Warum KI für den Einsatz in Unternehmen unvermeidlich ist
Anlässlich des 14. Glenfis Cloud Talk haben Experten die Herausforderungen und Lösungen im Bereich Cloud-Management und künstliche Intelligenz diskutiert. Referenten von BUDS, Swisscom, Infoguard und natürlich Glenfis teilten ihre Erkenntnisse und Erfahrungen.
Am 22. Mai 2024 ist der 14. Glenfis Cloud Talk im Restaurant Clouds in Zürich über die Bühne gegangen. Der Event bot den Gästen eine Plattform, um über die aktuellen Herausforderungen und Lösungen im Bereich Cloud-Management und künstliche Intelligenz (KI) zu diskutieren.
Glenfis-CEO Joachim Görg eröffnete die Veranstaltung und führte durch das Programm. Im Fokus des Cloud Talks stand diesmal die Frage, welche Rolle KI als Schlüssel zur Bewältigung der Cloud-Herausforderungen spielen kann. Görg vertrat die Ansicht, dass die Komplexität moderner Cloud-native-Lösungen und Multi-Cloud-Umgebungen neue Ansätze erfordere, um diese effektiv zu managen. "Die künstliche Intelligenz wird zunehmend Voraussetzung zur Beherrschung der Multi-Cloud", sagte Görg. Durch den Einsatz von KI könnten Unternehmen eine proaktive und adaptive Haltung gegenüber den sich ständig ändernden Anforderungen der digitalen Landschaft einnehmen, was sie nicht nur sicherer und "compliant" mache, sondern auch ihre Wettbewerbsfähigkeit stärke.
Die Experten-Sicht
Darko Butina vom slowenischen KI-Beratungsunternehmen BUDS vertrat die Expertensicht. Butina präsentierte einen Vortrag mit dem Titel "How to Win in Business with AI?". Er betonte, dass KI unvermeidlich sei und Unternehmen, die sie effektiv einsetzen, signifikante Vorteile erzielen könnten. Ein Beispiel dafür sei ein Schweizer Versicherer, der durch die Implementierung einer KI-Lösung seine Produktivität um über 900 Prozent steigern konnte, schwärmte Butina.
Er erklärte, wie KI Aufgaben verbessern, Prozesse zentralisieren und neue Geschäftsmodelle ermöglichen kann. Butina empfahl Unternehmen, KI-Lösungen zu nutzen, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu steigern und neue Marktchancen zu ergreifen. Denn Management und VR müssten schon heute auf KI-Entwicklungen reagieren und die Firmenstrategie so gestalten, dass KI ein integraler Teil von Prozessen und Angeboten des Unternehmens sei. Dabei ist es laut Butina wichtig, dass "Firmen die Benutzung von KI-Lösungen bei Mitarbeitern unterstützen und nicht verbieten, damit sie die KI-Lösungen richtig umsetzen und die Firmen Kontrolle über ihr eigenes geistiges Eigentum und Daten behalten".
Provider-Sicht
Christof Zogg, Head of Business Transformation bei Swisscom, beleuchtete in seinem Referat die historische Entwicklung der Public Cloud, die seit 2006 existiert und zahlreiche Vorteile wie Skalierbarkeit, schnelle Markteinführung und Kosteneffizienz verspricht.
Dennoch setzte sich die Cloud-Technologie bisher noch nicht flächendeckend durch, wie Zogg weiter ausführte. Early Adopters seien teilweise ernüchtert, da die versprochenen Kostenvorteile nicht immer eingetreten seien. Und "Laggards" also die Nachzügler hätten vielfach noch nicht einmal begonnen, Cloud-Technologien zu nutzen.
Zogg hob hervor, dass die GenAI die nächste Raketenstufe der Cloud-Entwicklung zünden könnte. Der immense Rechenbedarf für das Training grosser Sprachmodelle, also LLMs und deren Betrieb, erfordere enorme Rechenkapazitäten. In diesem Kontext ist für Zogg On-Prem-Hosting von GenAI keine realistische Alternative. Zoggs Arbeitgeberin Swisscom entwickle dafür mit der Swiss AI Platform ein Private-AI-Cloud-Angebot, das im vierten Quartal 2024 lanciert werden soll. Diese Plattform biete Unternehmen die nötige Rechenleistung und Infrastruktur.
Kunden-Sicht
Stefan Rothenbühler von Infoguard sprach über "KI-unterstützte Cyberabwehr" und erläuterte, wie KI zur Verbesserung der Sicherheitsüberwachung und zur Reaktion auf Cyberbedrohungen beitragen kann. Er präsentierte Daten aus dem MDR-Prozess (Managed Detection & Response) von Infoguard, der zeigt, dass KI-basierte Tools Angreifer verlangsamen, aber menschliche Interventionen weiterhin notwendig sind. Rothenbühler betonte, dass die Integration von KI in Sicherheitsstrategien entscheidend sei, um effektive Cyberabwehr zu gewährleisten und Bedrohungen frühzeitig zu erkennen.
Glenfis-Sicht
Martin Andenmatten von Glenfis stellte AIOps als Grundlage für das zukünftige IT-Management vor. Er erklärte, dass die zunehmende Komplexität der IT-Systeme durch Digitalisierung und Cloud-Nutzung nur durch den Einsatz von KI bewältigt werden könne. AIOps automatisiere die Einhaltung von Compliance- und Governance-Vorschriften und verbessere die Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit von Cloud-Systemen.
Podiumsdiskussion und Networking
Im Anschluss an die Vorträge fand eine angeregte Podiumsdiskussion statt. Abschliessend bot der Apéro Gelegenheit zum Networking und weiteren Austausch.
Der nächste Cloud Talk von Glenfis findet voraussichtlich im Herbst statt.
Seit Januar ist übrigens Joachim Görg CEO von Glenfis, der die Funktion von Glenfis-Gründer Martin Andenmatten übernimmt, wie Sie hier nachlesen können.