Update: Swisscom ist der grösste IT-Dienstleister der Schweiz
Swisscom Business Customers ist der grösste IT-Dienstleister der Schweiz. Das Unternehmen verzeichnete im Jahr 2021 am meisten Umsatz. Ausserdem ist es das einzige Schweizer Unternehmen in den Top 10 der hiesigen Dienstleister.
Update vom 10.08.2022: Tata Consultancy Services ist mit seiner Platzierung im Ranking der grössten IT-Dienstleister in der Schweiz nicht einverstanden. Das Unternehmen sieht sich auf Platz 5 statt 9: Gemäss einem Sprecher des Dienstleisters betrug der Umsatz von Tata Consultancy Services Switzerland im vergangenen Geschäftsjahr 468 Millionen US-Dollar - im derzeitigen Wechselkurs rund 445 Millionen Franken. Marktforscher Sitsi sieht das aber anders.
Gemäss einer Sprecherin von Sitsi stimmen die ursprünglich aufgeführten 272 Millionen Franken. Die Diskrepanz zwischen den Zahlen lasse sich damit erklären, dass der Marktforscher nur Umsätze aus Projekten berücksichtigt, die lokal bei Kunden in der Schweiz angefallen sind. Den internationalen Umsatz, den ein IT-Dienstleister mit einem Kunden mit Sitz in der Schweiz erzielte, rechnet Sitsi nicht mit ein.
Originalmeldung vom 08.08.2022:
Neun der zehn grössten IT-Dienstleister der Schweiz sind globale Unternehmen mit Sitz im Ausland. Das einzige Schweizer Unternehmen in den Top 10 ist Swisscom Business Customers, wie Marktforscher Sitsi in seinem Blog schreibt. Swisscom ist gemäss der Liste gleichzeitig der grösste und der umsatzstärkste Dienstleister in der Schweiz. Die Platzierung der Top-10-IT-Dienstleister beruht auf dem Umsatz, den die Firmen im Geschäftsjahr 2021 erzielten.
Auf Swisscom Business Customers folgen in dem Ranking Accenture, Infosys, IBM, DXC Technology, Worldline, Kyndryl, Cognizant, Tata Consultancy Services und Wipro. Von den 10 umsatzstärksten IT-Dienstleistern in der Schweiz stammen die meisten aus den USA und Indien, wobei sich die US-amerikanischen Firmen im Schnitt besser platzierten als die indischen.
Swisscom punktet mit Swissness - und die Konkurrenz will nachziehen
Dass sich Swisscom gegen die Konkurrenz durchsetzen kann, begründet Sitsi mit "Swissness" respektive der lokalen Verbundenheit, was einige Kunden schätzen. Ausserdem habe der Schweizer Dienstleister eine starke Präsenz im Bankensektor sowie in den Segmenten Infrastruktur und Anwendungsdienste.
Sitsi nimmt an, dass physische Kundennähe ein entscheidender Aspekt ist, um in der Schweiz erfolgreich zu sein. Das schaffe lokale Sichtbarkeit, Markenbewusstsein und einen Zugang zum Schweizer KMU-Markt. Entsprechend investieren die ausländischen IT-Dienstleister stark in lokale Ressourcen und zielen teilweise mit strategischen Übernahmen darauf ab, ihre lokale Präsenz zu erhöhen.
Der Schweizer Markt für IT-Dienstleistungen ist einer der wichtigsten in Europa, wie Sitsi weiter schreibt. Das liege an der grossen Zahl multinationaler Unternehmen und der noch deutlich grösseren Menge von KMUs. Doch hätten die IT-Dienstleister im Moment Mühe, ihr Geschäftspotenzial in der Schweiz voll auszuschöpfen. Das liege unter anderem am Mangel an lokalen Beratern und Beraterinnen sowie kleineren Kundenbudgets aufgrund der makroökonomischen Gegebenheiten. Dazu zählen etwa Nachwirkungen der Covid-19-Pandemie, Probleme in der Lieferkette und Russlands Krieg gegen die Ukraine. Trotzdem seien die Geschäftsaussichten der IT-Dienstleister für 2022 weiter optimistisch.
Übrigens hat auch der kroatische IT-Dienstleister Netgen Ende des vergangenen Jahres eine Niederlassung in Zürich gegründet. Erfahren Sie hier mehr dazu.