Finanzielle Sanierung

Update: Atos bekommt grünes Licht für Rettungsplan

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von Yannick Züllig und René Jaun und NetzKI Bot und Joël Orizet und rja, tme, cka

Der kriselnde französische IT-Konzern Atos hat vom Handelsgericht Nanterre die Genehmigung für den beschleunigten Sanierungsplan erhalten. Zwischen November und Januar sind Kapitalerhöhungen und die Emission von Schuldtiteln vorgesehen.

Der Hauptsitz von Atos in Bezons, einem Vorort von Paris. (Source: atos.net)
Der Hauptsitz von Atos in Bezons, einem Vorort von Paris. (Source: atos.net)

Update vom 29.10.2024: Das Handelsgericht Nanterre hat dem französischen IT-Konzern Atos die Genehmigung für den beschleunigten Schutzplan erteilt. Für Atos ist dies ein "entscheidender Schritt im finanziellen Restrukturierungsprozess", wie das Unternehmen mitteilt. Der Plan sieht demnach vor, Schulden in Höhe von 2,9 Milliarden Euro in Eigenkapital umzuwandeln und neue Schulden von bis zu 1,675 Milliarden Euro aufzunehmen. Atos will diese Massnahmen zwischen November 2024 und Januar 2025 umsetzen. 

“Dieser wichtige Schritt garantiert die Kontinuität der Aktivitäten von Atos im besten Interesse unserer Mitarbeiter und Kunden und ermöglicht es uns, die Gruppe mit Zuversicht in ein neues Kapitel ihrer Geschichte zu führen”, lässt sich Philippe Salle, Vorsitzender des Verwaltungsrats von Atos und ab 1. Februar 2025 auch CEO des Konzerns, in der Mitteilung zitieren. 
 

Update vom 1.10.2024: 

Atos will Schulden umwandeln und neue Schulden aufnehmen

Als Reaktion auf seine angeschlagene finanzielle Situation hat der französische IT-Konzern Atos seinen Gläubigern und Aktionären einen beschleunigten Schutzplan vorgestellt. Zu den darin aufgeführten Massnahmen gehören die Umwandlung von 2,9 Milliarden Euro Schulden in Eigenkapital sowie die Aufnahme von 1,5 bis 1,675 Milliarden Euro an neuen Schulden und neuem Eigenkapital, wie der Konzern mitteilt.

Bei den Gläubigern und Aktionären des Unternehmens erhielt der Plan die nötigen Zweidrittelmehrheiten – Atos selbst spricht in der Mitteilung sogar von "überwältigenden Mehrheiten". So erhielt der Plan 75 Prozent Ja-Stimmen der Aktionäre und fast 100 Prozent Zustimmung Seitens Gläubiger. Noch ausstehend ist die Genehmigung des zuständigen Handelsgerichts. Dessen Entscheid seit gegen Ende Oktober 2024 zu erwarten, heisst es bei Atos.

Update vom 03.09.2024:

Atos schraubt Finanzziele herunter

Aufgrund einer schwachen Branchenkonjunktur hat Atos seine finanziellen Ziele nach unten korrigiert. Die geplante Sanierung sei davon jedoch nicht beeinflusst, betonte das kriselnde französische IT-Unternehmen in einer Mitteilung. Für das laufende Jahr erwartet das Unternehmen nun einen Umsatz von 9,7 Milliarden Euro statt der zuvor prognostizierten 9,8 Milliarden Euro. Die operative Gewinnmarge wird voraussichtlich nur bei 2,4 Prozent liegen, statt der ursprünglich anvisierten 2,9 Prozent.

Bis ins Jahr 2027 soll der Umsatz ausserdem auf 10,6 Milliarden Euro wachsen, bei einer Gewinnmarge von 9,4 Prozent. Bislang kommuniziert war ein Umsatz von 11 Milliarden und eine Marge von 9,9 Prozent.

Nach der Gewinnwarnung brach die Aktie am Montag ein und verlor zuletzt 3,5 Prozent an Wert, wie "Manager Magazin" berichtet. Das Papier hat im vergangenen Jahr etwa 90 Prozent seines Wertes eingebüsst. Während der Kurs im September 2023 noch bei 7,80 Euro lag, beträgt er mittlerweile nur noch 0,79 Euro. 

Originalmeldung vom 8.8.2024:

Atos meldet erheblichen Verlust im ersten Halbjahr 2024

Atos hat sein Geschäftsergebnis für das erste Halbjahr 2024 vorgestellt. Der kriselnde französische Techkonzern meldet einen Nettoverlust von 1,941 Milliarden Euro, wie aus den Geschäftszahlen hervorgeht.

Der Umsatz des Unternehmens sank um 2,7 Prozent auf 4,964 Milliarden Euro. Der Bereich Eviden litt dabei stärker als Tech Foundations und verzeichnete einen Umsatzrückgang von 4,2 Prozent auf 2,38 Milliarden Euro. Das Ergebnis liege im Rahmen des Ende April vorgestellten Geschäftsplans, sagte CEO Jean Pierre Mustier, welcher den Posten Ende Juli übernahm. 

Jean-Pierre Mustier, CEO bei Atos. (Source: Atos.net)

Weiter sagte Mustier: "Die Eröffnung eines beschleunigten Schutzschirmverfahrens durch das Handelsgericht ist ein wichtiger Schritt im Prozess der finanziellen Restrukturierung von Atos. Wir haben nun eine Vereinbarung mit unseren Finanzgläubigern getroffen, die ausreichend Liquidität für den Betrieb des Unternehmens bereitstellt und eine solide Grundlage für die Zukunft des Unternehmens schafft. Dies ist der Beginn einer neuen Phase des Aufschwungs und der Entwicklung der Gruppe, in der wir uns verstärkt darauf konzentrieren, unsere Kunden durch Innovation und hohe Servicequalität zu bedienen."
 

Ende Juni 2024 zog sich das Onepoint-Konsortium aus den Verhandlungen bezüglich der Restrukturierung des verschuldeten IT-Konzerns Atos zurück. Der tschechische Milliardär Daniel Kretinsky signalisiert hingegen erneut Interesse an einer Übernahme, wie Sie hier lesen können.

 

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