Google verbietet schädliche Werbung
Ein Update von Googles Werberichtlininen soll Konsumenten vor Verschuldung schützen. Die Änderungen gelten weltweit ab Juli.
Google ändert seine Adwords-Werberichtlinien, wie das Unternehmen mitteilt. Ab dem 13. Juli tritt weltweit ein Verbot von Werbungen für Kurzkredite ein. Damit sind Kredite gemeint, die innerhalb von 60 Tagen zurückbezahlt werden müssen. Gemäss Mitteilung ergaben Studien, dass solche Darlehen zu Verschuldung und Zahlungsausfällen führen können.
Auch müssen Anzeigenkunden, die für Kredite werben, bestimmte Konditionen deutlich offenlegen. Leser müssen beim Anklicken einer Werbung sowohl die Laufzeit als auch den effektiven Jahreszins einsehen können. Unbezahlte, sogenannte organische Suchergebnisse sind von den Änderungen nicht betroffen.
Bürgerrechtlern ein Schmaus, Lobbyisten ein Graus
Wade Henderson von The Leadership Conference on Civil and Human Rights lobte Google für den Entscheid. Bürgerrechter würden seit Jahren gegen Werbung für schädliche Kreditgewährungen kämpfen. Auch Google zielt darauf ab, dass weniger Menschen auf irreführende oder schädliche Produkte hereinfallen, wie das Unternehmen schreibt.
Die Community Financial Services Association of America (CFSA) kritisierte die Änderungen, wie Bloomberg berichtete. Die Gruppe vertritt Anbieter von Vorschusszahlungen und Kurzkrediten. "Diese Policen sind diskriminierend und eine Form von Zensur", zitiert das Blatt eine CFSA-Sprecherin. "Google wirft alle Kreditgeber in einen Topf, statt die guten Akteure von den schlechten zu unterscheiden."
Adwords schränkt auch andere Branchen in ihrer Werbetätigkeit ein. Inhalte für Erwachsene wie etwa Erotik, Alkohol oder Glücksspiele unterliegen bereits seit Jahren strengen Bestimmungen.