Warum es im Business-Software-Geschäft auf die Chemie ankommt
Business-Software soll immer einfacher, schneller und vergleichbarer werden. So steigt aber auch der Kostendruck für Anbieter. Worauf es eigentlich ankommen sollte und welche Herausforderungen man im Markt stemmen muss, sagt Dominic Achermann, Verkaufsleiter bei Europa3000.
Wie muss sich der Channel aufstellen, um in Verkauf und Implementierung von Business-Software erfolgreich zu sein?
Dominic Achermann: Aus unserer Sicht ist es wichtig, dass der Channel gute Berater beschäftigt, welche die Anforderungen der Kunden verstehen und das nötige Vertrauen der Kunden geniessen. Die Entscheidung für eine Business-Software ist eine Entscheidung über mehrere Jahre, entsprechend muss die Chemie zwischen Kunden und Anbieter stimmen. Natürlich ist auch ein fundiertes Know-how über das Produkt empfehlenswert. So verhindert der Channel, dass er falsche Versprechungen macht oder Projekte letztlich scheitern.
Wo sehen Sie Herausforderungen im Geschäft mit Business-Software?
Die neue Generation von Entscheidungsträgern ist mit der Anwendung von Apps aufgewachsen. Dies widerspiegelt sich auch in den Anforderungen und Vorstellungen an die Business-Software. Alles muss einfach, schnell und günstig sein, leider lässt sich dies nicht für alle Prozesse in einem Unternehmen so einfach in einer Software abbilden. Des Weiteren sind immer mehr Integrationen (Schnittstellen zu Webshops, Lieferanten, Kunden usw.) gewünscht. Dies erfordert, dass die Anbieter offene Standardschnittstellen bauen müssen, die möglichst flexibel auf Bedürfnisse reagieren können.
Welche Themen prägen derzeit den Markt für Business-Software in der Schweiz?
Sicherlich die Themen Cloud, Apps (mobile Lösungen), offene Schnittstellen für Integrationen sowie die Erfüllung von gesetzlichen Anforderungen wie zuletzt die Einführung der QR-Rechnung in der Schweiz. Je länger desto mehr werden auch Themen wie KI präsenter.
Wie relevant sind zurzeit Hype-Technologien wie etwa die Blockchain oder künstliche Intelligenz für Business-Software?
Blockchain ist in unserem Umfeld eigentlich (noch) kein Thema. KI hingegen ist immer häufiger ein Thema in einzelnen Prozessen, die automatisiert werden sollen, weil man so menschliche "Fehlerquellen" eliminieren möchte.
Wie beurteilen Sie die Zukunftsaussichten im Geschäft mit Business-Software?
Wir sind der Überzeugung, dass Business-Software im Zuge der stetigen Digitalisierung auch bei KMUs immer mehr einen wichtigen Stellenwert erlangt. Die Anforderungen an die Anbieter zur Automatisierung und Einfachheit in der Software steigen gleichzeitig.
Die Antworten der weiteren Teilnehmer des Podiums:
Alain Badoux, Servicenow: "Wir sehen ein riesiges Interesse an digitalen Workflows."
Martin Bühler, Proalpha: "Es ist wichtig, nicht nur das Produkt selbst im Mittelpunkt zu sehen."
Thomas Hersche, Sage: "Partner, die unsere Begeisterung für KMUs teilen, sind bei uns sehr willkommen."
Manfred Terzer, Kendox: "Durch den Trend zu Cloud-Lösungen wird das Geschäftsmodell des Vertragshändlers vielfach infrage gestellt."
Roger Walter, Consultinform: "Der Markt für Business-Software wird immer vergleichbarer. Damit steigt entsprechend der Preiskampf."