Amazon und Google kritisieren Microsofts Cloud-Strategie
Nach Kritik und Klage von kleineren Anbietern hat Microsoft seine Cloud-Lizenzierungsmodelle überarbeitet. Dies sorgt nun für Kritik von anderen Tech-Giganten.
Per 1. Oktober 2022 hat Microsoft seine Richtlinien bezüglich Cloud-Lizenzierung überarbeitet. Dadurch soll es künftig einfacher werden, Microsoft-Dienste wie etwa Windows Server auf einer Nicht-Microsoft-Cloud zu hosten. Das mache es Cloud-Service-Anbietern angeblich leichter, miteinander zu konkurrieren.
Wie "Reuters" berichtet, stossen diese Änderungen den anderen grossen Cloud-Providern Google, Amazon und Alibaba sauer auf. Diese Anbieter sind explizit von den neuen Lizenzierungsbedingungen ausgenommen. Wer also Microsoft Dienste auf einer AWS oder Google Cloud nutzen will, sieht sich mit höheren Kosten und diffusen Regulierungen konfrontiert.
Vorwurf der Wettbewerbseinschränkung
"Microsoft wiederholt nun dieselben schädlichen Praktiken, indem es in einem unfairen Versuch, den Wettbewerb einzuschränken, noch mehr Beschränkungen einführt - anstatt auf seine Kunden zu hören und eine faire Softwarelizenzierung in der Cloud für alle wiederherzustellen", sagte ein Sprecher von AWS gegenüber Reuters.
Google äussert seine Kritik ebenfalls öffentlich: In einem Twitter-Thread schreibt Marcus Jadotte, Vice President Government Affairs & Policy bei Google Cloud, dass man an alle Cloud-Provider appelliere, ihre Kunden nicht vertraglich an sich zu fesseln und stattdessen mit den Stärken ihrer Technologien zu konkurrieren.
Kunden sollten die Möglichkeit haben, sich frei zwischen den Plattformen zu bewegen und die Technologie zu wählen, die für sie am besten geeignet ist - und nicht diejenige, die für Microsoft am besten geeignet ist. Microsoft selbst ging noch nicht auf die Vorwürfe ein.
Hinter der Änderung an den Cloud-Lizenzierungsrichtlinien steht eine Reihe von Klagen von europäischen Cloud-Providern. Auch Schweizer Provider sollen von den neuen Richtlinien profitieren. Mehr darüber lesen Sie hier.