mangelt es vielerorts an mobilen Geräten, und das EPD wird von IT und Direktionen kritisch beurteilt. Um erfolgreich zu digitalisieren, reicht eine klassische Fünf-Jahres-Planung nicht, wie eine Studie zeigt.