Samsung hängt Apple ab
Der Mobiltelefon-Markt hat auch das dritte Quartal dieses Jahres mit rückläufigen Zahlen abgeschlossen. Trotzdem ziehen Marktforscher positive Schlüsse.
Der Mobiltelefon-Markt hat auch das dritte Quartal dieses Jahres mit rückläufigen Zahlen abgeschlossen. Weltweit wurden von Juli bis September fast 428 Millionen Mobiltelefone verkauft. Das sind 3,1 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Während der Anteil sogenannter Feature-Phones (Tiefpreis-Mobiltelefone, meist ohne Internetzugang) am Markt abnahm, stieg der Smartphone-Anteil auf fast 40 Prozent. Laut Gartner wurden im dritten Quartal dieses Jahres 169,2 Millionen Smartphones verkauft. Das ist eine Steigerung um 47 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal.
Anziehende Nachfrage
Obwohl der Mobiltelefon-Markt im Jahresvergleich rückläufig ist, zieht Gartner auch eine positive Erkenntnis aus dem dritten Quartal. "Nach zwei aufeinanderfolgenden Quartalen mit sinkenden Zahlen hat die Nachfrage im dritten Quartal wieder angezogen und zwar weltweit", sagt Analyst Anshul Gupta. Zum Anstieg beigetragen hätten vor allem neue Geräte wie das iPhone 5, das aber erst zu Ende des letzten Monats im dritten Quartal erhältlich war.
Laut Gartner konnte deshalb Marktführer Samsung seinen Vorsprung auf Apple weiter ausbauen. Die Koreaner konnten im dritten Quartal fast 98 Millionen Mobiltelefone (davon 55 Millionen Smartphones) verkaufen, was einer Steigerung um 18,6 Prozent im Vergleich zum dritten Quartal vom Vorjahr entspricht. Vor allem die Galaxy-Reihe ist beliebt. Apple setzte 23,6 Millionen Mobiltelefone ab (plus 36,2 Prozent). Der Hersteller entwickelt keine Feature-Phones und bietet auch wesentlich weniger Modelle an als beispielsweise Samsung. Mit dem Markteinstieg in China und dem Launch des iPhone 5 in mehreren weiteren Ländern dürften Apples Zahlen weiter ansteigen und dem Konzern wieder ein traditionell starkes Weihnachtsgeschäft bescheren, vermutet Gartner.
Kampf um den dritten Platz
Samsung und Apple machen zusammen fast die Hälfte des Smartphone-Marktes aus, während sich eine Handvoll weiterer Hersteller den dritten Platz streitig macht. So fiel Nokia mit 82,3 Millionen verkauften Mobiltelefonen (minus 21,9 Prozent) im Jahresvergleich vom dritten auf den siebten Platz. Von den 82,3 Millionen Nokia-Mobiltelefonen waren lediglich 7,2 Millionen Smartphones. Mit der Lumia-Reihe mit Windows 8 könnte Nokias Smartphone-Anteil aber wieder zunehmen.
RIM konnte sich auf den dritten Platz vorschieben, dicht gefolgt von HTC. Diese Positionen dürften sich aber wieder ändern. Gartner schätzt, dass die Hersteller hinter Samsung und Apple in den nächsten Quartalen weiter fleissig Ranglistenplätze tauschen.
Tablets bevorzugt
Mit Samsungs steigender Marktmacht nimmt auch die Verbreitung von Googles Betriebssystem Android zu. Android läuft mittlerweile auf jedem zweiten Smartphone (plus 19,9 Prozent). Das Apple-Betriebssystem iOS verfügt über eine Marktmacht von 13,9 Prozent (minus 1,2 Prozent). An dritter Stelle folgt RIM mit einem Marktanteil von 5,3 Prozent (minus 5,7 Prozent). Microsoft befindet sich erst an sechster Stelle, dürfte mit Windows 8 aber in den kommenden Quartalen zulegen können.
Für das vierte Quartal dieses Jahres erwarten die Marktforscher tiefere Zahlen als im Vorjahr. Schliesslich seien Tablets mittlerweile das beliebtere Weihnachtsgeschenk als Smartphones.