Nach Rückzug kleinerer Anbieter

Update: Jetzt beschwert sich Google bei der EU-Kommission über Microsoft

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von René Jaun und Joël Orizet und ahu, jor

Google wirft rivale Microsoft vor, seine Stellung auf dem Markt für Cloud-Services zu missbrauchen. Erstmals hat das Unternehmen bei der EU-Kommission eine Beschwerde eingereicht. Erst vor Kurzem zogen europäische Anbieter ihre Beschwerde zurück.

(Source: Anna Surovková / Unsplash.com)
(Source: Anna Surovková / Unsplash.com)

Update vom 26.09.2024: Im Juli 2024 erst haben der Verband europäischer Cloud-Anbieter (CISPE) und OVHcloud ihre Beschwerde vor der EU-Kommission gegen Microsoft zurückgezogen, nachdem der US-amerikanische Konzern ihnen Zugeständnisse gemacht hatte. Doch nun gibt Microsoft-Rivale Google an, eine neue Beschwerde eingereicht zu haben, wie "Watson" berichtet. Demnach verhalte sich Microsoft wettbewerbswidrig, indem das Unternehmen restriktive Lizenzbedingungen und diskriminierende Preise festlege.

So werde es für Kunden teurer und komplexer, das Microsoft-Produkt Windows Server in Cloud-Umgebungen zu nutzen, die nicht von Microsoft stammen. Der Konzern bestrafe damit Kunden, sie sich für konkurrierende Cloud-Anbieter entscheiden. Zudem schränke Microsoft Sicherheitsaktualisierungen und andere wichtige Upgrades für in Microsoft-fremden Clouds laufende Windows-Server-Instanzen ein. Dies könnte negative Konsequenzen für die Sicherheit von Cloud-Diensten haben. Ausserdem herrschten bei Microsoft eine "unzureichende Sicherheitskultur" und "langjährige Probleme in Bezug auf Sicherheit und Zuverlässigkeit", zitiert "Watson" aus Googles Beschwerde.

Microsoft wiederum gibt sich gelassen: "Da es Google nicht gelungen ist, europäische Unternehmen zu überzeugen, gehen wir davon aus, dass es Google auch nicht gelingen wird, die Europäische Kommission zu überzeugen", zitiert "Watson" einen Unternehmenssprecher.

 

Originalmeldung vom 12.07.2024 :

Microsoft einigt sich im Cloud-Streit mit europäischen Rivalen

Ende 2022 hatte der Verband europäischer Cloud Provider CISPE bei der EU-Kommission eine Beschwerde gegen Microsoft eingereicht. Der Vorwurf lautete, Microsoft verletze das Wettbewerbsrecht, indem der Konzern seine Vormachtstellung im Bereich der Produktivitätssoftware ausnutze, die Auswahl einschränke und unverhältnismässig hohe Gebühren verlange, wenn europäische Kunden in die Cloud wechseln wollten. Nun hat jedoch der Cloud-Verband, zu dem ausser 26 kleinen Cloud-Anbietern in der EU auch Amazon Web Services (AWS) gehört, seine Beschwerde zurückgezogen. 

Wie die Nachrichtenagentur "Reuters" berichtet, bezahlt Microsoft dem Cloud-Verband 20 Millionen Euro, um eine kartellrechtliche Untersuchung und eine potenziell hohe Geldstrafe abzuwenden. Der Deal sieht ausserdem vor, dass Microsoft die CISPE-Mitglieder für entgangene Einnahmen in den vergangenen zwei Jahren entschädigt. Zudem soll der Windows-Konzern innerhalb der nächsten neun Monate ein Produkt entwickeln, das es den CISPE-Mitgliedern ermöglicht, Microsoft-Software auf ihren Plattformen in der Azure-Cloud zu Preisen auszuführen, die denen von Microsoft entsprechen. 

Vom Vergleich ausgeschlossen sind allerdings AWS, Google Cloud und Alicloud. AWS zeigt sich enttäuscht und fordert Microsoft erneut dazu auf, seine "diskriminierenden Praktiken" zu beenden, wie sich ein Sprecher von "Reuters" zitieren lässt. Google Cloud lässt derweil verlautbaren, man hoffe, dass die Regulierungsbehörden in anderen Ländern die Lizenzierungspraktiken von Microsoft weiter untersuchen würden. 

Der Streit zwischen CISPE und Microsoft zieht sich seit Jahren hin - Microsoft hatte bereits Mitte 2022 vergeblich versucht, europäische Cloud-Anbieter mit dem Versprechen flexiblerer Lizenzen zu beschwichtigen. Lesen Sie hier mehr dazu

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