China-KI unter Beobachtung

Deepseek wirft Datenschutzbedenken auf

Uhr
von Dajana Dakic und rja

Nach dem Verbot von Deepseek in Italien hinterfragen auch die Schweizer Behörden den chinesischen KI-Bot. Wenn Deepseek die westlichen Datenschutzbestimmungen nicht erfüllen sollte, kann der EDÖB Verwaltungsmassnahmen ergreifen.

(Source: Solen Feyissa / unsplash.com)
(Source: Solen Feyissa / unsplash.com)

Die chinesische KI Deepseek ist zur Zeit in aller Munde. Doch wie sicher ist die Datenverarbeitung des Dienstes? Für Italien offensichtlich nicht sicher genug. Die dortigen Behörden sperrten wegen Datenschutzbedenken den Zugang zum KI-Bot landesweit, wie "20 Minuten" schreibt. 

Auch den Schweizer Behörden sei der drastische Unterschied zwischen chinesischen und westlichen Datenschutzrichtlinien bewusst. Das Datenschutzniveau sei in China deutlich tiefer, sagt Silvia Böhlen, Spezialistin Kommunikation beim Eidgenössischen Datenschutzbeauftragten (EDÖB) "20 Minuten" gegenüber. 

Der EDÖB verfolge verfolgt die Entwicklungen auf dem Gebiet der KI und tausche sich mit den Datenschutzbehörden der EU» aus. Dennoch liege es an den Bürgerinnen und Bürgern, ob sie mit solchen Anwendungen interagieren möchten, denn in der Schweiz gelte das Prinzip der informationellen Selbstbestimmung. Das entlaste Anbieter jedoch nicht von der in der Schweiz geltenden Informationspflicht und vom Datenschutzgesetz.

Unternehmen müssten sich an drei Grundsätze halten. Der Grundsatz der Transparenz verlange, dass Anbieter User transparent und verständlich darüber informieren, wozu und wie ihre Daten verarbeitet werden. Der Grundsatz der Verhältnismässigkeit gebe vor, dass nicht mehr Daten verarbeitet werden als notwendig, während der Grundsatz der Zweckbindung die Bindung der Datenbearbeitung an einen bestimmten Zweck, der der betroffenen Person bekannt sein muss, voraussetze.

Wenn sich Deepseek nicht an diese Grundsätze halte, könne der EDÖP Verwaltungsmassnahmen ergreifen. "Gezielte Massnahmen können nur angeordnet werden, nachdem wir einen konkreten Sachverhalt analysiert haben", räumt Böhlen gemäss "20 Minuten" ein. Ein Verbot einer App, eines Produkts oder einer Dienstleistung habe es in der Schweiz allerdings noch nie gegeben.


Deepseeks amerikanische Konkurrenten wären wohl erfreut über ein Verbot des derzeit bedeutendsten Players der KI-Welt. Auch der chinesische Tech-Riese Alibaba plant Deepseek zu übertreffen. Erfahren Sie hier mehr über Alibabas neues KI-Modell, das noch leistungsstärker als Deepseek sein soll.

Webcode
hZkUCxFS