Bis frühestens 2026

Bund will zum Cloud-Provider werden

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von René Jaun und cla

Unter dem Projektnamen "Amboss" arbeitet der Bund an einer eigenen Cloud-Infrastruktur. Dereinst sollen Bundesämter, Kantone und sogar internationale Organisationen vom Bund direkt Cloud-Leistungen beziehen können. Bis es so weit ist, braucht es zusätzliche Beschaffungen - und nicht nur das.

(Source: 4X-image / iStock)
(Source: 4X-image / iStock)

Der Bund hat grosse Pläne mit seiner neuen Private Cloud. Dies zeigen Recherchen des Onlinemagazins "Republik". Demnach hat das Bundesamt für Informatik und Telekommunikation (BIT) schon 2022 einen 16-Millionen-Franken-Auftrag an das US-amerikanische Unternehmen Red Hat vergeben, um eine Nachfolgelösung für die vom Bund betriebene Private Cloud zu entwickeln. In Betrieb gehen soll die neue Cloud namens "Amboss schon im Juni 2023, wie es im Bericht heisst.

Damit ist das Projekt jedoch nicht abgeschlossen. Künftig soll nämlich nicht nur der Bund, sondern auch andere Akteure Leistungen aus "Amboss" beziehen können. Dazu gehören nebst Kantonen auch Organisationen wie das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) oder die Vereinten Nationen (UNO), wie die Republik unter Berufung auf mehrere interne Quellen beim Bund ausführt.

Doch bis es so weit ist, dauert es noch. Die Infrastruktur werde nicht vor 2026 funktionsfähig sein. Bis dahin stünden noch weitere Beschaffungen an, schreibt die Republik. Und auch BIT-intern steht Arbeit an: "Das BIT ist derzeit gar nicht auf ein so riesiges Projekt ausgerichtet", lässt sich ein nicht namentlich genannter leitender Angestellter zitieren.

Im Februar 2022 beantragte die Sicherheitspolitische Kommission des Nationalrates die Schaffung einer eigenständigen digitalen Infrastruktur durch die Schweiz. Dies, nachdem der Bundesrat Ende 2020 sich genau gegen die Schaffung einer solchen Infrastruktur gestellt hatte. Stattdessen erteilte er fünf ausländischen Akteuren Zuschläge für die Schaffung einer Cloud-Infrastruktur.

Aktuell bezieht Meteoschweiz bereits Leistungen über diese Verträge – und weitere Abklärungen laufen. Mehr dazu lesen Sie im Interview mit Daniel Markwalder, Leiter des Bereichs Digitale Transformation und IKT-Lenkung der Bundeskanzlei.

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