Das sind die Tech-Trends des Jahres 2022
Ganze zwölf Technologietrends identifiziert Gartner für das kommende Jahr. Im Mittelpunkt stehen auf hybride Arbeit zugeschnittene Ansätze und Tools in den Bereichen KI, IT-Sicherheit, Confidential Computing und Cloud.
Einmal mehr veröffentlicht Gartner eine Liste aufkommender Technologietrends. Die Coronakrise, die die Trends vor einem Jahr noch prägte, rückt nun dem Marktforscher zufolge in den Hintergrund. Vielmehr orientiere sich die Technologie im Jahr 2022 konsequent an den geschäftlichen Erfordernissen der Wachstumsbeschleunigung, der Vertrauensbildung und der Gestaltung des Wandels, teilt Gartner mit.
"CIOs müssen die IT-Multiplikatoren finden, die Wachstum und Innovation ermöglichen, und belastbare technische Grundlagen schaffen, deren Skalierbarkeit Geld für digitale Investitionen freisetzt", sagt David Groombridge, Analyst bei Gartner. Dem Marktforscher zufolge sollten Entscheiderinnen und Entscheider 12 Technologien genau beobachten. Brandneu sind dabei jedoch nicht alle.
Generative künstliche Intelligenz
Methoden des maschinellen Lernens, die in der Lage sind, völlig originelle und realistische Artefakte zu erzeugen, kommen zunehmend zum Einsatz. Ein bekanntes Beispiel für die Möglichkeiten dieser Technologien sind die Gesichter von Personen, die es in Wirklichkeit gar nicht gibt. Diese nutzen beispielsweise Forschende des Idiap in Martigny zum Training von Gesichtserkennungsprogrammen. Generative KI wird auch genutzt, um Softwarecode zu produzieren, die Medikamentenherstellung zu unterstützen und Marketing zu personalisieren.
Data Fabric
Laut Gartner werden Data-Fabric-Lösungen zunehmend an Bedeutung gewinnen. Die Data Fabric wird als flexible und belastbare plattform- und benutzerübergreifende Datenintegration beschrieben, die den Aufwand für die Datenverwaltung um bis zu 70 Prozent reduzieren könnte.
Distributed Enterprise
Unter diesem Schlagwort fasst Gartner die Technologien, Services und Lösungen zur Unterstützung des hybriden Arbeitens zusammen. Gartner hebt die Auswirkungen der hybriden Zusammenarbeit auf die Geschäftsmodelle hervor, die neu konfiguriert werden müssen, um verteilte Dienste zu ermöglichen. Das Unternehmen prognostiziert, dass bis 2023 drei Viertel der Unternehmen, die die Vorteile verteilter Unternehmen nutzen, ein um 25 Prozent schnelleres Umsatzwachstum als ihre Wettbewerber erzielen werden.
Cloud-native Plattformen
Migrationen nach dem Prinzip "Lift and Shift" führen oft dazu, dass digitale Fähigkeiten nicht mehr überall in gleichem Masse zur Verfügung stehen. Der Schwerpunkt sollte auf nativen Cloud-Plattformen liegen, schreibt Gartner. Diese sollten die Kernfunktionen der Cloud nutzen, um skalierbare und elastische As-a-Service-Computing-Funktionen bereitzustellen.
Autonome Systeme
Neben grundlegenden Automatisierungslösungen werden autonome Systeme (physisch oder softwarebasiert) mit ihren selbstverwalteten Anpassungsfähigkeiten immer mehr an Bedeutung gewinnen. Diese können ihre eigenen Algorithmen ohne externe Software-Updates dynamisch verändern, erklärt Gartner.
Intelligente Entscheidungen
Weiter prognostiziert Gartner, dass in den nächsten zwei Jahren ein Drittel der grossen Unternehmen Business Intelligence (BI) nutzen wird, um strukturierte Entscheidungen zu treffen und so ihren Wettbewerbsvorteil zu verbessern. Dazu gehört die anspruchsvolle Analyse von Entscheidungsprozessen, um diese zu verstehen und zu verbessern.
"Composable" Anwendungen
Die Möglichkeit, Anwendungen schnell, sicher und effizient anzupassen, ist ebenfalls ein Wettbewerbsvorteil. Daher das Interesse an Architekturen für sogenannte "Composable", also zusammensetzbare Anwendungen, die sich durch hohe Modularität auszeichnen.
Hyperautomatisierung
Die von Gartner bereits in den letzten zwei Jahren als strategische Technologie bezeichnete Hyperautomatisierung (Automatisierung möglichst vieler Prozesse) bleibt auch weiterhin aktuell. "Die Untersuchungen von Gartner zeigen, dass sich die erfolgreichsten Hyperautomatisierungs-Teams auf drei Hauptprioritäten konzentrieren: Verbesserung der Arbeitsqualität, Beschleunigung der Geschäftsprozesse und Verbesserung der Agilität der Entscheidungsfindung", sagt der Analyst David Groombridge.
IT für den Datenschutz
CIOs müssen vermeiden, dass das Vertrauen der Kunden aufgrund von Datenschutzvorfällen verloren geht, wie es in der Mitteilung von Gartner heisst. Dazu stehe den IT-Entscheidern eine wachsende Zahl von Technologien zur Verfügung, die persönliche und sensible Informationen für den erweiterten Datenaustausch und die Analyse schützen sollen.
Das Cybersicherheitsnetz
Wie schon im Vorjahr bleibt die Möglichkeit, den Sicherheitsbereich um die Identität einer Person oder Sache zu definieren, auch im Zeitalter der hybriden Arbeit aktuell. Gartner spricht in dem Zusammenhang von "Cybersecurity Mesh". Es soll die Kosten von Cybervorfällen bis 2024 um durchschnittlich 90 Prozent senken.
KI-Engineering
Das ebenfalls schon letztes Jahr vorgestellte KI-Engineering zeichnet sich durch einen integrierten Ansatz aus, um KI-Modelle einsatzfähig zu machen. Ein Trend, der im Einklang mit der Operationalisierung von KI-Plattformen steht. Welche weiteren Trends Gartner im Bereich der künstlichen Intelligenz sieht, lesen Sie hier.
"Total Experience"
Um das Vertrauen, die Zufriedenheit und die Loyalität von Kunden und Angestellten zu steigern, präsentiert Gartner das Konzept der "Total Experience". Dabei handelt es sich um eine Mischung aus Kundenerfahrung (CX), Mitarbeitererfahrung (EX), Benutzererfahrung (UX) und Multi-Experience (MX).