Meta packt KI in Chatbots, Bildgenerator und Sonnenbrille
Einen intelligenten Chatbot, Chatbots mit US-Promi-Gesichtern, einen KI-Bildgenerator und Ray-Ban-Smart-Glasses - mit diesen Produkten will Meta im KI-Wettrüsten seine Konkurrenten ausstechen. Mark Zuckerberg hat die Neuheiten im Rahmen der "Connect"-Konferenz präsentiert.
KI, KI und nochmals KI. Mark Zuckerberg hat an der "Connect"-Entwicklerkonferenz gleich mehrere intelligente Meta-Produkte vorgestellt, wie "Reuters" berichtet. Die neuen Meta-Produkte sollen eine Verbindung zwischen der virtuellen und der echten Welt herstellen. Dazu gehören unter anderem der neue Chatbot Meta AI, Chatbots mit US-Promi-Gesichtern, ein KI-Bildgenerator namens EMU (Experessive Media Universe) und eine neue Generation intelligenter Sonnenbrillen in Kooperation mit dem Hersteller Ray-Ban.
Überall ist KI drin
Basierend auf dem Sprachmodell LLaMA 2 hat Meta seinen Chatbot Meta AI in die freie Wildbahn entlassen. Dank der Kooperation mit Microsofts Bing-Suchmaschine, soll der Bot ausserdem Echtzeitinformationen abrufen können. Meta AI werde in den Facebook-Messenger, in Instagram-Chats und womöglich auch in Whatsapp eingepflanzt. Im Bereich der intelligenten Bildkreation will Meta mit dem Bildgenerator EMU die Konkurrenz ausstechen. Ähnlich wie bei Dall-E und Midjourney generieren Nutzerinnen und Nutzer mittels Textprompts ein neues KI-Bild. Aber auch die Bildbearbeitung auf Instagram soll damit möglich sein.
Meta AI heisst der intelligente Chatbot des Facebook-Konzerns. (Source: Screenshot Netzmedien)
Weiter hat Meta eine neue Plattform angekündigt, die es professionellen Entwicklerinnen und Entwicklern sowie Laien erlaube, eigene KI-Bots zu erschaffen. Diese sollen Profile auf Instagram und Facebook haben und irgendwann auch als Avatare im Metaverse erscheinen. Um die Fähigkeiten der KI zu demonstrieren, hat der Konzern selbst 28 Chatbots erschaffen. Diese sollen über verschiedene "Persönlichkeiten" verfügen. Promis wie Charli D'Amelio, Snoop Dogg und Tom Brady leihen der KI ihr Gesicht und ihre Stimme, wie Meta schreibt. Die Promi-Chatbots seien jeweils auf spezifische Themen und Wissensbereiche spezialisiert.
Der Tom-Brady-Chatbot namens "Bru", beantwortet alle Fragen rund um American Football. (Source: Screenshot Netzmedien)
Echt schlaue Smart Glasses
Zugleich hat Zuckerberg eine neue Auflage seiner Meta-Ray-Ban-Smart-Glasses präsentiert. Diese werden laut Unternehmen ab dem 17. Oktober für 299 US-Dollar erhältlich sein.
Die Smart Glasses sind natürlich mit der neuen Meta AI ausgerüstet. Die KI ist, wie Zuckerberg mitteilt, in der Lage, Texte und fotorealistische Bilder zu generieren. Dabei möchte der IT-Konzern die Beta-Version zuerst in den USA testen. Für das nächste Jahr plane man zudem ein Softwareupdate. Diese werde es der KI erlauben, Plätze und Objekte zu identifizieren. Auch werde die KI bis nächstes Jahr Sprachen übersetzen können.
Daneben können die Smart Glasses einen Livestream vom Gesehenen aufnehmen. Diesen Livestream könne die Benutzerin oder der Benutzer dann direkt auf Facebook oder Instagram posten. Wie der Konzern mitteilt, sei dies ein Fortschritt gegenüber früheren Auflagen, die nur Bilder aufnehmen konnte.
Weitere Neuigkeiten
Zudem hat das Unternehmen sogenannte "KI-Stickers" angekündigt. Dieses Feature, das auf verschiedenen Geräten verfügbar sein werde, soll aus einem Textprompt ein Sticker machen. Diese können Nutzerinnen und Nutzer dann im Chat posten.
Auch soll die KI den Usern erlauben, ihre Bilder einfacher zu editieren. "Restyle" und "Backdrop", zwei neue Features, verwenden das interne Bilderzeugungsmodel "Emu". Mit "Restyle" lasse sich der visuelle Stil des Bild verschiedenartig abändern. Mit "Backdrop" könne man dagegen verschiedene Hintergründe auf ein zuvor zurechtgeschnittenes Bild generieren. Beide benötigen dafür einen Textprompt.
Meta möchte den Kurs ändern
Wie Reuters schreibt, beabsichtigt Zuckerberg, den Fokus des Konzern von der virtuellen Realität auf die künstliche Intelligenz zu verschieben. Schon letztes Jahr haben Investoren das Unternehmen für die hohen Ausgaben wegen Metaverse kritisiert. Dies hat das Unternehmen dazu gezwungen, Zehntausende Stellen abzubauen.
Währenddessen haben sich Entwickler gefragt, welche Apps sie für die neue Hardware programmieren können. Investoren dagegen suchen nach Anzeichen, ob sich eine Investition in etwas lohne, das dem Unternehmen seit 2021 40 Milliarden US-Dollar gekostet hat.
Meta hat diesen Juni sein neues Mixed-Reality-Headset vorgestellt. Das Quest 3 soll doppelt so schnell wie das Vorgänger-Modell sein. Mehr dazu lesen Sie hier.