"KMUs haben heutzutage einen ähnlichen Bedarf wie Grossunternehmen"

Storage scheint ein krisensicheres Geschäft. Was muss der Channel beachten, um langfristig im Storage-Business Geld zu verdienen?

Moritz Hainmüller: Das 'krisensichere' Geschäft mit Storage muss aus verschiedenen Perspektiven betrachtet werden. Einerseits nimmt das Datenwachstum rasant zu, andererseits kann sich der Markt sehr schnell verändern, wie man es bei der Flutkatastrophe in Thailand beobachten konnte. Fest steht, dass das reine Box-Moving sich dem Ende zuneigt. Der Channel muss agil bleiben, sich auf neue Situationen einstellen und reagieren können. Dies allein ist aber nicht die Lösung. Stetige Weiterentwicklung, Innovation aber vor allem das richtige Know-how sind die Schlüssel zum Erfolg.

Wie können Händler beziehungsweise Systemintegratoren ihren Unternehmenskunden dabei helfen, mit ihren Daten Geld zu verdienen?

Händler müssen vor allen Dingen ehrlich mit ihren Unternehmenskunden umgehen, keine Schönfärberei betreiben, aber auch keine Katastrophenszenarien malen. Von Vorteil ist, Unternehmensdaten so zu strukturieren, dass sie möglichst effizient einzusetzen sind. So kann man Geld sparen und aus dem Datenberg Wertvolles extrahieren sowie Synergieeffekte erzielen. Standardisierte Services und Hilfe zur Selbsthilfe sind ein weiterer Schritt, um Unternehmenskunden zu unterstützen. Dabei steht der Wissens transfer an erster Stelle.

Welche Speicherlösungen brauchen KMUs heute, um der Datenflut Herr zu werden?

KMUs haben heutzutage einen ähnlichen Bedarf an Effizienztechnologien wie Grossunternehmen. Funktionalitäten wie Deduplizierung, Thin Provisioning und Kompression sollten daher im Basispaket der Speicherlösung enthalten sein und keine weiteren Kosten verursachen. Integrierte Datenschutzmechanismen, nahtlose Skalierbarkeit, Compliance und eine einfache Administration runden das Gesamtbild ab. Deshalb setzt Abo-Storage auf Produkte von Netapp.

Welchen Herausforderungen sehen Sie sich als Storage-Anbieter im Markt ausgesetzt?

Obwohl das Datenwachstum ungebremst ist, bleibt das IT-Budget auf Vorjahres niveau oder es wird sogar der Rotstift angesetzt. Gleichzeitig werden Infrastrukturen immer komplexer und benötigen ein breites und tiefes Wissen. Zertifizierte Mitarbeiter mit langer Berufserfahrung sind knapp, und es mangelt zum Teil an Nachwuchskräften. Deshalb unterstützen wir bei Abo-Storage unsere Partner mit einem breiten Spektrum an kostenfreien Schulungen, Workshops, bis hin zum Vertrieb und Marketing und bieten aktiven Support bei der Implementierung von komplexen Projekten an.

Welches sind die Storage-Trends des nächsten Jahres?

Der Markt wird sich weiter weg von einzelnen Produkten hin zu Gesamtlösungen orientieren. Flash-Caching wird sich im Markt weiter etablieren. Kombinierte Systeme, bestehend aus Flash- und Sata-Festplatten entlasten das Budget und bieten nicht nur für Anwendungen wie virtuelle Desktops eine perfekte Basis. Das Bekämpfen von unstrukturierten Daten mittels automatisierter Klassifizierung wird genauso wie «Unified Scale-out» ein Thema für das Jahr 2013 sein, wenn es keine dramatischen Gegenbewegungen aufgrund der anhaltenden Eurokrise gibt.