Was alles zu einem kompletten Modern-Work-Portfolio dazugehört
Wie sieht der moderne Arbeitsplatz aus? Sitzt man künftig noch vor einem Notebook? Oder schliesst man direkt das Smartphone an die Docking-Station an? Die Antworten hat Lars Zängerle, Senior Sales Consultant bei UMB.
Was waren in den vergangenen 12 Monaten die wichtigsten Entwicklungen im Geschäft mit IT für den Arbeitsplatz?
Lars Zängerle: Aus der Pandemie entstand nicht nur der Bedarf an hybriden Arbeitsmodellen, sondern auch die Möglichkeit, Clients remote aufzusetzen und zu verwalten. Zu erwähnen ist zudem die gestiegene Sensibilität in Bezug auf Security und die damit verbundene Nachfrage nach entsprechenden Massnahmen.
Braucht der moderne Arbeitsplatz noch einen PC oder ein Notebook? Was ist mit Thin Clients oder immer leistungsstärkeren Smartphones?
Auf jeden Fall! Alle Geräteformen haben ihre Daseinsberechtigung, was durch die unterschiedlichen Anforderungen begründet ist. Der moderne Arbeitsplatz hat für die Frontoffice-Mitarbeitenden eine andere Bedeutung als für mobile Consultants, geschweige denn für die Pflegefachkräfte. Gleichwohl beobachten wir, dass der Bedarf an geschäftlich genutzten Smartphones und Notebooks stetig steigt. Letztere ersetzen vermehrt ausgediente stationäre Arbeitsgeräte.
Welche Vor- oder Nachteile muss man bedenken, wenn man sich für Thin Clients statt für traditionelle PCs oder Notebooks entscheidet?
Die Anschaffung von Thin Clients wird meistens durch die tiefere Anschaffungs- sowie Betriebskosten begründet. Ein anderer Aspekt ist die Minimierung des Risikos eines Datenverlusts, da Thin Clients ihre Daten auf dem Server abspeichern und prozessieren. Bekannteste Nachteile sind die Abhängigkeit von der Netzwerkverbindung, die beschränkte lokale Verarbeitungsmöglichkeit oder fehlende Flexibilität bei stationären Thin Clients.
Welchen Stellenwert hat das Schweizer Thin-Client-Geschäft?
Für uns ist es sehr wertvoll, Lösungen im Bereich Thin Client und VDI anbieten zu können. Diese Technologie erachten wir als integralen Bestandteil eines kompletten Modern-Work-Portfolios und ist in gewissen Branchen sehr verbreitet. Gemessen am Umsatz spielen Thin Clients hingegen eine untergeordnete Rolle.
Wie viel Marktpotenzial ist im Geschäft mit Arbeitsplatz-IT (noch) vorhanden? Oder ist der Markt nach dem Lockdown-Schub der vergangenen Jahre bereits abgegrast?
Sehr viel! Es besteht noch immer ein Nachholbedarf aus der Pandemiezeit, da die Einführung teilweise überhastet erfolgte. Themen wie User-Adoption oder Compliance sind ebenfalls integraler Bestandteil eines digitalen Arbeitsplatzes und werden immer relevanter. Hinzu kommt der Einfluss neuer Technologien wie etwa OpenAI. Dieses Thema wird den zukünftigen Arbeitsplatz stark beeinflussen und für neues Potenzial sorgen.
Die Antworten der weiteren Teilnehmenden des Podiums:
- Andre Carvalho, HP: "Unternehmen bevorzugen weiterhin 'Fat Clients' wie Notebooks und Desktops."
- Tim Deutschmann, Fujitsu: "Die Bedeutung von Thin Clients wird weiter abnehmen."
- Friedrich Frieling, BCD-Sintrag: "Die Wahrheit ist, dass es eben kein 'Wunschlos glücklich'-Device gibt."
- Oliver Hunziker, RN IT-Unit: "Ein moderner Arbeitsplatz benötigt immer mehr Bildfläche."
- Gregor Naef, Achermann ICT-Services: "Die 'Journey to New Work' geht in die entgegengesetzte Richtung von Thin Clients."
- Claudio Nessi, Igel: "Die Arbeitsaufgaben definieren das Endgerät."
- Christian Speck, Bechtle: "Das Thin-Client-Geschäft ist weiterhin wichtig - aber ein Nischengeschäft."
- Frank Thonüs, Dell: "Auch das leistungsstärkste Smartphone kann den PC oder das Notebook niemals ersetzen."