Diese IT-Trends etablieren sich im Jahr 2022
Veeam hat eine Prognose über die zentralen Trends in der IT-Branche für 2022 veröffentlicht. Unter anderem kommt das Unternehmen zum Schluss, dass KI und Automatisierung den Fachkräftemangel verstärken werden.
Das Schweizer und US-amerikanische IT-Unternehmen Veeam hat seine Voraussagen über die zentralen Entwicklungen in der IT- und Business-Branche für 2022 publiziert. Country Manager Schweiz Douglas Chechele und Chief Technology Officer Danny Allan formulieren neun Trends, die sich weiter etablieren werden.
Vier globale Trends nach Chechele
Fachkräftemangel verstärkt sich
Gemäss Chechele werden neue Berufsprofile entstehen, etwa im Bereich Cybersecurity. Unternehmen werden in diesen Bereich investieren müssen, insbesondere in die Weiterbildung aber auch in die Schaffung "einer eigentlichen Kultur der Datensicherheit". Künstliche Intelligenz (KI) und Automatisierung würden die Massstäbe für Berufsprofile künftig höher setzen. "Ob die Freigabe der Kontingente für Spezialisten aus Drittstaaten helfen, die der Bundesrat ins Auge fasst, werden wir erst 2023 oder später Spüren", schreibt Chechele. Start-ups seien aber darauf angewiesen, da die Gehälter angesichts steigender Fluktuation und geringerer Mitarbeitendenbindung steigen werden. Dies könnte zu einer Qualifikations- und Talentlücke bei Start-ups führen.
Trend zur Cloud
Der Trend zur Cloud werde sich noch weiter ausbreiten: Neu mit am Start wird eine eigentliche Cloud-Ökonomie mit neuen Geschäftsmodellen und neuen Playern sein. Rechenzentren verändern sich, die Infrastrukturen werden noch virtueller und skalierbarer. IT-Abteilungen seien erste Ansprechpartner, wenn es ums Skalieren von Geschäftsmodellen geht, weil das Business ohne IT nicht mehr erfolgreich sein könne. Ausserdem würden Continuous Integration und Continous Delivery den IT-Abteilungen helfen, die nötige Geschwindigkeit zu erreichen, um auf Business-Anforderungen zu reagieren. In Zusammenarbeit mit dem Business entwickeln sich auch traditionelle Organisationen zu Cloud- und Netzwerkorganisationen.
Schwerpunkt: Mobile Security
Auch die Mobile Security wird im Fokus stehen. Mobile Geräte geraten oft ins Visier von Cyberkriminellen, wie Veeam schreibt. Deshalb müssen Daten im Netzwerk synchronisiert sein und sorgfältig geprüft und verwaltet werden. "Es braucht grundsätzliche neue Architekturansätze in der neuen und mobilen Cloud-Welt moderner Organisationen", sagt Chechele. "Zero-Trust ist nur einer davon, bei dem Endgeräte prinzipiell kein Vertrauen mehr geniessen."
Sicherheitskonzepte müssen sich anpassen
Hybride Arbeitsweisen setzen eine neue Sichtweise auf die IT-Infrastruktur und die Datensicherheit voraus. Es brauche fluide Netzwerke, die sich je nach Arbeitsort "stündlich oder täglich verändern können". Deshalb müssen sich auch die Sicherheitskonzepte anpassen. Nächstes Jahr würden aufgrund der Erfahrungen des Ransomware-Jahres 2021 die Verteidigungslinie gegen Ransomware in Richtung des frühen Stadiums einer Hackerkampagne verschoben werden. Zudem etablieren IT-Abteilungen Prozesse, um auf die frühen Warnzeichen angemessen reagieren zu können.
Douglas Chechele, Country Manager Schweiz bei Veeam. (Source: zVg)
Fünf globale Trends nach Allen
Akquisitionen geraten ins Stocken
Auch Danny Allan formulierte Trends, die die IT-Branche im nächsten Jahr beschäftigen werden. Laut ihm steigen die Bewertungen von Unternehmen immer mehr. Das schwäche die weltweiten Fusions- und Übernahmetätigkeiten ab, die 2021 noch dank niedriger Zinsen und hoher Aktienkurse einen Höchststand erreichten. KMU werden so Schwierigkeiten bekommen, weiter zu wachsen und sich zu entwickeln.
KI und Automatisierung ersetzen Einstiegsjobs
Auch Allan sieht KI und Automatisierung als Hauptgründe des Fachkräftemangels. Insbesondere Praktikanten und Berufsanfängerinnen werden es laut ihm schwerer haben, Berufserfahrung zu sammeln.
Continuous Integration und Continuous Delivery
Continuous Integration und Continous Delivery sollen für IT-Teams zunehmend wichtiger werden und bringen für das Jahr 2022 mehr Stabilität und Standardisierung. "Automatisierung ist die Grundlage für die Schliessung der Lücke zwischen Development- und Operation-Aktivitäten", erklärt Allan.
Datensouveränität wird wichtig
Des Weiteren lenken neue Rechtsvorschriften die Aufmerksamkeit der Wirtschaft auf Clouds mit Kontrolle über die Daten und deren Speicherort. Einige Unternehmen werden das als Hindernis sehen. Allan ist jedoch der Meinung, dass diese Entwicklung gar nicht mal so schlecht ist, da sie den Datenschutz der Konsumentinnen und Konsumenten in den Mittelpunkt der Geschäftsstrategie stellt.
Container werden Mainstream
Container werden 2022 immer alltäglicher und schlussendlich auch zum Mainstream. "Sie beinhalten Software und Abhängigkeiten in einem Paket", schreibt Allan weiter. "Das gestaltet den Wechsel zur Entwicklung von neuen Apps in der Cloud und zu einer cloudbasierten Ökonomie einfacher."
Auch Nutanix hat eine Prognose zu den Trends für 2022 in der IT- und Tech-Branche veröffentlicht. Unter anderem werden Cloud-Lock-in und Sicherheitsautomatisierung eine wichtige Rolle spielen. Hier können Sie mehr darüber lesen.