Die Ausgaben für Security wachsen und wachsen
Cybersecurity ist nicht nur einfach ein Wachstumsgeschäft – es ist wohl das Wachstumsgeschäft in der IT derzeit. Die Mehrheit der Schweizer und deutschen IT-Manager nennen in einer Befragung Cybersecurity als Hauptgrund für erwartete Budgeterhöhungen 2025. Und auch global steigen aktuell die Ausgaben für IT-Sicherheit.
Die IT-Budgets von Schweizer Unternehmen werden 2025 voraussichtlich steigen. Dies zeigt eine von Open Systems finanzierte Umfrage. 70 Prozent der befragten IT-Manager in der Schweiz und Deutschland rechnen damit, dass ihnen nächstes Jahr mehr finanzielle Mittel zur Verfügung stehen. Fast ein Viertel der Befragten geht sogar davon aus, dass die IT-Budgets "erheblich ansteigen" werden.
Der erwartete Anstieg von IT-Budgets für 2025 sei mit mehr IT-Projekten und Technologieinvestitionen zu erklären, schreibt das Unternehmen. Insbesondere das Cybersecurity-Budget soll davon profitieren; die Security wird klar am häufigsten als Hauptgrund für die Budgeterhöhung genannt. In der Auswertung nennt Open Systems als Beispiele für kommende Projekte den SASE-Wandel und die Umsetzung einer Zero-Trust-Strategie. Letzteres scheint für die befragten Unternehmen schon ein aktuelles Thema zu sein. 78 Prozent gaben an, bereits bis Ende 2024 erste Ergebnisse ihrer Zero-Trust-Umsetzung zu erwarten. "Auch wenn sie gerade mit ihrer Zero-Trust-Reise begonnen haben oder erst damit beginnen werden", schreibt das Unternehmen. Je schneller erste Ergebnisse geplant seien, desto höher sei auch der erwartete Budgetanstieg.
Der erwartete Anstieg deckt sich mit aktuellen Entwicklungen. Laut einer Analyse von Canalys steigen nämlich die globalen Ausgaben für Cybersicherheit. Die Zahlen sind vom zweiten Quartal 2024. In diesem Zeitraum legten die Ausgaben um 9,9 Prozent gegenüber dem Vergleichsquartal im Vorjahr zu. Die gesamten Ausgaben für Cybersecurity betrugen im Zeitraum 21,1 Milliarden US-Dollar.
Ein hart umkämpfter Markt
Alle der 12 umsatzstärksten Anbieter sicherten sich einen Teil dieser Mehrausgaben und vergrösserten entsprechend ihren Umsatz gegenüber dem Vorjahr. Gewisse Anbieter legten aber nur im tiefen einstelligen Prozentbereich zu. Einen klaren Marktführer gibt es laut Canalys nicht. Den grössten Marktanteil hält Palo Alto Networks mit 9,5 Prozent, gefolgt von Fortinet mit 7 und Microsoft mit 6,1 Prozent. Den grössten Sprung seit dem Vorjahr schaffte Crowdstrike. Das Unternehmen steigerte seinen Umsatz um 33,2 Prozent. Damit vergrösserte Crowdstrike auch seinen Marktanteil von 3,7 auf 4,5 Prozent. Einen Einfluss auf die Rangordnung hatte dies jedoch nicht: Das Unternehmen bleibt hinter Cisco (mit einem Marktanteil von rund 6 Prozent) auf dem 5. Platz.
"Die Anbieter positionieren ihre Cybersicherheitsplattformen so, dass sie die Komplexität der Kunden durch die Konsolidierung redundanter und veralteter Einzelprodukte reduzieren", ordnet Matthew Ball, Chefanalyst bei Canalys, das Wachstum ein. "Dies verringert jedoch auch die Widerstandsfähigkeit der Unternehmen, da die Abhängigkeit von weniger Anbietern steigt. Es ist ein ausgewogener Ansatz erforderlich."
Insbesondere Cybersecurity-Services werden laut Canalys immer wichtiger. Kunden würden sich an ihre IT-Partner wenden, um ihre Plattformstrategien zu beraten, zu entwerfen, zu beschaffen, aufzubauen, zu übernehmen und zu verwalten, erklärt Srikara Upadhyaya, Research Analyst bei Canalys. "Für jeden Dollar, den Unternehmen in diesem Jahr für Cybersecurity-Technologien ausgeben, werden Partner im Durchschnitt 1,90 Dollar mit Dienstleistungen erwirtschaften, wobei Managed Security Services, einschliesslich MDR, Incident Response, Managed SOC und Technologie, etwas mehr als die Hälfte der Möglichkeiten ausmachen", sagt Upadhyaya. Die Ausgaben für Cybersecurity-Dienste sollen in diesem Jahr um 12,9 Prozent auf 163,3 Milliarden Dollar steigen.