Podium - SOHO- und Heimnetzwerke

"Das Thema Smart Home nimmt eine wichtige Position ein"

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An dieser Stelle finden Sie immer am Freitag ein Interview mit einem wichtigen Exponenten der Schweizer ICT-Branche. Heute beantwortet Fredy Bader, Geschäftsführer von Afcom, Fragen zum Thema "Geschäftsmöglichkeiten mit Home-, bzw. SOHO-Netzwerkprodukten" und zur allgemeinen Entwicklung des Marktes.

Fredy Bader, Head of Marketing & Sales bei Swizzconnexx (Quelle: Afcom AG)
Fredy Bader, Head of Marketing & Sales bei Swizzconnexx (Quelle: Afcom AG)

Wie muss sich der Channel aufstellen, um im Geschäft mit Home-, bzw. SOHO-Netzwerkprodukten Geld zu verdienen?

Fredy Bader: Der Channel ist in der ganzen Breite und Tiefe gefordert. Netzwerklösungen bzw. Netzwerkprodukte werden heute im Retail sowie auch im Fachhandel angeboten. Der SOHO-Kunde zeigt heutzutage eine geringere "Lieferantentreue" als noch vor Jahren. Um diesen Umstand zu kompensieren, ist die gesamte Lieferkette hinsichtlich einfacher, kosteneffizienten Lösungen mit einfachem Zugang zu Supportleistungen gefordert.

Welches sind die Treiber des Geschäfts mit Home-, bzw. SOHO-Netzwerkprodukten?

Umfassende Netzwerklösungen etablieren sich heute unabhängig von der Unternehmensgrösse. Die Mobilität macht nicht an einer Gebäudetüre halt. Dem Aspekt einer nahtlosen Kommunikation inklusive einer mehr und mehr überlappenden Nutzung von privaten und geschäftlichen Daten muss heute bereits bei kleinsten Netzwerken Rechnung getragen werden. Dies führt unweigerlich dazu, dass etwa ICT, Multimedia, Gebäudesteuerung, Überwachung etc. nicht mehr als Insellösungen betrachtet werden. Somit wird das Thema "Smart Home" in absehbarer Zukunft eine wichtige Position einnehmen.

Was müssen Systemintegratoren, IT- oder CE-Fachhändler im Zusammenhang mit Home-, beziehungsweise SOHO-Netzwerkprodukten bei der Kundenberatung berücksichtigen?

Die Kundenberatung wird zusehends anspruchsvoller. Sind doch die Innovationszyklen von Produkten und Lösungen bereits überschneidend, so erwartet der Kunde bereits im Vorfeld eine umfassende Bedarfsabklärung inklusive Berücksichtigung technischer Voraussetzungen. Der Kundenberatung wird zudem abverlangt, dass bereits heute künftige Möglichkeiten hinsichtlich einer Erweiterung aufgezeigt werden können. Zusammenfassend geht es darum, komplex wirkende Lösungen und Produkte auf einfache Art und Weise zu präsentieren und verkaufsfördernde Argumente einzubringen, damit auch nach dem Kauf die jeweiligen Anbieter mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Wo liegen die Hauptunterschiede zwischen dem Geschäft mit Lowend- und dem Geschäft mit Highend-Netzwerkprodukten?

Lowend-Lösungen werden vielfach noch mit begrenztem Leistungsspektrum, Einfachheit in der Handhabung, dafür mit Kosteneffizienz beschrieben. Funktionen, die man früher nur von professionellen Lösungen her kannte, sind heute bereits in Lowend-Produkten implementiert. Highend-Lösungen sind in der Regel komplexer, robuster und skalier- bzw. „manage“-bar. Die Installation erfolgt normalerweise auch durch spezialisierte Unternehmen. Das hat natürlich seinen Preis. Bemerkenswert ist jedoch die Tatsache, dass auch SOHO-Kunden zunehmend Leistungen aus dem Highend-Bereich erwarten.

Was sind wichtige technologische Trends im Netzwerkbereich im kommenden Jahr?

  • Mobile IT: Der Einsatz von Smartphones und Tablet PCs hält IT-Administratoren aus einer Vielzahl von Gründen auf Trab. In naher Zukunft wird sich deren Nutzung noch verstärkt auf geschäftskritische Anwendungen ausweiten. Der WLAN-Zugriff steigt und muss nicht nur schnell und sicher, sondern auch flächendeckend garantiert sein. Die Nutzer akzeptieren und verwenden solche Anwendungen jedoch nur dann dauerhaft, wenn es keine Beeinträchtigungen beim mobilen Datenzugriff gibt.
  • Erhöhter Traffic: Das viel besprochene und permanente Datenwachstum durch mobile Endgeräte und Videoanwendungen stellt die Infrastruktur vor grosse Herausforderungen. Bei Echtzeitanwendungen wie etwa Video ist die Vermeidung von Latenzzeiten ein wichtiges Kriterium. Bei einer IP-basierten Infrastruktur kommt es deshalb auf verfügbare Quality-of-Service-Funktionen an. Auch die zunehmende Umstellung von analoger auf digitale Videoüberwachungstechnik wird ein nicht zu unterschätzender Faktor beim Datenanstieg im Netzwerk der betroffenen Unternehmen sein. Auch die stetige Zunahme an Cloud – Services führt dazu, dass das zu übertragende Datenvolumen steigt.
  • Smart Home: Was die Kunden von den Smart Homes erwarten, ist mittlerweile klar. Die interessierten Verbraucher versprechen sich von intelligenten Wohnlösungen vor allem die Erleichterung des täglichen Lebens, finanzielle Ersparnis sowie mehr Komfort im eigenen Zuhause. Für uns Anbieter heisst das, die Weichen auf ein vernetztes Wohnen zu stellen, das den Anforderungen des 21. Jahrhunderts gerecht wird. Klar ist auch, die Konsumenten wünschen sich ein Smart Home, welches von möglichst einem Anbieter schlüsselfertig geliefert wird.
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