Gratis-Tool bietet Hilfe bei der Compliance mit der EU-DSGVO
Wer wissen will, ob er die neuen Datenschutzbestimmungen einhält, kann dies mithilfe eines Online-Tools tun. Auf der Website dsat.ch könnten Interessierte kostenlos überprüfen, inwiefern sie die Anforderungen der EU-DSGVO und des DSG erfüllen.
Ein kostenloses Online-Tool bietet Unterstützung für Unternehmen, die sich auf die bevorstehenden Änderungen der Datenschutzbestimmungen vorbereiten. Das Tool erlaube eine Selbstbeurteilung der Compliance mit den neuen Bestimmungen - sowohl unter dem revidierten Datenschutzgesetz (DSG) als auch der Datenschutz-Grundverordnung der Europäischen Union (EU-DSGVO). Das Tool besteht aus einem Set an Formularen, welche die Datenschutzexperten David Rosenthal und David Vasella auf der Website dsat.ch bereitstellen.
Das Tool arbeite nach dem Prinzip der Steuererklärung, schreibt Rosenthal auf der Website. Wer das Formular ausfülle, nehme eine Selbstdeklaration vor, zeichne also für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben verantwortlich. Eine Datenbearbeitung liesse sich etwa in 15 bis 30 Minuten beurteilen. Es könnten aber auch mehrere Stunden darin investiert werden. Im Durchschnitt dauere das Ausfüllen zwei Stunden.
Kein Fachwissen nötig
Das Datenschutz Self Assessment Tool (DSAT) beurteile, ob eine bestimmte Bearbeitung datenschutzkonform ist. Zudem sensibilisiere das Ausfüllen des Formulars für den Datenschutz. Anwender müssten zwar ihr Unternehmen gut kennen, bräuchten aber kein juristisches oder datenschutztechnisches Wissen. Experten müssten nur in unklaren oder besonderen Fällen beigezogen werden. Rosenthal empfiehlt den Anwendern dennoch, sich beim Ausfüllen von einem Fachmann begleiten zu lassen.
Ziel des Tools sei es, Lücken im Datenschutz zu ermitteln sowie Massnahmen zu definieren, um diese Lücken zu schliessen. Das DSAT adressiere in erster Linie Schweizer Unternehmen: von der Kleinstfirma über KMUs bis hin zu Grossunternehmen. Ein Schweizer Konzern mit Niederlassungen im Ausland könne die Formulare aber ohne Weiteres auch für seine ausländischen Niederlassungen verwenden.
Weiterentwicklung im Gange
Mit dem Service will sich Rosenthal eigenen Angaben zufolge dafür einsetzen, dass der Datenschutz in der Schweiz kosteneffizient und vor allem vernünftig betrieben werden kann. Indem er das Angebot kostenlos für breite Kreise zugänglich macht, erhofft er sich Feedback, um das Tool laufend zu verbessern.
Rosenthal habe das Tool ursprünglich im Rahmen eines Mandats entwickelt, in dem sich ein nicht genanntes Unternehmen aus der Finanzbranche dafür entschied, die "Gap-Fit-Analyse" bei einer Vielzahl von Bearbeitungen auf der Basis einer Selbstdeklaration vorzunehmen.