Studie des BFS

Nur wenige Schweizer Jobs haben ein hohes Automatisierungsrisiko

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von Maximilian Schenner und rja

Ergebnisse einer BFS-Publikation zeigen: 13,3 Prozent der Erwerbstätigen in der Schweiz nutzen für die Arbeit weder Computer, Tablet oder Smartphone. 31 Prozent führen hingegen nie manuelle Aufgaben durch. Nur ein geringer Teil der Berufe ist mit viel Routine oder wenig Autonomie verbunden und damit dem Risiko einer Automatisierung ausgesetzt.

(Source: Andrey Popov - stock.adobe.com)
(Source: Andrey Popov - stock.adobe.com)

Die erhebliche Mehrheit der Erwerbstätigen in der Schweiz nutzt für die Arbeit zumindest manchmal digitale Geräte wie Computer, Tablet oder Smartphone. Das ist die Kernaussage der Publikation "Aufgaben, digitale Geräte und Automatisierungsrisiko am Arbeitsplatz im Jahr 2022" des Bundesamts für Statistik (BFS). Sie bezieht sich auf die Daten des europäischen Moduls "Berufliche Kompetenzen" der Schweizerischen Arbeitskräfteerhebung (SAKE). 

Mehr als ein Drittel der berufstätigen Menschen (35,6 Prozent) arbeitet sogar die ganze Zeit mit digitalen Geräten, wie das BFS schreibt. Ihnen stehen nur 13,3 Prozent der Erwerbstätigen gegenüber, die für ihren Beruf nie solche Hilfsmittel verwenden. Wenig überraschend ist, dass jüngere Menschen häufiger digitale Geräte verwenden als ältere - mit Ausnahme der 15- bis 24-Jährigen. Das BFS erklärt dies damit, dass diese Altersgruppe meist noch in Ausbildung sei und dazu eher Nebenjobs in manuellen Bereichen nachgehe. 

Die Hälfte arbeitet intellektuell

Knapp die Hälfte der Befragten (49,8 Prozent) gab an, zumindest einen Teil der Arbeitszeit mit intellektuellen Aufgaben zu verbringen. Dazu zählt das BFS etwa das Lesen von technischen Dokumenten oder relativ komplizierte Berechnungen. 13 Prozent würden solche Aufgaben hingegen nie ausführen. In den Segmenten "Kredit- und Versicherungsgewerbe", "Information und Kommunikation" sowie "Freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen" würden die Mitarbeitenden am meisten Zeit für intellektuelle Arbeiten aufwenden.

31,4 Prozent gaben wiederum an, nie manuelle Aufgaben zu verrichten, also solche, für die Kraft oder Fingerfertigkeit benötigt wird. 15,4 Prozent verbringen ihre meiste oder ganze Arbeitszeit mit solchen Tätigkeiten, 11,4 Prozent zumindest die Hälfte ihrer Zeit. Männer verrichten nach eigenen Angaben häufiger solche Tätigkeiten als Frauen. Ausländische Staatsangehörige arbeiten häufiger manuell als Schweizerinnen und Schweizer.

Knapp 35 Prozent der Befragten sagten, mehr als die Hälfte, die meiste oder ihre ganze Zeit mit sozialen Interaktionen zu verbringen, der dritten Aufgabenkategorie. 2,9 Prozent interagieren hingegen laut eigenen Angaben nie mit Menschen.

Geringes Automatisierungsrisiko

Nur 4,9 Prozent der Berufstätigen sind laut der Studie der Meinung, ihre Arbeit weise einen sehr hohen Routineanteil auf. Bei den Männern sind es 4,2 Prozent, bei den Frauen 5,7 Prozent. Personen mit Tertiärausbildung weisen den geringsten Routineanteil auf (2,3 Prozent). Zugleich finden 9,2 Prozent der Befragten, sie hätten wenig Autonomie bei ihrer Arbeit (Frauen: 10,2 Prozent, Männer: 8,3 Prozent). Mit steigendem Bildungsniveau nehme der Anteil der Personen mit wenig Autonomie ab, schreibt das BFS. 

Nur 1 Prozent der Erwerbstätigen haben in ihrem Beruf gemäss der Studie sowohl einen hohen Routinegrad als auch wenig Autonomie, laut BFS beides Risikofaktoren für eine Automatisierung. Europaweit ist die Schweiz damit unter den Ländern mit dem kleinsten Anteil an Beschäftigten mit hohem Automatisierungsrisiko. Am grössten ist der Anteil in der Slowakei (11,4 Prozent), Slowenien (5,6 Prozent), Irland, Rumänien und Tschechien (je 5,1 Prozent). 

Stichwort Automatisierung: Viele Angestellte fürchten, durch den Einsatz künstlicher Intelligenz ihren Arbeitsplatz zu verlieren. Führungskräfte teilen diese Sorge meist nicht, wie eine Studie von Accenture zeigt.
 

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