China zieht bei Supercomputern mit USA gleich
Auf der Supercomputing Conference werden halbjährlich die schnellsten Rechner der Welt erhoben. Die Top-Grossrechner stehen nach wie vor in China. Der schnellste Schweizer Supercomputer erhält ein Update.
In dieser Woche findet die ISC High Performance Conference für Supercomputer in Salt Lake City, Utah, statt. An diesem zwei Mal im Jahr stattfindenden Event wird auch die Top-500-Liste der schnellsten Supercomputer veröffentlicht.
China bleibt an der Spitze
An der Spitze des Rankings gab es keine Veränderungen. Die schnellsten Grossrechner stehen nach wie vor in China. Der "Sunway Taihulight" ist mit 93 Petaflops die unumstrittene Nummer eins, vor dem Tianhe 2, der auf rund 34 Petaflops kommt. Darauf folgen drei Supercomputer aus den USA. Die Flops-Zahl beschreibt die Anzahl Gleitkommaoperationen pro Sekunde, die ein Rechner ausführen kann.
Der schnellste Rechner Europas steht in der Schweiz. Es ist der Piz Daint des nationalen Hochleistungsrechenzentrums der Schweiz in Lugano (CSCS). Der Supercomputer erreicht knapp 10 Petaflops. Der Piz Daint steht bei der Energieeffizienz in den Top 500 auf Platz zwei, was die Autoren des Rankings hervorhoben.
USA und China dominieren
Die meisten Grossrechner stehen in den USA und in China. Beide Länder kommen jeweils auf 171 Systeme in den Top 500. Bemerkenswert ist dabei der Aufstieg von China. Im Juni 2015 hatte das Reich der Mitte lediglich 37 Supercomputer in den Top 500.
Die gemeinsame Rechenleistung der Supercomputer stieg im Jahresvergleich um 60 Prozent auf 672 Petaflops. Nach Rechenleistung sind China und die USA fast gleichauf. Beide kommen auf rund ein Drittel.
Neuer Cray-Rechner für die Schweiz
Supercomputer-Hersteller Cray nutzte die Konferenz, um den nach eigenen Angaben "schnellsten Supercomputer seiner Geschichte" vorzustellen. Das Cray XC50-System bietet eine Rechenleistung von einem Petaflops pro Cabinet, wie der Hersteller mitteilt. Der neue Supercomputer sei besonders für die Verwendung von Deep-Learning-Algorithmen und Big Data Analytics ausgelegt. Dafür setze Cray auf "ultraschnelle" Grafikkarten. Durch eine neue Kühltechnologie liessen sich zudem die Betriebskosten deutlich senken.
Das nationale Hochleistungsrechenzentrum der Schweiz (CSCS) in Lugano gehört gemäss Cray zu den Kunden. Die bisherigen Cray XC30 würden schrittweise durch Cray-XC50-Systeme ersetzt. "Unser neuer Cray-XC50-Supercomputer wird die computergestützte Forschung am CSCS signifikant beschleunigen und unseren Anwendern bei ihren Wissenschaftsprojekten noch detailliertere, datenintensivere Simulationen, Visualisierungen und Datenanalysen ermöglichen", lässt sich Thomas Schulthess, Direktor des Schweizerischen Hochleistungszentrums, in der Mitteilung zitieren.
Demnächst soll der Piz Daint mit dem ebenfalls in Lugano beheimateten Supercomputer Piz Dora gekoppelt werden. Piz Dora nutzt die Cray-XC40-Systeme. Gemeinsam sollen die Rechner unter dem Namen Piz Diant einer der stärksten Superrechner in Welt werden.