Update: Die Post führt Video-Beratungsformate am Postschalter ein
In den kommenden vier Jahren will die Schweizerische Post 170 Filialen schliessen. Mit den davon betroffenen Gemeinden ist sie im Gespräch und sucht nach neuen Filialpartner für ihre Dienstleistungen. Zudem will sie schweizweit neue Video-Beratungsformate einführen.
Update vom 30.10.2024: Wer einen Postschalter besucht, wird dort künftig möglicherweise per Video beraten. Die Post will laut einer Mitteilung entsprechende Beratungsformate schweizweit einführen und zwar sowohl in den eigenen Filialen als auch in Filialen mit Partnern.
Damit, erklärt der Konzern, könnten Post-Mitarbeitende die Kundinnen und Kunden auch in Partnerfilialen persönlich beraten. Man entwickle zudem neue Selbstbedienungselemente. Auch dank ihnen soll es für die Kundinnen und Kunden künftig noch einfacher werden – ohne lange Wartezeiten", heisst es dazu.
Wie die Post ausserdem mitteilt, hat sie ab Juli dieses Jahres die Kantone und Gemeinden kontaktiert, die von "Angebotsanpassungen" – also geplanten Filialschliessungen - betroffen sind. Man wolle bis Ende 2028 für jeder der betroffenen 170 Filialen eine Lösung finden, erklärt die Post. Aktuell suche man weitere rund 170 Filialpartner für Post-Dienstleistungen.
Aufgrund der Mengenrückgänge können wir uns keine 2000 eigenen Filialen leisten", erklärt Post-CEO Roberto Cirillo. "Weil wir aber trotzdem schweizweit für unsere Kundinnen und Kunden präsent sein wollen, setzen wir auf die seit Jahren bewährten Partnerfilialen. Nur so können wir auch künftig den Grundversorgungsauftrag erfüllen und meist noch längere Öffnungszeiten bieten."
Originalmeldung vom 29.05.2024:
Post schliesst 170 Filialen - und investiert in Digitalisierung
Die Post stellt mit "Post von morgen" ihr Programm für die Jahre 2025-2028 vor. In den kommenden Jahren schliesst die Post knapp 170 Filialen, während der Konzern seine Rolle als Logistikdienstleister und Digitalisierungstreiber ausbauen will, wie es in einer Mitteilung heisst.
600 selber betriebene Filialen sollen das "Rückgrat" eines Filialnetz mit 2000 bedienten Standorten bilden. Zusammen mit Banken, Krankenkassen und Versicherungen sowie Behörden. wolle man diese eigenen Filialen zu Dienstleistungszentren weiterentwickeln. Insgesamt will die Post in den nächsten vier Jahren über 100 Millionen Franken in ihr Personal, in die nachfrageorientierte Modernisierung von Filialen und in neue Formate mit attraktiver Erreichbarkeit investieren.
Der Abbau von 768 auf 600 Filialen soll keine Entlassungen zur Folge haben, berichtet das "St. Galler Tagblatt" unter Bezug auf Post-Insider.
Mehr digitale Dienstleistungen
Während das Filialengeschäft abnimmt, will die Post jedoch andere Bereich ausbauen. So will die Post "ihre Position als führende Dienstleisterin" im Logistik-Markt weiter ausbauen. Auch in den Bereichen Güterlogistik und im Werbemarkt will das Unternehmen weiter wachsen.
Darüber hinaus will die Post "die digitale Transformation in der Schweiz [...] mit ihren Dienstleistungen und Services weiter fördern", Etwa mit ihrem Angebot an digitalen Kommunikationsdienstleistungen.
Wie genau die Post die digitale Transformation antreiben will, und welche Rolle dabei die künstliche Intelligenz spielt, erklärte Post-CIO Wolfgang Eger im Interview mit der Netzwoche, welches Sie hier nachlesen können.
Im Jahr 2023 verschickte die Post weniger Briefe und Pakete und verbuchte ausserdem weniger Gewinn. Mehr zu den Geschäftszahlen lesen Sie hier.