ECSO-Mitgliedschaft und PESCO-Projekt

Der Bund beteiligt sich an internationalen Cybersecurity-Initiativen

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von René Jaun und NetzKI Bot und gal

Der Bund wird Mitglied der European Cyber Security Organisation. Dadurch erhält er unter anderem Zugang zu Publikationen und kann Forschungsschwerpunkte vorschlagen. Das VBS beteiligt sich zudem an einem internationalen Projekt zur Verbesserung der Cyberverteidigung.

(Source: DC Studio/Freepik.com)
(Source: DC Studio/Freepik.com)

Die Schweizerische Bundesverwaltung soll Mitglied der European Cyber Security Organisation (ECSO) werden. Der Bundesrat genehmigte dies an seiner Sitzung vom 21. August und ermächtigte das Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) den Antrag auf Mitgliedschaft zu stellen.

Eine Mitgliedschaft stärke die Cybersicherheit der Schweiz und ermögliche die Koordination mit europäischen Partnern, heisst es in der Mitteilung des Bundesrats.

Die ECSO wurde 2016 als gemeinnütziger Verein in Belgien gegründet, um eine öffentlich-private Partnerschaft im Bereich der Cybersicherheit mit der Europäischen Kommission zu lancieren. Sie ist heute die einzige europäische sektorübergreifende sowie unabhängige Mitgliederorganisation für Cybersicherheit, wie der Bund anmerkt. Die ECSO versammelt und vertritt öffentliche und private europäische Cybersicherheitsakteure und fördert ihre Zusammenarbeit. Laut eigener Angaben zählt die ECSO aktuell über 300 Mitglieder. Auch ein paar Akteure aus der Schweiz sind dabei, so etwa das Unternehmen Novartis sowie die Hochschulen HSLU und ZHAW.

Durch die ECSO-Mitgliedschaft erhalten die zuständigen Fachstellen des Bundes Zugang zu den Arbeitsgruppen der ECSO, die einen themenspezifischen Austausch mit Expertinnen und Experten aus dem EU-Raum ermöglichen. Des Weiteren erhält der Bund Zugang zu den von den Arbeitsgruppen erstellten Forschungspublikationen und kann deren Inhalt mitgestalten.

Ausserdem könne die Schweiz sich aktiv einbringen und etwa Forschungsschwerpunkte im Bereich Cybersicherheit vorschlagen. Die ECSO-Empfehlungen wirken sich laut dem Bund direkt auf die Ausschreibungen der Forschungsprogramme der EU aus, namentlich auf Horizon Europe und Digital Europe.

PESCO-Projekt zur Cyberverteidigung

Am 21. August fällte der Bundesrat noch eine weitere Entscheidung im Bereich Cyberverteidigung. Die Exekutive genehmigt nämlich, dass sich das VBS am Projekt "Cyber Ranges Federation" Projekt der Permanent Structured Cooperation (PESCO) der EU beteiligt. Die 2017 vom EU-Rat ins Leben gerufene Organisation hat das Ziel, die Fähigkeiten der Streitkräfte zu erweitern und deren Interoperabilität zu erhöhen. 26 der 27 EU-Staaten beteiligen sich an den PESCO-Projekten und auf Anfrage sei auch die Teilnahme von Drittstaaten möglich, erklärt der Bundesrat, wobei der EU-Rat und die weiteren am Projekt beteiligten Staaten dies noch genehmigen müssen. Die spezifische Zusammenarbeit im Rahmen der Projekte erfolge im Einklang mit den Neutralitätspflichten der Schweiz, fügt der Bund hinzu.

Im Projekt "Cyber Ranges Federation" geht es darum, die internationale Zusammenarbeit im Bereich der Cyberverteidigung zu verbessern. Die Computer-Simulationsumgebungen mehrerer Länder sollen miteinander verbunden werden, um eine komplexere und realistischere Übungsumgebung zu schaffen. Dies ermögliche, die Qualität der Ausbildung und die Interoperabilität sowohl aus technischer als auch aus organisatorischer Sicht zu verbessern, erklärt der Bund. Die Zusammenführung trage auch dazu bei, die Forschung und Entwicklung im Bereich Cyber voranzutreiben.

Gegenwärtig beteiligen sich Estland, Belgien, Bulgarien, Finnland, Frankreich, Italien, Luxemburg und Österreich am Projekt. Die Schweiz wird über ihre Cyber Training Range, die im Rahmen bestimmter Übungen je nach Bedarf der Schweizer Armee punktuell verbunden wird, am Projekt teilnehmen. Deren Fachpersonal erhalte damit "ein vielfältigeres virtuelles Trainingsumfeld, was letztlich die Verteidigungsfähigkeit der Schweiz im Bereich Cyber verbessert", wie der Bund schreibt.

Die sogenannten Cyber Ranges sind Simulationsumgebungen, die nicht nur der Erprobung von Technologien, sondern auch der Ausbildung von Fachpersonal dienen.


 

Die Schweizer Armee soll künftig Drohnen für Aufklärung und Angriffe einsetzen. Die entsprechenden Technologien will das VBS in der Schweiz beschaffen und veranstaltete zu diesem Zweck einen Round Table mit Teilnehmenden aus der Industrie. Mehr dazu lesen Sie hier.

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