IBM präsentiert Zwei-Nanometer-Chip
IBM hat einen Zwei-Nanometer-Chip präsentiert. Er soll leistungsfähiger sein und viel Energie einsparen können. Derweil schläft die Konkurrenz aber nicht.
IBM hat seinen ersten Zwei-Nanometer-Chip gezeigt. Wie das Unternehmen mitteilt, rechnet es entweder mit einer 45 Prozent höheren Leistung der Chips oder mit 75 Prozent weniger Energieverbrauch im Vergleich zu den derzeitigen 7-Nanometer-Chips. Wie "Der Standard" schreibt, setzt IBM bei seinem neuen Chip auf die Gate-All-Around-Technik mit Nanosheets.
Zusammen mit der Ankündigung veröffentlichte IBM dieses Video zum neuen Chip. (Source: Youtube)
Mögliche künftige Vorteile dieser Chips sind gemäss IBM:
Vier Mal länger anhaltender Mobiltelefon-Akku
Reduzieren des CO2-Fussabdrucks von Rechenzentren
Drastisch schnellere Laptops
Schnellere Objekterkennung und Reaktionszeit, etwa in autonomen Fahrzeugen
Mit der neuen Technik können auf dem Chip erheblich mehr Transistoren Platz finden. "Anandtech" geht von rund 333 Millionen Stück pro Quadratmillimeter aus. Das ist beinahe doppelt so viel, wie derzeit auf den 5-Nanometer-Chips von TSMC Platz finden. TSMC (Taiwan Semiconductor Manufacturing Company) beliefert unter anderem Apple.
Die Konkurrenz schläft nicht
Laut "Der Standard" könnte es noch bis Ende 2024 dauern, bis die neuen Chips im grossen Stil produziert werden. Die Konkurrenz lässt nicht auf sich warten: Firmen wie TSMC und Samsung seien auch bereits daran, am Zwei-Nanometer-Verfahren zu arbeiten.
TSMC legt unterdessen einen Zwischenschritt bei drei Nanometern ein. Gemäss "Heise" ist die Probeproduktion der entsprechenden Chips bereits letztes Jahr angelaufen, die Massenproduktion beginnt 2022. Auf diesen Drei-Nanometer-Chips finden laut Schätzung von "Anandtech" rund 292 Transistoren pro Quadratmillimeter Platz. Ende 2020 berichtete "Heise", dass der einzige Kunde für die geplante Massenproduktion der Drei-Nanometer-Chips zu Beginn Apple gewesen sei.
Zwischenzeitlich habe Intel noch immer mit Problemen bei seinen 10-Nanometer-Chips zu kämpfen, wie "Der Standard" schreibt. Die Produktion seiner 7-Nanometer-Chips fange zudem wohl erst 2023 an. Immerhin kann der Konzern andere Erfolge feiern: Kürzlich hat er eine 3 Milliarden US-Dollar schwere Klage eines Patent-Trolls abwenden können, wie Sie hier nachlesen können.