Damals in San Francisco
In der Juli-August-Ausgabe dreht sich alles um die Entwicklungen am IT-Security-Markt.
Eigentlich würde ich mich ja gerne mit Windows 8 anfreunden. Und ich hatte gehofft, dass Microsofts Surface Pro, das zurzeit bei uns in der Redaktion im Testbetrieb läuft, mir dabei helfen würde. Ich hatte gehofft, dass Microsoft in der Lage wäre, ein Tablet zu produzieren, das einem Apple iPad oder einem Samsung Galaxy Tab oder Note zumindest ebenbürtig ist. Aber eben. Im Gegensatz zu diesen ist das Surface Pro weder leicht noch besonders leicht zu bedienen. Auch ist es doppelt so dick wie ein iPad und wirkt dadurch klobig. Es ist halt ein PC mit Windows-8-Betriebssystem in Tabletform.
Ich verzichte hier darauf, im Detail zu erklären, was ich alles mit dem Surface Pro in drei Tagen erlebte. Nur so viel: Ich habe das Surface-Pro-Testgerät am Freitag erhalten und im Büro via WLAN in Betrieb genommen. Am Feierabend nahm ich es mit, um es in meiner Pokerrunde meinen Freunden zu zeigen. Das konnte ich leider nicht, weil ich «offline» war und beim Anmelden nach einem imaginären älteren «Passwort, das zuletzt auf diesem PC benutzt wurde» gefragt wurde, das ich nicht kannte. Unnötig zu erklären, dass ich das Surface Pro peinlich berührt wieder in meiner Laptoptasche verstaute und bis Montag nicht mehr in die Hände nahm. Am Montag wurde ich dann, nachdem ich wieder im Büro «online» war, vom Surface Pro nach dem Anmelden aufgefordert, mich zu authentifizieren, das Gerät als «vertrauenswürdig» zu registrieren, in Formularfelder Sicherheitscodes einzutippen, die mir per E-Mail und/oder SMS geschickt wurden …
Ich weiss noch genau, wie es war, als ich damals mein iPad kaufte: Es war im Dezember 2011 in San Francisco. 20 Grad. Die Sonne schien. Meine Frau war beim Shopping und ich habe mir die Zeit im Apple-Store an der Stockton Street vertrieben. Ich stellte mich in die Schlange an der Kasse, kaufte die 64-GB-Version des iPad 2 in Weiss mit Wi-Fi und 3G. Der Mann im Shop schloss das Gerät an einen Mac an, aktivierte es, und 2 Minuten später hielt ich mein iPad in der Hand und konnte es benutzen. «Sooo! muss Technik», fällt mir spontan ein Werbeslogan eines nicht mehr in der Schweiz tätigen Discounters ein. Alles andere werden die Nutzer in Zukunft nicht mehr akzeptieren. Es ist die Consumerization der IT, die bei solchen Erlebnissen auch bei mir als Technologiejournalist durchschlägt. Ich will mich nicht mehr mit der Installation und Konfiguration eines IT-Produkts befassen. Man gebe mir einfach ein Gerät, das funktioniert.
Trotzdem soll das Tablet oder der Computer natürlich auch sicher sein. Zu diesem Thema unterhalten sich im Podium dieser Ausgabe Sicherheitsanbieter und -experten (ab Seite 57). Zudem lesen Sie im Report auf Seite 56, wie sich der IT-Security-Markt in der Schweiz darstellt.
Besonders möchte ich auf das Kabel-Special zwischen Seite 32 und 49 hinweisen. Dort erwarten Sie interessante Interviews mit Schweizer «Kabel-Gurus», eine Marktübersicht und eine etwas esoterisch angehauchte Beurteilung der Gefahren durch Elektrosmog vom Feng-Shui-Experten Georg Strunz.
Mit dieser Ausgabe geht die IT-Markt-Redaktion in die Sommerpause. Bis zum Erscheinen des nächsten Hefts hält Sie die Onlineredaktion auf dem Laufenden.
Gute Geschäfte!