Neues Büro und mehr KI-Features

Workday hegt Wachstumspläne in der Schweiz

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von Yannick Züllig und jor

Der Cloud-ERP-Anbieter Workday möchte in der Schweiz wachsen. Besondere Ambitionen hegt das kalifornische Unternehmen in den Bereichen KMU und Behörden.

Workday-Hauptsitz in Pleasanton, Kalifornien. (Source: zVg)
Workday-Hauptsitz in Pleasanton, Kalifornien. (Source: zVg)

Workday, der kalifornische Cloud-ERP-Anbieter, wächst. Der weltweite Umsatz lag im ersten Quartal 2024 bei 1,9 Milliarden US-Dollar, ein Plus von 18 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Ein Grossteil der Erlöse (1,8 Milliarden Dollar) stammt aus den Erträgen der Abonnements von 10'000 Kunden weltweit.

Workday-GM Frederic Alran spricht an der Medienkonferenz

Frédéric Alran (zweiter von links), General Manager ALPS, Workday. (Source: Netzmedien)

In der Schweiz hat Workday inzwischen über 1000 Kunden mit 280'000 Nutzern, wie Frédéric Alran, General Manager ALPS von Workday, an einem Medienanlass in Zürich verriet. Einige dieser Kunden sind allerdings auch lokale Niederlassungen von internationalen Unternehmen, die auf einer europäischen oder globalen Ebene bereits Kunden von Workday sind.

Lokales Wachstum fördern

Workday möchte allerdings "in lokales Wachstum" investieren, sagte Alran. Das Unternehmen hat insbesondere KMUs im Blick, verstärkt das lokale Partnernetzwerk und richtet auch ein neues Büro ein.

Die neuen Workday-Räumlichkeiten entstehen am Zürcher Utoquai auf einer Fläche von über 600 Quadratmetern. Dies sei notwendig, da sich Workdays Schweizer Team in den vergangenen zwei Jahren verdoppelt habe, und auch immer noch neue Leute eingestellt werden.

Die neuen Büros will Workday im Juli beziehen, eine offizielle Eröffnungsfeier soll im Herbst stattfinden.

KMUs mit Partnern abholen

Bei Workdays Kunden handelt es sich eigenen Angaben zufolge vor allem um Grossunternehmen. 6 der 10 grössten am SMI gelisteten Unternehmen seien bereits Kunden. "Unser Marktanteil ist beeindruckend, aber es gibt noch viel zu tun", sagte Alran. Im hiesigen KMU-Segment habe Workday unlängst Partnerschaften mit Unternehmen wie SoftwareOne, Weleda oder der Hotelfachschule Lausanne vereinbart.

Um das Wachstum in der Schweiz anzutreiben, setzt Workday auch auf die Zusammenarbeit mit Partnern, mit einer etablierten Schweizer Präsenz. Laut Alran ziehen kleine und mittelere Unternehmen den Umgang mit lokalen Partnern einer Zusammenarbeit mit weltweit aktiven Unternehmen vor.

Mehr und mehr KI - auch generativ

Ein solcher Partner mit lokaler Präsenz ist etwa PWC, selbst ein Kunde von Workday. Mit der globalen Einführung des Workday-Systems habe PWC 731 HR-Systeme ersetzt, erklärte Gerald Borchert-Meyerhoff, Workday EMEA Alliance Leader bei PWC, am Medienanlass. Dies habe zu einer enormen Vereinfachung im globalen Austausch geführt. So wurden nun die Jobtitel in den über 140 Ländergesellschaften vereinheitlicht, wie Borchert-Meyerhoff ausführte.

Ausser mit Vereinheitlichung will Workday auch mit technischen Innovationen bestechen. "Unser Fokus auf ein vergleichsweise schmales Portfolio mit HR- und Finanzlösungen erlaubt uns, gezielte Investitionen zu machen", sagte Jens Löhmar, CTO Kontinentaleuropa & DACH bei Workday.

Jens Löhmar, CTO von Workday im DACH-Raum spricht an der Medienkonferenz

Jens Löhmar (rechts), CTO Kontinentaleuropa & DACH bei Workday. (Source: Netzmedien)

Ein grosses Augenmerk liege dabei "natürlich" auf KI-Features, sagte Löhmar. Hier sind Daten von zentraler Bedeutung. Mit über 800 Milliarden Transaktionen auf seiner Plattform verfügt Workday bereits über einen enormen Datenberg. 

Diesen nutze Workday nun in über 50 KI-gestützten Use Cases, führte Löhmar aus. Im Vordergrund stünden Machine- respektive Deep-Learning. Doch auch generative KI soll künftig bei Workday zum Einsatz kommen.

25 solcher Use Cases finden sich derzeit auf der Roadmap von Workday. Ein halbes Dutzend befindet sich bereits in einer Testphase mit den "Early Adopters". Ein solcher Use Case ist etwa die Generierung einer Stellenbeschreibung, basierend auf dem Profil eines Workday-Nutzers. Mit dem zweiten Release des Jahres (2024R2) sollen die entsprechenden Features im September auch allgemein verfügbar werden.

 

Mehr zu den Plänen von Workday in der Schweiz lesen Sie im grossen Interview mit Gregory Strasser, Regional Director, Workday Switzerland.

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