Porträt

"Geht nicht, gibts nicht"

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Wie viele Mitarbeiter braucht ein Digital-Signage-Anbieter, der ganze Hotels und Spitäler ausrüstet? Fünf, sagt Simon Mathys, ­Geschäftsführer von Digmedia. Sein ungewöhnliches Geschäftsmodell macht es möglich.

"Wir suchen laufend nach neuen Integratoren." - Simon Mathys, Geschäftsführer von Digmedia (Quelle: Netzmedien)
"Wir suchen laufend nach neuen Integratoren." - Simon Mathys, Geschäftsführer von Digmedia (Quelle: Netzmedien)

Vierter Stock, Pilatusstrasse 24 in Luzern. Es ist der Sitz von Digmedia. Simon Mathys sitzt an einem weissen Hochglanztisch in einem kleinen Konferenzzimmer. An dem Tisch haben sechs Personen Platz. Um den Tisch herum stehen Displays auf polierten Alusäulen. Mathys ist Geschäftsführer und Gründer des Unternehmens.

2004 gründete er die Firma, 2011 wandelte er sie in eine GmbH um. Zu seinen Kunden zählen heute etwa die Hilton-Gruppe, Mövenpick, Sheraton, das Dolder Grand in Zürich, das Kantonsspital Luzern, das Spital Chur. Mathys rüstet sie mit Displays, Servern, TV-Geräten und der zugehörigen Software aus. Vom digitalen Türschild bis zum Fernseher in den Zimmern. Ein Hotel, das bei Mathys bestellt, bekommt ein Rundum-sorglos-Paket. "Geht nicht, gibts nicht", sagt Mathys.

Wie sieht dieses Paket genau aus? Sind das Eigenentwicklungen? "Nein", sagt Mathys. "Die Lösungen kommen von Macnetix." Ein deutsches Unternehmen mit Sitz in Berlin, spezialisiert auf Digital Signage. Macnetix liefert die Software Openapp. Die Suite basiert auf HTML 5. Dadurch ist sie laut Mathys mit allen gängigen Endgeräten kompatibel: PC, TV, Tablet und Smartphone. Einem Hotel eröffne sie völlig neue Möglichkeiten, sagt Mathys. Hotelgäste könnten sich in ihren Zimmern mit ihren Smartphones oder Tablets ganz einfach mit dem Fernseher verbinden, ihre Bilder von der Skipiste auf dem Fernseher anschauen, Video-on-­Demand-Dienste nutzen, das TV-Programm vom Fernseher auf das Tablet streamen. Das TV-Programm selbst würde sich der Sprache des Gastes anpassen, schwärmt Mathys. Schaltet etwa ein Französisch sprechender Gast den Fernseher ein, sind die ersten Kanäle automatisch mit Sendern aus Frankreich belegt.

Zusammenarbeit mit Integratoren

Die Suite von Macnetix läuft in der Cloud oder lokal. Je nach Wunsch des Kunden. Die Cloud-Variante hostet Macnetix selbst. Die Rechenzentren stehen verteilt in Europa, wie Mathys sagt. Das gefällt leider nicht allen Kunden von Digmedia. Mathys plant deshalb ein eigenes Rechenzentrum in der Schweiz. Wann das ans Netz gehen wird, kann er noch nicht sagen.

Digmedia hat nur fünf Mitarbeiter – Mathys eingeschlossen. Wie rüsten die ein komplettes Hotel aus? Mathys und sein Team installieren die Systeme nicht selbst. Sie arbeiten mit Integratoren zusammen. Etwa zehn Partner habe er derzeit. "Wir suchen aber laufend nach neuen Integratoren", sagt Mathys. Für Macnetix ist Mathys mit seinem Unternehmen so etwas wie ein Distributor. Er betreut einerseits Kunden von Macnetix in der Schweiz, akquiriert andererseits eigene. Kommt ein Projekt zustande, übernimmt aber einer der Partner oder die IT-Abteilung des Kunden selbst.

Schulungen und Unterstützung vor Ort

Wie funktioniert die Zusammenarbeit mit den Integratoren genau? "Sie müssen zweimal im Jahr bei uns sein", sagt Mathys. "Dann erhalten sie Schulungen und werden mit den verschiedenen Produkten vertraut gemacht." Draussen, beim Kunden, erhalten die Integratoren Unterstützung von einem Digmedia-Projektleiter. Jede Sparte – Digital Signage, TV und Openapp Suite – hat einen eigenen Projektleiter, der die Integratoren begleitet.

Manchmal würden aber auch Mitarbeiter von Macnetix an einem Projekt in der Schweiz mitarbeiten, sagt Mathys. Das hänge vom Umfang des Auftrags ab. Die Inte­gratoren wiederum sind, abgesehen von der Installation beim Kunden, für den First-Level-Support zuständig. Die Hardware wie etwa Displays und TV-Geräte bezieht Mathys über Schweizer Distributoren wie Ingram Micro, Rotronic, Mobilepro und Alltron. Mathys beliefert seinerseits die Integratoren. Wenn sie das möchten. Sie können auch nur die Software über Digmedia beziehen.

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