Wie IT-Distis von der Coronakrise profitieren
Während die Coronakrise dafür sorgt, dass einige Händler um ihre Existenz bangen, haben CE-Distis in den ersten drei Monaten dieses Jahres mehr verkauft als Anfang 2019. Insbesondere die gestiegene Nachfrage nach Geräten fürs Homeoffice und Elektrowaren für die Unterhaltung daheim liessen die Verkaufszahlen steigen.
Distributoren und Fachhändler weltweit sind von der Coronakrise betroffen. In einem Webinar hat GfK aufgezeigt, wie sich die Ausbreitung des Virus auf Distribution und Lieferketten in den ersten Monaten des Jahres auswirkte. Dabei zeigen sich laut Tatjana Wismeth, Global Manager Distribution Panel bei GfK zwei Trends: Die CE-Distributoren verkaufen mehr als im vergangenen Jahr. Bei Fachhändlern sank jedoch die Nachfrage nach neuer Ware, da ihre Läden in vielen Ländern geschlossen waren oder noch immer zu bleiben müssen.
"Das Onlinebusiness wird durch den Shutdown und die Quarantänemassnahmen in vielen Ländern angekurbelt", sagte Wismeth. "Wir reden insgesamt von einem Plus von 22 Prozent gegenüber dem Vorjahr." In Westeuropa hätten die Verkäufe Seitens der Distributoren an E-Tailer in den ersten drei Monaten 2020 insgesamt um 23 Prozent zugenommen. Besonders stark gefordert seien momentan die IT-Reseller – gerade im B2B-Bereich.
Geräte fürs Homeoffice und zur Unterhaltung sind gefragt
Da ihre Teams nun von daheim aus arbeiten, investieren viele Unternehmen in die IT-Ausstattung. KMUs kauften global 11 Prozent mehr ein als im Vorjahr. In Westeuropa lag die Zunahme bei 15 Prozent. An erster Stelle, was die Produktkategorien angeht, stehen dabei laut den Marktforschern von GfK Headsets. Reseller verkauften in diesem Bereich 74 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum 2019. Auch der Verkauf von Smartphones stieg stark an mit einem Plus von 71 Prozent. Auf Rang drei und vier liegen Computermäuse und Notebooks. Hier stieg die Nachfrage um 49 respektive 43 Prozent.
Der Anstieg der Nachfrage im B2B-Bereich verglichen mit 2019. (Source: GfK)
Onlinehändler fragen dagegen verstärkt Produkte aus den Bereichen Entertainment und Konnektivität nach. Der Stückzahlenverkauf von Broadband Sticks stieg um 451 Prozent. Telefonsysteme verzeichneten einen Anstieg um 189 Prozent. Am drittmeisten legten die Verkäufe im Segment Kameras zu mit 148 Prozent. Auch Set-Top-Boxen, Tuner, Smartspeaker, Wearables, Audio-Systeme und Webcams werden vermehrt nachgefragt.
Der Anstieg der Nachfrage Seitens der Onlinehändler verglichen mit 2019. (Source: GfK)
Um die Herausforderungen, die sich durch die aktuelle Situation stellten, zu bewältigen, sei nun Zusammenarbeit gefragt, sagte Wismeth. "Distributoren, Retailer und Verkäufer müssen nun näher zusammenrücken." Laut der GfK-Managerin ist es möglich, dass auch nach dem Shutdown vermehrt online eingekauft wird. "Wir sehen in China, dass viele Konsumenten, die zuvor nicht übers Internet einkauften, zum ersten Mal Onlineshopping ausprobieren. Dadurch könnte die Onlinenachfrage auch auf längere Sicht steigen."
Wo von der Krise betroffene Unternehmen Hilfe finden, erfahren Sie hier im Onlinedossier.