Wo es mit der Digitalisierung der Schweizer KMUs noch hapert
Seit Juni 2020 ist es möglich, Rechnungen mit einem QR-Code auszustatten. Digitalisiert ist die Buchhaltung der Schweizer KMUs damit aber noch nicht. Was noch fehlt und was noch im Weg steht, sagt Pius Birrer, Teamleiter DMS bei Boss Info.

Wie digital sind die Buchhaltungsprozesse in Schweizer KMUs?
Pius Birrer: In Schweizer KMUs besteht bei der Automation der Debitoren- und Kreditorenprozesse noch viel Steigerungspotenzial. Obschon die alte ESR-Rechnung 2022 vom Markt genommen wird, die QR-Prozesse möglich wären, haben viele die Umstellung der Rechnungsverarbeitung noch nicht vollzogen. Die meisten Kreditoren kommen immer noch als Papier, bestenfalls als PDF-Files ins Unternehmen.
Welche Hürden stehen hier einer Digitalisierung im Weg?
Oft sind die ERP-Systeme der KMUs nicht bereit, alle Prozesse digital zu unterstützen. Mangelnde Kompetenz der Fachabteilungen verhindert, brachliegendes Sparpotenzial mit der Digitalisierung papierbasierter Prozesse durch entsprechende Investitionen zu nutzen. Haben Fachabteilungen den Nutzen einmal erkannt, sind sie schlecht im Argumentieren gegenüber den Entscheidern und sind ausser Stande, Benefits und den raschen Payback in den Vordergrund zu stellen.
Welchen Stellenwert haben cloudbasierte Lösungen?
Die meisten Kunden, die sich 2021 für unsere ERP-Lösungen entschieden haben, wählten eine Cloud-Lösung, die sämtliche Dokumente und Belege digital in den Prozessen verarbeitet. Mehr als 90 Prozent neuer DMS- und Archivlösungen werden heute in der Cloud gespeichert und verarbeitet.
Wo sind die Geschäftsmöglichkeiten für Integratoren und Reseller?
Integratoren und Reseller können den Endkunden enorme Benefits mit Komplettlösungen inklusive Cloud-Dienste aufzeigen. Dabei werden sämtliche Komponenten zu einer Gesamtlösung zusammengeführt, und den KMUs stehen Lösungen etwa mit Machine Learning zur Verfügung, seien es OCR-Lösungen bei der Kreditorenerkennung oder BPM-/Workflow-Prozesse für die elektronische Rechnungskontrolle und -freigabe.
Welche technologischen Trends erkennen Sie im Bereich der Buchhaltungssoftware oder des Dokumentenmanagements insgesamt?
Unschlagbar günstige und hochverfügbare cloudbasierte Storage-Systeme haben die alten On-prem-Storage-Systeme ersetzt. Der Trend geht hin zu DMS-Cloud-Services, die für beliebige ERP-Lösungen nutzbar bereitgestellt werden. Diese DMS-Cloud-Services enthalten sowohl die Datenspeicherung als auch den Betrieb, das Monitoring und ein modernes Release-Management. Ein weiterer Benefit ergibt sich für die Anwender beim zentralen SSO-Login ins Azure Active Directory, um sich für sämtliche Dienste authentifizieren zu können.
Die Antworten der weiteren Teilnehmenden des Podiums:
Thomas Brändle, Run my Accounts: "Die Geschäftsbücherverordnung fordert komplizierte und teure Verfahren."
Simon Hammer, SAP: "Vor allem in der Buchhaltung kann KI viele Prozesse schneller und effizienter bearbeiten."
Eveline Kalberer, Proffix: "Bei vielen KMUs steigt der Bedarf nach Beratungsdienstleistungen."
Jens Margraf, Klara: "Von einer flächendeckenden Digitalisierung sind wir leider noch ganz weit entfernt."
Matthias Zürrer, Bexio: "Von einer Digitalisierung im eigentlichen Sinn kann keine Rede sein."

Wohin die Reise in der Security geht

Cybersecurity-Ausbildung an der gibb HF Informatik

Init7 feiert 25-jähriges Bestehen in Winterthur

Die Bedeutung von Identitäts- und Zugriffsverwaltung

Arctic Wolf tourt mit neuen Features durch die Schweiz

GRC & Audit: Schlüsselrollen für Cyber- und Datensicherheit

Mit axont ein KMU-freundliches Access Management realisieren

Wie man Upselling am POS nicht machen sollte

KI-gesteuerte Cyberangriffe – wie sich Unternehmen schützen können
