Neuheiten zur Tech World 2024

Lenovo präsentiert den wandelbaren Laptop von heute und den KI-Buddy von morgen

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von René Jaun und yzu

Vom Laptop über den persönlichen Assistenten bis zur Lernplattform rüstet Lenovo all seine Produkte mit künstlicher Intelligenz auf. An seiner Hausmesse zeigte das chinesische Unternehmen auch Gadgets aus der Zukunft, darunter die KI-Maus, der KI-Buddy und die KI-Familienplattform.

An der Tech World gab Lenovo auch eine Partnerschaft mit dem Fussballverband Fifa bekannt. (Source: zVg)
An der Tech World gab Lenovo auch eine Partnerschaft mit dem Fussballverband Fifa bekannt. (Source: zVg)

"Mit einem der umfassendsten KI-Portfolios der Branche bieten wir leistungsstarke, flexible und vertrauenswürdige Geräte und Lösungen, die den Einzelnen stärken und den Wandel in allen Branchen vorantreiben." Dieses Zitat von Luca Rossi, Präsident von Lenovos Intelligent Devices Group, dürfte sehr gut auf den Punkt bringen, was das chinesische Unternehmen an seiner diesjährigen Hausmesse Tech World vermittelt haben wollte. In gefühlt jeder Produktneuheit hebt Lenovo die darin integrierte künstliche Intelligenz und das damit verbundene Potenzial hervor.

Der mit KI aufgerüstete KI-PC

Bekannt ist Lenovo unter anderem für seine Laptops und Tablets. Eine Mischung von beidem ist das Thinkpad X1 2-in-1, welches Lenovo in einer aktualisierten Variante (Gen 2) vorstellt. Wer es nutze, könne mühelos zwischen Tablet- und Laptop-Modus wechseln, erklärt Lenovo. Das Gerät wird von einem Intel Core Ultra 200V-Prozessor angetrieben und hat eine Neural Processing Unit (NPU) an Bord, die bis zu 48 TOPS (Billionen Rechenaufgaben pro Sekunde) verarbeiten kann. Der Windows-11-Laptop-Hybride ist somit einer von Microsofts Copilot+-PCs, der KI-Modelle lokal auszuführen vermag. Welche Neuigkeiten Microsoft in puncto Copilot+ vorstellte, lesen Sie hier.

Ein Laptop mit vielen virtuellen Bildschirmen

Das Thinkpad X1 2-in1 Gen 10 Aura Edition. (Source: zVg)

Doch bei Lenovo bleibt es nicht beim Microsoft-KI-Assistenten Copilot. Unter dem Namen "Lenovo AI Now" lanciert das Unternehmen auch einen eigenen KI-Assistenten. Dieser verwandle "herkömmliche PCs in wirklich personalisierte KI-Geräte", schreibt Lenovo dazu. Das dem Tool zugrunde liegende grosse Sprachmodell basiert auf Metas Llama 3.1, dazu kommt noch eine "persönliche Wissensdatenbank", wie Lenovo es ausdrückt; auf Cloud-Verarbeitung sei der KI-Assistent nicht mehr angewiesen. "Lenovo AI Now" könne diverse Aufgaben erleichtern oder automatisieren, "von der Dokumentenverwaltung und der Transkription von Online-Meetings bis hin zur Gerätesteuerung und Inhaltserstellung".

KI steckt Lenovo auch in den Thinksmart Core Gen 2. Das Gerät ist speziell für Videokonferenzsysteme in Konferenzräumen entwickelt, wie Sie hier lesen können.

Zu den aktuellen Neuigkeiten gehört auch "Lenovo Learning Zone", eine KI-basierte Plattform für Lernende. Zum Service gehören verschiedene Tools, mit denen Studierende etwa Vorlesungen transkribieren, aus Unterrichtsmaterial Lernquizes erstellen oder ihre Notizen digitalisieren können. Die "Learning Zone" ist kostenlos, erfordert aber den installierten KI-Assistenten "AI Now", wie Lenovo im Kleingedruckten vermerkt.

Preise und Verfügbarkeit

All diese neuen Tools und Geräte kommen in absehbarer Zeit in den Handel:

  • Das Lenovo Thinkpad X1 2-in1 Gen 10 Aura Edition wird ab Februar 2025 zu einem voraussichtlichen Startpreis von 2499 Franken erhältlich sein.

  • Lenovo AI Now wird ab Q1 2025 als kostenlose Download-Option für ausgewählte Lenovo AI PCs und als Vorinstallation auf ausgewählten Systemen verfügbar sein.

  • Lenovo Learning Zone wird ab Dezember 2024 als kostenlose Download-Option für ausgewählte Lenovo AI PCs verfügbar sein und ab Februar 2025 auf ausgewählten Systemen vorinstalliert sein.

  • Der Lenovo Thinksmart Core Gen 2 + Controller startet bei 2726 Franken und ist ab Ende 2024 erhältlich.

Mit KI geht noch mehr

Traditionsgemäss nutzt Lenovo die Tech World auch, um noch nicht marktreife Produkte vorzustellen. Zu den wortwörtlich grössten Prototypen gehört die "Super Multi-View 3D Conference Solution". Sie bietet laut Lenovo nämlich ein 65-Zoll-3-D-Display, mit dem immersive Erlebnisse ohne Brille möglich seien. Das Gerät ist für Interaktionen mit mehreren Personen und mehreren Blickwinkeln ausgelegt. Es nimmt 3-D-Videos in Echtzeit aus verschiedenen Perspektiven auf. Wer mit dem Gerät an Onlinemeetings teilnehme, könne dadurch "Besprechungen mit einem natürlichen Gefühl von Tiefe und Interaktion erleben, wodurch physische Barrieren beseitigt werden und sich die Zusammenarbeit aus der Ferne eher wie eine persönliche Kommunikation anfühlt", heisst es in Lenovos Mitteilung.

Viel kleiner und – Hand aufs Herz – auch viel unspektakulärer, ist die "Lenovo AI Mouse", eine Maus mit dedizierter KI-taste. Die Neuheit erinnert an die ChatGPT-Funktion, welche Logitech unlängst in seine Tools einbaute und die sich ebenfalls auf Knopfdruck aufrufen lassen soll.

Die Palette an künftigen Konzepten rundet Lenovo mit einer Reihe KI-Plattformen ab:

"Home AI Brain" richtet sich an Familien und erstellt mithilfe von KI automatisch Videos mit den Höhepunkten besonderer Ereignissen.

Der "AI Buddy" simuliert laut Lenovo "eine emotionsbasierte Benutzeroberfläche". Der KI-Assistent könne auf personalisierte Weise mit dem menschlichen User interagieren und seine Antworten entsprechend seiner Präferenzen und Anfragen anpassen. Der "AI Buddy" erledige etwa Terminplanung, Erinnerungen und tägliche Aufgaben effizient und soll sich nahtlos in die Routine der Benutzer einfügen.

Etwas Ähnliches zeigte auch Motorola, das seit 2014 Lenovo gehört. Die Smartphone-Abteilung von Lenovo präsentierte eine erweiterte Version des bereits erhältlichen Assistenten "Moto AI". Dazulernen soll das Tool dank einer Verbindung mit einem Large Action Model (LAM). Damit wäre es in der Lage, "die Umgebung des Benutzers zu verstehen, aus seinem Verhalten zu lernen, um personalisierte Antworten zu geben und natürliche Sprache in Aktionen zu übersetzen und diese nahtlos im Namen des Benutzers auszuführen". Als Beispiel führte Motorola vor, wie ein Nutzer dem KI-Assistenten den Befehl erteilte "Bestell mir einen Eiskaffee". Künftig könnte "Moto AI" darauf das nächstgelegene Café finden, die Bestellung aufgeben und den Nutzer informieren, wann sie abgeholt werden kann.

 

Im Frühling 2024 traf die Redaktion die Nummer 2 von Lenovo, Kirk Skaugen. Hier erfahren Sie, was es mit der Vision "Von der Hosentasche bis zur Cloud" auf sich hat und was Lenovo der Schweizer Markt für Lenovo hat.

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